Ich finde hier wird wirklich über zwei völlig unterschiedliche Themen geredet.
Was hat denn der Auslandstierschutz mit dem Welpenimport bzw. Export zu tun?
Tierschutz ist doch ein globales Thema oder nicht? Ich möchte das Wort wirklich ungern auseinander nehmen, aber ich habe das Gefühl, dass viele hier Tierschutz nur so anwenden wie es Ihnen gerade gefällt. Tierschutz nur in unserem Land, Tierschutz nur für Tiere, die nicht von der Hundemafia irgendwo hin verschachert werden, Tierschutz nur für Tiere, mit denen ja kein Geschäft gemacht wird, Tierschutz nur für den eigenen Hund, und so weiter…
Zu erst einmal ist es doch den seriösen Tierschutzorganisationen egal woher die Tiere kommen, aus schlechter Haltung oder einem Hinterhofvermehrer oder aus Usbekistan.
Sie haben sich zur Aufgabe gemacht, Tiere zu schützen und ihnen ein besseres Leben zu ermöglichen, egal welche Vergangenheit dahinter steht.
Diese Meinung scheint nicht weit verbreitet zu sein, aber das ist doch der SINN und ZWECK von Tierschutz. Natürlich gehört noch viel mehr dazu (wie z.B. präventiv zu arbeiten, Aufklärungsarbeit zu leisten etc) aber ich breche das Thema jetzt mal auf den Grundgedanken herunter.
Ich habe gerade bildlich vor Augen wie ein Tierschutzmitarbeiter vor einem Hund steht mit einem roten Schild in der Hand
„Nur für spanische Hunde, denen nachzuweisen ist, dass sie spanischen Ursprungs sind und nicht aus Osteuropa stammen. Bluttest bitte nebenan abgeben“
Das heißt natürlich nicht, dass man kriminelle Organisationen, Vermehrer oder die sogenannte Hundemafia unterstützen sollte.
Dann heißt es „Macht die Grenzen zu!“
Aber ist das tatsächlich die Lösung des Problems oder wird dies behauptet, damit man nicht mehr mit dem Problemen in unseren Nachbarländern konfrontiert werden muss?
Nach dem Motto „Was nicht unmittelbar vor meiner Haustür passiert, interessiert mich nicht“.
Ich stelle mal die These auf, dass der Auslandstierschutz sehr viel dazu beiträgt, dass kriminellen Vereinigungen und Vermehrern das Handwerk gelegt wird.
Die Menschen, egal wo, werden einfach feinfühliger für dieses Thema. Hier in Deutschland sind wir schon viel weiter aber auch in Spanien
oder Italien wird sich irgendwann in der Zukunft der Tierschutz in den Köpfen der Leute verankern. Dazu tragen die Auslandsorganisationen einen großen Teil bei, weil sie den Menschen zeigen und vorleben können wie Tiere artgerecht behandelt werden.
Ich habe letztens einen Bericht auf Vox über die spanischen Galgos gesehen, die von den Bauern einfach erhängt werden sobald sie unnütz geworden sind. Die Tierschutzvereine dort haben allerdings mittlerweile bewirkt, dass die Galgos nicht mehr getötet sondern abgegeben werden. Auch die spanische Bevölkerung ist immer mehr an dem Thema interessiert und es gibt sogar Spanier die diese Tiere aufnehmen um ihnen ein besseres Leben zu ermöglichen…
Sollte man die Grenzen schließen, glaubt ihr nicht, dass sich das Problem verlagert?
Viele Hundebesitzer unterstützen den Auslandstierschutz doch auch, weil sie dort oft ihre Traumhunde finden. In den deutschen Tierheimen wurden oft schlechte Erfahrungen gemacht. Viele Tierheime haben überwiegend bestimmte Rassen insässig, die natürlich erschwert vermittelt werden. Viele Leute trauen sich nun mal nicht zu einen SOKA oder Schäferhund zu halten. Das sollte man niemandem zum Vorwurf machen!
Also was tun? Soll man sich gegen einen Tierschutzhund entscheiden? Das ist ja wohl eher kontraproduktiv, denn wir sind uns doch alle einige, dass Tierschutz wichtig ist, oder?
Also weiter: Züchter sind oft überteuert…
…hach dann geh ich doch zu Hobbyzüchter Kalle Schmidt um die Ecke, der 30 Welpen in irgend‘nem Schuppen sitzen hat und die natürlich für billig Geld gerne mit 7 Wochen an die neuen Besitzer übergibt…
Ich weiß, das ist jetzt etwas provokativ, aber ich glaube nicht, dass das Verbot von Hundeimport nach Deutschland irgendetwas bringt! Das Problem verlagert sich nur. Und deswegen finde ich die Aufklärungsarbeit der Auslandsorganisationen extrem wichtig.
Gegen diese kriminellen Hundetransporte sollte man allerdings andere Wege und Mittel finden.