Beiträge von Iris + Berny

    Da hat Flying Paws natürlich vollkommen recht. Ich will nur ergänzen dass es beim Zugtraining nie darum geht den Hund körperlich "fertig zu machen". Es geht um Training und gezielten Aufbau. In einer Aktivität die Mensch wie Hund liegt und Spass macht (was nicht unbedingt der Fall sein muss!). Deswegen ersetzt es auch nicht die Grunderziehung daheim.


    Unsere toben nach dem Zugtraining wild durch den Garten. Sie sind alles andere als platt. Und ich könnte sie wegen dem Training weder einfach so ableinen noch alleine im Haus lassen. DAS geht nur über ganz normale und regelmässige Erziehung!

    und wie funktioniert das zugtraining genau ?

    Also vom Prinzip her geht es darum den natürlichen Vorwärtsdrang des Hundes zu fördern und zu kanalisieren. Wie du gemerkt hast ist bei diesem Hund (wie auch bei unseren) alles nach vorne gerichtet, sobald es ins Freie geht.


    Für uns ist das gut!! Man muss jetzt nur das Material und ein paar Regeln einführen, damit das Ganze auch für Hund und Halter richtig Spass macht.


    1) Material: ein Zuggeschirr (ich sag jetzt mal ein X-back) für den Hund, einen Bauchgurt und Zugleine mit Ruckdämpfer für den Mensch.


    2) Man suche sich einen geeigneten Spazierweg, alles ist ok solang es nicht asphaltiert ist (oder nur ein kleiner Teil).


    3) Man sagt dem Hund "voran" und geht einfach mal. Hund zieht wie wild und er wird gelobt. Hund will stehen bleiben zum Schnüffeln oder was anders, er wird mit "voran" wieder nach vorne geschickt. Das Ziel ist, dass er konstant ziehend voran geht. Und sich von nichts ablenken lasst. Der Profi geht auf diese Art an bellenden Hunden am Zaun vorbei oder sogar an Hühnern, ohne aufhören voran zu ziehen.


    4) Wenn das gut hinhaut fangt man recht flott mit den Richtungskommandos an: bei jeder Abzweigung kurz vor der Kurz "links" oder "rechts" sagen (die Schlittenhundepuristen verwenden "ha" für links und "tschii" für rechts).


    5) Je nach Charakter ziehen die Hunde lieber bei langsamen oder schnellen Tempo. Manche finden das gehen zu langweilig und sind lieber laufend unterwegs. Hier ist ein joggender Mensch gefragt fürs Grundtraining :) !


    6) Wenn das ganze zu Fuss richtig gut funktionniert kann man auch mal das Fahrrad probieren. Im Prinzip wird die Zugleine an den Lenker gebunden (mit ner "Angel" dazwischen ist es besser, einfach beim Schlittenhundezubehör online oder auf einem Rennen kaufen) und los gehts. Hier ist es echt (lebens)wichtig, dass der Hund konstant voraus lauft und nicht mehr stehen bleibt oder Abstecher in die Böschung macht.


    Unsere werden 4 mal die Woche je 1 Stunde lang trainiert, soviel zu "ein Husky muss jeden Tag x Stunden laufen". Zugtraining ist training und sport, kein Gassigehen.


    Ich finde bei einem Lauffreudigen Hund ist es echt eine super Ergänzung zum "normalen" Training (Leinenführigkeit und co.), ich würde bei jedem Hund immer auch zusätzlich Trickdogging machen. Sogar meine Huskies stehen darauf, ich glaube wohl jeder Hund lernt gerne Neues!

    Okay, okay, meine Vision ist natürlich stark gefärbt dadurch dass ich NUR Huskies habe!


    Ich würde mich unglaublich freuen so eine zugbegeisterten Hund zu haben. Nachdem er aber nicht im Rudel lebt und auch ein parallel-Leben als Familienhund hat muss er aber auch halbwegs handlebar sein wenn er mal nicht zieht.


    1) Lasst den Hund ankommen! Der ist ja gerade mal 2 Tage da und kennt euch kaum. Es ist wichtig von Anfang an die generellen Grundregeln durchzusetzen. Aber Leinenziehen wäre bei mir echt nicht die Priorität (die ist Vertrauen und Sozialverhalten).


    2) Ich würde mit dem Hund gezieltes Zugtraining machen (im Zuggeschirr und Anfangs am Bauchgurt). Es powert ihn sicher besser aus als stundenlanges Spazierengehen, er lernt was und man hat gemeinsam Spass als permanent mit dem "nicht ziehen" zu kämpfen. Hier kann man dann auch mal "gemütlich" und ohne Stress spazieren gehen.


    3) Wenn der Hund dann wirklich mal am Halsband gehen muss würde ich persönlich mit stop&go trainieren oder noch besser, stop&komm zu mir jedes mal wenn Zug auf der Leine ist. Das ist konzentriertes Üben für Halter wie Hund, kein gemütliches Spazierengehen. Hier gibt es Tausend Methoden und Möglichkeiten die alle nur funktionnieren wenn man sie konsequent und regelmässig verwendet. Welche dann am Besten funktionniert hängt vom Hund und Halter ab.


    Freu dich einfach am Hund! Hab Spass mit ihm, finde raus was er gerne hat und werdet zum Team! Und finde dich für (mindestens) die nächsten paar Monate damit ab, dass dein Hund nicht von der Leine kann und du ihn nur in (gut!) eingezäunten Areal ableinst. Und mach keinen Kampf aus der Leinenführigkeit, der Hund ist ein (Teil)husky und der ist ursprünglich nicht für so was gemacht. Da braucht das einfach ein bisschen mehr Zeit und Arbeit.

    Naja, ich weiss nicht ob ich nur extreme Terrier kenne. Oder ob meine Blickwinkeln durch die Huskies getrübt ist.


    Jason ist aus Jagdlinie. Und ich sehe dass er im Spiel diverse Reflexe hat, die ich sonst nur aus youtubevideos "Terrier hängt festgebissen an der flüchtenden Wildsau" kenne. Deswegen sag ich ja, das ist nicht unbedingt Agression sondern mehr angezüchteter Reflex.


    Berny WAR assozial, aber er war auch definitiv aus schlechter Zucht (Tierhandlung) und schlecht sozialisiert. Das ist nicht nur "der Terrier", das weiss ich schon.


    Aber er war unglaublich jagdbegeistert und -begabt.


    Die Huskies sind einfach so komplett anders in ihrem Umgang untereinander. Knurren tun sie auch, und sich im Spiel gegenseitig im Kragenfell festbeissen auch. Aber irgendwie ist die Kommunikation viel, viel feiner. Im Umgang untereinander, aber auch mit anderen Rassen. Viele Hunde die das Rudelleben nicht so gewohnt sind oder einfach nur unbegabt sind, wissen gar nicht wie man auf diese feinen Zeichen reagiert. Die nehmen einen kurzen Ansatz des Zähne zeigens (man sieht für den Bruchteil einer Sekunden die Spitzen der Reisszähne) oder einen schiefen Blick gar nicht wahr. Haare aufstellen und steif gehen tun unsere ja wirklich erst wenn sie kurz vor einer handgreiflichen Auseinandersetzung sind. Und das ist ganz, ganz selten. Untereinander wie auch mit fremden Hunden.

    Ne, das ist der Schwiegerfox! Klar muss ich bei so einem Terrierbesuch stark an unseren Berny denken. Also ein bisschen Nostalgie ist da schon da, aber das wars dann aber auch. Unsere Huskies sind so pflegeleicht... ok, sie jagen, ziehen an der leine und man kann sie kaum Ableinen.
    Aber sie bellen nie, sind mega sozial und freundlich zu jedem Menschen und Hund. Das ist echt unbezahlbar! Ich bin diese permanente, latente Agressivität echt nicht mehr gewöhnt.


    Er meint es ja nicht bös, der Zwerg, aber man merkt einfach dass er echt nicht anders kann. Und er ist ja noch harmlos, sein Vater und sein Bruder springen jedem Rüden sofort ungefragt an die Gurgel!

    Ja, alle unsere 6 Hunde sind reine Huskies. Aber halt mit relativ "wilden" Farben, weil Arbeitslinie.


    3 sind Wolfsfarben mit braunen Augen (Daika, Fritz und Juli), 1 sehr dunkel mit blauen Augen (Ewok, der mit dem Ringelschwanz), 1 kleine graue Hündin (Jemma) und eine weisse Hündin mit einem blauen und braunen Auge (Ebi).


    Jason hat es lustigerweise total auf Ebi abgesehen! Ich habe keine Ahnung ob das etwas mit der Farbe zu tun hat, ob er Rassebedingt einfach eine Vorliebe für weiss hat??


    Ich gebe zu ich bin schon etwas schockiert von diesem aggressiven Verhalten. Ich bin mir nie so richtig sicher wie sehr das für Jason wirklich Spiel ist... Wenn ein Husky so hochdrehen würde wie er, wäre man schon nur noch haaresbreite vom Ernstfall entfernt... da gäbe es schon Verletzte! Und bei der Gruppendynamik vielleicht sogar Tote... ich habe keine Ahnung wie (und ob?) Foxterrierzüchter ihre Hunde im Rudel halten.


    Jasons Züchterin hat seinen Bruder behalten und er ist (angeblich) absolut unverträglich mit anderen Rüden. Sein Vater ist sowieso eine irre Furie.


    Ich glaube Jason hatte Glück mit den Genen, aber vor allem auch mit der Prägung mit unserem Rudel!

    Hallo!


    Ich eröffne nur mal kurz das Thema weil es mich jedes mal umhaut wie verschieden doch diese zwei Rassen sind. In ihrer Art und vor allem in der Kommunikation untereinander. Beide Rassen sind sehr aktiv und ser vif im Hirn. Aber der Terrier hat einfach so viel mehr Aggressionspotential, das haut mich jedes mal um!


    Oder vielleicht verstehe ich es auch falsch: Foxterrier Jason (aus Arbeitslinie noch dazu) verwechselt unsere Huskies vielleicht einfach oft auch nur mit einer Wildsau und hackt ihnen deswegen so gerne die Zähne in Oberschenkel oder Hals :roll: . Unsere Huskyrüden nehmen ihn wegen seiner Grösse nicht 100% ernst und hauen ihm nur dann eine runter wenn er wirklich übertreibt. Im Video geht Fritz mit einem Löwengebrüll auf ihn zu weil Jason ihm die Zähne in den Schenkel gehackt hat. Aber das Beste: Klein Jason versteht dann doch, dass sie das nicht gehört und macht sich klein :applaus: !


    Das ist ja tausendmal mehr als mein Terriermix Berny jehmals zustande gebracht hat!


    Ich wollte euch nur an dem Video teilhaben lassen, dass ich dieses Wochenende von Jason (ein gutes Jahr halt) auf Besuch in unserem Huskyrudel gemacht habe:


    Hier clicken zum Video!

    Mein TA sagte mal zu einem offiziellen HD Röntgen dass es nicht sooo genial ausschaut und er leichte Zweifel hat: das offizielle Ergebnis ist A


    Ein anderer meinte alles ist tiptop, kein Problem: offizielles Ergebnis ist C (!). Ok dieses C ist ein Mysterium von dem keiner weiss woher es kommt. Der Hund ist topfit und ist in 2 Jahren 7000km vor dem Schlitten gelaufen bevor es aus Zuchtgründen zum Röntgen ging...


    Nur um zu sagen dass ich inzwischen GAR nichts mehr auf die Meinung des TA gebe!


    Wenn du also kein bestimmtes Ziel hast würde ich einfach auf das Aufbauen was dem Hund am meisten Freude macht. Entweder das langsame, beständige Ziehen von relativ schwerer Last (am Anfang nicht urviel aber spüren sollte er es doch), oder halt das flotte Laufen mit leichter Last hinten dran. Ich glaube du wirst recht schnell sehen was euch mehr Spass macht!


    Ganz am Anfang würde ich persönlich mir keinen Stress mit dem Geschirr machen. Ich würde einfach ein gut sitzendes X-back nehmen und fertig. Du kannst ja später immer noch ein spezifischeres Geschirr nehmen wenn du weisst ,was du machen wirst. Und auch beim Lastenziehen fangst du ja sowieso mit relativ wenig Gewicht und kurzen Einheiten an.

    Hallo!


    Ich bin über den Thread gestolpert und finde ihn sehr interessant. Ich werde dann auch mal schmökern um zu sehen wie andere Rudelhalter ihre Hunde so managen.


    1. Welche Grundlagen/Systeme/Methoden wendet ihr in der Erziehung eurer Hunde an?



    Wenn ich meine Methode in ein paar kurzen Worten erklären müsste würde ich sagen "Super Bindung + klares, effizientes Feedback". Das Feedback ist meistens verbal, im Prinzip "ja" oder "nein" (meinstens aber in Sätzen verpackt). Nachdem die Bindung wirklich gut ist ist es den Hunden wichtig was wir von ihrem Verhalten halten. Generell versuche ich den Hund in Lernsituationen zu bringen in denen ich viel "ja" sagen kann. Ich habe aber kein Problem damit auch ausdrücklich "nein" zu sagen und wenn nötig Druck zu machen.


    Als Leitregel gilt bei uns dass nur die 3 Totsünden ein Grund sind wirklich Druck zu machen:
    1) Menschen beissen (mit unseren Huskies ist das absolut kein Thema)
    2) Sich untereinander schlägern (jede Rauferei die nicht in 2 Sekunden von selbst vorbei ist), egal wer angefangen hat und warum
    3) Unsere Katze töten


    Ich habe das Gefühl dieses Prinzip kommt hier im Forum ziemlich archaisch an. Aber die Hunde verstehen es und akzeptieren es und ich sehe die Ergebnisse bei uns wie bei anderen Rudelhaltern die es verwenden.


    Erziehungstechnisch verlangen wir nicht viel von den Hunden. Beim Zugtraining leben sie einfach ihre natürliche Veranlagung aus, ich muss nur ihren natürlichen (und sehr starken) Vorwärtsdrang fördern und weiter aufbauen. An der Leine ziehen sie natürlich ausser ich mache Druck. Aber das ist schon ok, hauptsache sie können auch mal ohne ziehen gehen wenn es wirklich nötig ist. Alle kommen wenn ich sie rufen. Es dauert manchmal ein bisschen und oft muss ich Druck machen aber am Ende sind sie da. Sie können alle sitz, platz und steh aber halt nicht auf BGH Niveau und nicht auf Distanz (hab ich kaum mit ihnen geübt).


    2. Seid ihr noch schwankend mit eurer Form der Erziehung oder sicher, dass das für euch die richtige ist?


    Inzwischen sind wir echt bei einem System angelangt das für uns alle perfekt ist. Also für unsere Persönlichkeit und unsere im Rudel lebenden Schlitten-Huskies. Das Zusammenleben ist eine wahre Freude!


    3. Gibt es Ausnahmesituationen in denen ihr Punkt 1 über Bord werft?


    Die Ausnahmesituationen in denen wir Hart durchgreifen sind fixer Bestandteil unseres Systems. Weil die Hunde nun mal Tiere sind und primäres Verhalten in der Rudelhaltung leicht durch die Oberfläche bricht. Ok, ehrlich gesagt kommen sie echt fast nie zum Einsatz. Einfach weil alles schon von der Basis her aufgebaut wurde und die Hunde die Regeln kennen und respektieren. Aber im Falle einer Totsünde wird ausnahmslos und hart durchgegriffen. Damit es hier keine Tote gibt.


    4. Habt ihr früher anders erzogen, bzw. wie kam es dazu, dass ihr jetzt so erzieht?


    In meinen Hundeanfängen habe ich ausschliesslich über positive Bestärkung gearbeitet und viel geclickert. Ein paar grundsätzliche Verhaltensprobleme haben wir aber nie wirklich in den Griff bekommen. Seit dem die Huskies angekomment sind, erst einer, dann zwei, ... hat sich unsere Sichtweise geändern. Hauptsächlich durch Beobachtung unserer Züchterin, ihrem Handling mit ihren 30 Hunden und die Ergebnisse die sie hat. Wo mein Yorkie sich mit jedem anderen Rüden schlägern wollte hatte sie ihr ganzes Rudel 1A im Griff und die Hunde verbrachten den Tag ALLE GEMEINSAM im Gehege.


    Unsere Sichtweise hat sich komplett verschoben.
    Wir konzentrieren uns kaum noch auf Einzelverhalten. Also so Dinge wie "Was der Hund tun soll". Wir haben viel mehr ein sehr waches Auge auf "Wie der Hund sein soll". Einfach weil das soziale Miteinander uns unglaublich wichtig ist. Im Moment lebt das 6er Rudel gemeinsam in einem Gehege wenn wir in der Arbeit sind. 3 Rüden, 3 Hündinnen, alle unkastriert. Und ich hatte schon problemlos bis zu 4 Besucherhunde dabei, alles kein Problem.


    5. Welche Hunde habt ihr aktuell? Wie lange habt ihr (eigenverantwortlich) schon Hunde?


    Meinen ersten Hund hatte ich als blutiger Anfänger vor 15 Jahren. Inzwischen haben wir ein Rudel von 6 sibirischen Huskies (Schlittenhunden).

    Hallo!


    Ich sehe, dass du bis jetzt keine Antworten hast, vielleicht kann ich dir helfen!


    Erste Frage: wie vorwärtsorientiert ist dein Hund? Lauft er gerne? Voraus?


    Zweite Frage: weisst du schon was du später machen willst? Am Rad ziehen? Laufen? Ski-jöring? Tourenski + pulka?


    Wir hier bringen den Hunden nicht wirklich ziehen bei. Wir nutzen die Vorwärtsorientierung und Lauffreude der Hunde und fördern sie. Dann reicht es hinten immer mehr Gewicht zu hängen um den Hund muskulär zu trainieren und es hat sich.


    Das Ziehen alleine gibt unseren Hunden nichts. Das Voranlaufen in der Gruppe, das ist es was sie so high macht. Das Gewicht, das Ziehen ist dann ein Nebeneffekt.