Zitat
Tja, vielleicht ist es übertrieben.
Aber wenn ein Rasse-Liebhaber oft genug erlebt hat, wie z.B. Jack Russell zerstörungswütig und bissig werden, weil die Besitzer sie als Modehund nicht ausgelastet haben
oder wie Jagdhunde im Tierheim landet, weil sie beim Spaziergang immer abhauen und Hasen hetzen
oder wie Bordercollies abgegeben werden, weil die Besitzer ncht mehr damit klar kommen, dass sie Mofas jagen
dann macht man den zukünftigen Besitzern vielleicht schon übertrieben klar, was auf sie zu kommt.
Ich kanns verstehen.
Ich neige auch dazu, den Jack Russell als extrem schwer erziehbar zu beschreiben, damit sich nur die einen anschaffen, die bereit sind, darauf einzu gehen. Wenns nachher doch mit weniger Aufwand geht: um so besser.
Aber im Netz stehen viel extreme Ansichten.
Jeder muss für sich rausfiltern, was er annehmen kann.
Und manches ist auch wirklich Quatsch oder total überzogen.
LG Christine
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Dem schließe ich mich an, auch ich habe eine JRT-Hündin und ich habe mich ganz bewusst für diese anspruchsvolle Rasse entschieden.
Ein schönes Negativ-Beispiel ist der Rocky (vielleicht hat es jemand gesehen?) aus Hund Katze Maus. Ein völlig überfütterter, fetter, weder kopf- noch körperlich ausgelasteter JRT, ohne Konsequenz erzogen, der die ganze Familie tyrannisierte, biss, kläffte, fletschte. Der Hund musste weg aus der Familie. Sehr traurig.
Harenerjunge:
Ich finde, du interpretierst "Auslastung" falsch. Auslastung muss nicht nur körperlich stattfinden, es reicht also nicht, einen bspw. Mali auf dem Hof herum flitzen zu lassen und mit ihm große Runden zu gehen. Der Mali (ich hatte jahrelang selbst einen Mali-Rüden) will ARBEITEN. Er will eine Aufgabe, er will gefordert werden, er will seinen Arbeitstrieb befriedigen.
Und, ja, ein bspw. JRT ist enorm intelligent, aber diese Intelligenz kannst du nicht gleichsetzen mit "Anpassungsfähigkeit". Das sind zwei verschiedene Paar Schuhe.
Der Hund, als domestiziertes Tier, hat schon enorme Leistungen vollbracht, indem er dazu in der Lage ist, mit dem Menschen zu kommunizieren. Dennoch bleiben rassetypische Bedürfnisse, so will auch der JRT arbeiten. Für mich, als JRT-Halterin, ist es ganz klar, dass meine Hündin täglich in den Wald kommt, wo wir arbeiten. Es ist für mich auch selbstverständlich, mit ihr den Hundesportverein zu besuchen und es ist für mich selbstverständlich, sie vom Kopf auszulasten. Dadurch habe ich einen intelligenten Rassehund, der ausgeglichen und zufrieden ist, weil ich seine artspezifischen Bedürfnisse berücksichtige und sie dementsprechend arbeiten lasse. Der JRT ist ein Jagdhund, ich lehne die Jagd jedoch ab. Stattdessen biete ich Alternativen wie Fährte, Agility und Dummytraining.
Sie so als "Familienhund" mitlaufen zu lassen wäre für mich undenkbar, weil es nicht ihren Bedürfnissen entspricht. So aber ist sie außerdem (!) ein Familienhund, Zuhause ist sie ruhig, schmusig und wahnsinnig lieb, bei der Arbeit ist sie enorm angeschaltet und !in ihrem Element".
Ich empfinde die Hinweise der Liebhaber also nicht als überzogen, sondern als absolut gerechtfertigt und verantwortungsvoll.
Ob man mit einem Mali einen Hundesportverein besuchen sollte, hat sicherlich viel mit den Möglichkeiten und den Erfahrungen des Halters zu tun. Grundsätzlich finde ich aber schon, dass ein Halter, der nicht über Erfahrungen im Umgang mit einem Mali verfügt, einen Hundeverein aufsuchen sollte.