Zitat
Komme eben von einer Vorkontrolle und habe mich, mal wieder, echt geärgert.
Es ging um einen 12 Wochen alten Husky/Schäfermix , bei dem man aber vom Schäfer nichts sieht.
Die Interessenten sind Hundeanfänger, sehr nett und bemüht, aber eben unerfahren.
Aussage von der Orga: Der Hund sieht zwar aus wie ein Husky aber vom Wesen her ist er wie ein Schäferhund, der Husky schlägt nur im Aussehen durch.
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In diesem Alter sind Voraussagen über die charakterliche Entwicklung des Hundes nicht möglich. Schon gar nicht bei einem Mischling. Da gibt es vielleicht eine leichte Tendenz zu erkennen, das war's aber auch schon - und selbst die kann täuschen.
Ein zutraulicher Junghund kann nach der Pubertät zurückhaltend sein und umgekehrt. Das Jagdverhalten kann sich schon sehr früh oder eben sehr spät manifestieren, wenn man Glück hat auch gar nicht (wird bei der Mischung aber eher ein frommer Wunsch bleiben).
Mein Großer ist ein Schusky, der, anders wie der zu vermittelnde Mix, sehr einem Schäferhund ähnelt. Das Innenleben geht mehr in Richtung Husky - wenn auch nicht ausschließlich. Das Territorialverhalten des DSHs ist da, während der will-to-please fehlt. Wir bekamen ihn mit 14 Monaten, nach 6 Monaten TH-Aufenthalt. Er hatte alle möglichen Probleme und keine schöne Vorgeschichte.
Einige Trainer (eher sinnlos) und viele Hundebücher (eher hilfreich) weiter gibt es nur noch kleine Baustellen, die er aber hartnäckig pflegt.
Ich kenne andere Schusky-Halter und jeder Vierbeiner hat natürlich seinen ganz eigenen Charakter. Oft wird gesagt: Hund wäre Hund, die Rasse spiele nur eine geringe Rolle. Was aber auffällig ist: Nur zwei dieser Hunde sind von klein auf bei den Besitzern. Alle anderen, inklusive meinem, wurden von den Vorbesitzern wegen Überforderung abgegeben. Ich hatte bis dato nur Erfahrung mit Schäferhunden und ein Schäfer-Husky-Mix ist doch schon etwas ganz anderes.
Als Ersthund würde ich so eine Rasse-Kombi daher nicht unbedingt empfehlen. Kommt natürlich auch auf die zukünftigen Besitzer an.
Uns wurde im TH einiges verschwiegen. Er wurde uns ohne Vor- und Nachkontrolle nach 15 Minuten Spaziergang mitgegeben - eigentlich wollten wir ihn vorher einige Male besuchen. Er sah aber so gestresst aus, dass wir dann zustimmten und ihn gleich mitnahmen.
Der arme Kerl schied nur noch eine stinkende gelbe Flüssigkeit aus. Der TA bei dem wir am Tag nach der Vermittlung vorstellig wurden meinte, der Hund hätte schon seit Wochen wenn nicht Monaten eine schwere Giardiose. Er musste dreimal auf Giardien behandelt werden und die Bauchspeicheldrüse machte Probleme, hat uns ein paar hundert Flocken gekostet. Na, sag ich mal nix zu.....
Über seine Vorgeschichte haben wir dann später von einer Ehrenamtlichen erfahren, die uns nach der Vermittlung anrief und etwas über den Hund erzählte, worüber ich heute noch dankbar bin. Sie war ganz entsetzt, dass er von heute auf morgen weg war. Sie hatte sich sehr um ihn gekümmert, ihn auch schon mal über Nacht mit nach Hause genommen.
Als wir mit ihm nach einem halben Jahr im TH wieder vorbeisahen - schließlich gab es keine Nachkontrolle - riefen wir vorher an und baten darum, dass diese Ehrenamtliche doch bitte über unseren Besuch informiert werden sollte - sie selbst konnten wir telefonisch nicht erreichen. Das wurde uns zugesagt aber nicht ausgeführt. Als wir da waren wusste die Angestellte noch nicht einmal wer diese Ehrenamtliche war. Fand ich absolut schlimm.
Unser Zweithund war dann von Privat.