Beiträge von Irisanna

    Übrigens: nicht nur die Züchter nehmen sich das (meiner Meinung nach berechtigte ) Recht heraus, einen Welpen-Interessen auch abzulehnen; auch der Welpen-Interessierte hat das Recht, sich gegen einen Züchter zu entscheiden. ;)


    Auf der Suche nach meiner JRT-Hündin habe ich eine Züchterin besucht, die am Telefon nett klang, Fachkenntnis zu haben schien und "bestens sozialisierte" Welpen anbot. Wir sind dahin gefahren- und ich war so gar nicht angetan. Die Züchterin entpuppte sich als Madame, die ihre Welpen "zum Zeigen" aus einer Scheune holte, also für mein Empfinden nichts mit bestens sozialisiert. Zwei der sechs Welpen waren mit Kot verdreckt. Die Züchterin jammerte darüber, dass die Welpen ihr "in ihr 100.00€ teures Auto auf dem Weg zum TA gesch... haben" und wedelte mit irgendwelchen Zertifikaten von Pedigree herum. Zudem bestand sie darauf, dass ich mit einem von ihr gekauften Welpen einen Grundkurs bei ihr zu machen habe: zu einem Sonderangebot.
    Mir war sie so unsympathisch, dass ich keinen Welpen bei ihr kaufte. Klar waren die Welpen süß (wie immer ;) ), aber die Vorstellung, mit dieser merkwürdigen Person Kontakt haben zu müssen, schreckte mich ab.
    Unsere Hündin haben wir dann von einer anderen Züchterin, wo die Chemie stimmte und mit der ich auch heute noch sporadisch, aber gerne, Kontakt habe.


    Es ist ja nicht so, dass nur der Züchter "Macht" hat, letztlich ist der Züchter auf Welpenabnehmer genau so angewiesen wie der Käufer auf den Züchter.

    Zitat

    .......Ich glaube,das die Leute,die krampfhaft versuchen,mit dem Hund das zu machen,was er "unbedingt" zum Leben braucht,früher versagen und deshalb den Hund wieder angeben.Als berufstätiger Mensch mit Familie und Bedürfnissen werde ich es nicht schaffen,den besagten Malinois 24 Stunden am Tag zu beschäftigen.Da MUSS sich jeder im Rudel anpassen.Hund UND ich.Und diese Menschen,die genau die Paradehaltung versuchen und dann merken wie kläglich sie scheitern sind doch die,die ihre Hunde dann aussetzen!Ich lebe seit 38 Jahren mit Hunden zusammen.Noch nie wurde ein Hund zurückgegeben und noch nie war einer unserer Hunde verhaltensauffällig.


    Wo hast du denn die Weisheit her, dass die Menschen, die sich ganz besonders um eine rassespezifische Auslastung ihres Hundes bemühen, versagen und ihren Hund wieder abgeben?
    Ausgesetzte Hunde sind doch viel eher die, die spontan angeschafft wurden: als Geschenk oder weil der kleine JRT ja sooooo süß ist. Sorry, aber ich zähle mich zu den Menschen, die ihren Hund als Sport- und Hobby -Angebot sehen. Ich lebe seit 40 Jahren mit Hunden und noch nie kam auch nur ansatzweise der Gedanke, dass ich einen meiner Hunde wieder abgeben würde. Im Gegenteil: durch die intensive Beschäftigung mit dem Hund und der so entstehenden innigen Bindung ist es für mich immer undenkbar gewesen, mich von einem meiner Hunde zu trennen. Sie gehören immer zu meinem Leben und zu meiner Familie.
    Klar muss mein Hund auch mal alleine sein, aber ich würde meinen Hund nie länger als 4 - 5 Stunden sich selbst überlassen. Einen Vollzeitjob, bei dem der Hund mich nicht begleiten kann, könnte ich gegebenenfalls gar nicht annehmen. Wenn ich mich für einen Hund entscheide, sollte ich das auch berücksichtigen und mich eventuell um einen Hundesitter bemühen, der einen Teil der artgerechten Beschäftigung übernehmen kann.


    Klar gibt es zahlreiche, dick gefütterte Hunde in Deutschland, vermutlich sogar mehr als rassespezifisch ausgelastete. Und sicherlich sind sie auch nicht alle unglücklich. Dennoch sollte die Maxime sein, den Hund auszulasten und nicht: der Hund muss sich mir anpassen. Er passt sich doch schon reichlich an, indem er mit mir, einem Menschen lebt, und nicht mit seinesgleichen in einem Rudel. :roll:


    Hallo Phauss,


    noch ist deine kleine Hündin jung, bspw. der Jagdtrieb kann sich noch entwickeln. Sie wird auch sonst noch Power entwickeln und ich würde mich nicht darauf verlassen, dass sie so "ruhig" und einfach bleibt.


    Was ich bei deiner Kleinen untypisch empfinde, ist ihre Unlust am Spiel und an kopfmäßiger Auslastung. Weißt du, was das eventuell verursacht hat?
    Ich bin ehrlich gesagt etwas stutzig- sie hat schon Welpen geworfen, mit einem Jahr? Wie lange ist das her, wie alt war sie?



    Meine Hündin ist nun 18 Monate und, ganz wie deine, eine gaaaanz liebe. Sie liebt es, zu schmusen, schläft mit in meinem Bett und ist eine echte Langschläferin. Mein Schoß ist ihr Körbchen (sie hat natürlich auch ein anderes Körbchen :roll: ) und sie hört ganz hervorragend. Dank 10 Monate lange währendem Schleppleinentraining kann ich sie in sicheren Gebieten, auch im Wald, ableinen. Aber abschalten kann ich dann nicht, ich muss mit ihr arbeiten. Das waren aber auch die Kriterien, warum ich mich für einen JRT entschieden habe: ich wollte einen anspruchsvollen Hunde, den ich immer und überall mit hinnehmen kann, mit dem ich Hundesport machen kann, der den Wald liebt und jederzeit zu allen Schandtaten bereit ist. Für meine Bedürfnisse ist sie die perfekte Hündin und ich bin froh, dass wir uns gefunden haben. Im Haus ist sie ruhig und schläft gerne, das empfinde ich durchaus als typisch JRT. Wenn nichts los ist, sammelt sie Kraft, um dann wieder richtig agil zu sein. Muffin ist eine sehr sportliche, eher zierliche Hündin, da wir nicht jagen (ich lehne die Jagd ab), machen wir Agility, Fährte und Dummytraining. Für mich ist es selbstverständlich, dass ich einem Jagdhund Alternativen zur Jagd anbiete- ich möchte sie letztlich artgerecht und rassespezifisch halten. Sie soll sich wohl fühlen und nicht einfach "ruhig gestellt" werden, dann hätte ich mich für einen Mops entschieden.


    Nun ja, ich denke auch, dass es sehr vom Menschen abhängig ist, ob ein JRT auch für Anfänger geeignet ist oder nicht. Ein hundeerfahrener kann auch 20 Jahre alles falsch machen. Wichtig finde ich, dass mensch sich darüber bewusst ist, dass ein JRT ein Arbeitstier ist, der eine Aufgabe haben will.

    Schön, dass du dir solche Gedanken machst. Deine Frau ist, wenn ich dich richtig verstanden habe, ab Mittag wieder da? Statt den Hund körperlich auszulasten, könnte sie ihn vielleicht kopfmäßig auslasten, das ließe sich auch Zuhause mit Kind durchführen. Also z.B. Suchspiele, Clickern etc. Damit kannst du einiges abfangen.


    Wie lange ist der Hund denn alleine? Kann er vielleicht mit zu den Schwiegereltern?
    Eine weitere Alternative wäre, wenn es dir um die körperliche Auslastung geht, einen Hundesitter dazu zu holen, der mit dem Hund raus geht und ihn körperlich auspowert.


    Auf deinen abendlichen Runden könntest du langfristig vielleicht Fährtenarbeit mit einbauen.


    Ja, und dann bleiben dir ja noch die WE, an denen du deinen Hund richtig auspowern kannst.


    Dem schließe ich mich an, auch ich habe eine JRT-Hündin und ich habe mich ganz bewusst für diese anspruchsvolle Rasse entschieden.
    Ein schönes Negativ-Beispiel ist der Rocky (vielleicht hat es jemand gesehen?) aus Hund Katze Maus. Ein völlig überfütterter, fetter, weder kopf- noch körperlich ausgelasteter JRT, ohne Konsequenz erzogen, der die ganze Familie tyrannisierte, biss, kläffte, fletschte. Der Hund musste weg aus der Familie. Sehr traurig.


    Harenerjunge:
    Ich finde, du interpretierst "Auslastung" falsch. Auslastung muss nicht nur körperlich stattfinden, es reicht also nicht, einen bspw. Mali auf dem Hof herum flitzen zu lassen und mit ihm große Runden zu gehen. Der Mali (ich hatte jahrelang selbst einen Mali-Rüden) will ARBEITEN. Er will eine Aufgabe, er will gefordert werden, er will seinen Arbeitstrieb befriedigen.


    Und, ja, ein bspw. JRT ist enorm intelligent, aber diese Intelligenz kannst du nicht gleichsetzen mit "Anpassungsfähigkeit". Das sind zwei verschiedene Paar Schuhe.
    Der Hund, als domestiziertes Tier, hat schon enorme Leistungen vollbracht, indem er dazu in der Lage ist, mit dem Menschen zu kommunizieren. Dennoch bleiben rassetypische Bedürfnisse, so will auch der JRT arbeiten. Für mich, als JRT-Halterin, ist es ganz klar, dass meine Hündin täglich in den Wald kommt, wo wir arbeiten. Es ist für mich auch selbstverständlich, mit ihr den Hundesportverein zu besuchen und es ist für mich selbstverständlich, sie vom Kopf auszulasten. Dadurch habe ich einen intelligenten Rassehund, der ausgeglichen und zufrieden ist, weil ich seine artspezifischen Bedürfnisse berücksichtige und sie dementsprechend arbeiten lasse. Der JRT ist ein Jagdhund, ich lehne die Jagd jedoch ab. Stattdessen biete ich Alternativen wie Fährte, Agility und Dummytraining.
    Sie so als "Familienhund" mitlaufen zu lassen wäre für mich undenkbar, weil es nicht ihren Bedürfnissen entspricht. So aber ist sie außerdem (!) ein Familienhund, Zuhause ist sie ruhig, schmusig und wahnsinnig lieb, bei der Arbeit ist sie enorm angeschaltet und !in ihrem Element".


    Ich empfinde die Hinweise der Liebhaber also nicht als überzogen, sondern als absolut gerechtfertigt und verantwortungsvoll.


    Ob man mit einem Mali einen Hundesportverein besuchen sollte, hat sicherlich viel mit den Möglichkeiten und den Erfahrungen des Halters zu tun. Grundsätzlich finde ich aber schon, dass ein Halter, der nicht über Erfahrungen im Umgang mit einem Mali verfügt, einen Hundeverein aufsuchen sollte.

    Hallo,


    wir arbeiten viel mit Leckerlies oder einem kurzen Spiel zur Bestätigung- es muss sich für Muffin lohnen :D .


    Im Wald, wo sie frei läuft, habe ich immer Käsestückchen oder Fleischwurst dabei. Muffin hat Jagdtrieb, da muss ich interessant bleiben.


    Ja, und wir clickern, da sind Leckerlies unerlässlich.