Hallo!
Aaalso: ich glaube ich bin nicht ganz der gleichen Meinung wie ihr. Einen Hund im Nacken packen und durch die Gegend schütteln, weil er irgendetwas "falsch" (ich nehme an der Hund wusste das gar nicht) gemacht hat, da bin ich strikt dagegen.
Aber wenn Hund einen ganz grossen Blödsinn anstellt, wie würdet ihr ihn dann bestrafen? Ich meine damit so ganz seltene Gelegenheiten, wo der Hund etwas getan hat, was schon seit ewig strikt verboten ist, er es auch weiss und respektiert, aber dieses mal es trotzdem getan hat.
So ganz konkret, Berny hat als er 8 war ein Rehkitz erlegt. Und zwar im Stadpark, der EINZIGE Ort wo er ohne Leine laufen durfte, weil ich dachte, dass es mitten in der Stadt doch keine Rehe gibt! Er also ab ins Dickicht, ich höre Tierschreie, und als ich bei ihm angekommen bin, hing er am Hals des (schon toten und nicht mehr schreienden) Rehkitzes.
Ich war so fertig, dass ich mal gar nicht reagiert habe, sondern ihn nur angeleint habe. Aber ganz ehrlich, hätte ich ihm da nicht so richtig die Leviten lesen sollen und ihn in irgendeiner Weise so richtig bestrafen (eines auf den Hintern? In im Nacken packen und auf den Boden drücken?)? Okay, ich hatte in dem Moment solche Mordgelüste, dass ich gar nicht anfangen wollte ihm auch nur einen Klaps zu geben, denn da wäre mein Adrenalin nur noch mehr hochgegangen. Deswegen habe ich jetzt in solchen Situationen das Straf-platz, ich schicke ihn ins Platz, und mache ihn dann verbal zur Schnecke wenn er aufstehen will. Ich reagiere mich ab, ohne im weh zu tun, und er weiss wenigstens warum ich schimpfe. Und wenn meine Wut verraucht ist (das kann so bis zu 10-15 Minuten dauern), kann ich das Platz auflösen und ihn loben.
Hier geht es weniger um die Frage Alphawurf oder nicht (sorry, ich hoffe mein Post ist nicht fehl am Platz), sondern wie soll ich (soll ich denn überhaupt?) strafen? Klar kriegt der Hund schiss vor mir, wenn ich ihm einen Klaps auf den Hintern gebe, oder ihn im Nacken runterdrücke, aber das ist doch auch der Sinn, sonst wäre es ja keine Strafe. Und er soll ja auch nicht panische Angst haben, sondern einfach nur in dem Moment einen Riesenrespekt.
Und im Normalfall (spärliche Dosierung von Strafe) wird davon auch kein Hund handscheu oder ängstlich, weil er doch lernt, wofür er da gestraft wird (Strafe nur unmittelbar nach/während der "Tat") und weil die meiste Zeit (95%) Mensch = Spiel, Training und Spass.
Ich bin dafür einem Hund alles gezielt über positive Bestärkung beizubringen, weil er so schnell und mit Freude lernt. Aber muss ich es deswegen ignorieren, wenn der Hund ein gut gelerntes Kommando nicht ausführt, oder wenn er was tut, was gefährlich ist (im Spiel mir ins Gesicht schnappen)?
Wie gesagt, ich bin gegen "Erziehung durch Strafe" als "System", aber ich meine irgendwie doch, dass Strafen hin und wieder mal sein muss.
Das, gepaart mit dem Wissen, das Hunde untereinander auch sehr heftig zur Sache gehen, ist sicher ein Grund, warum sich diese Alphawurfgeschichten so hartnäckig halten. Und warum auch ich nach wievor nicht sicher bin, was ich machen soll.
Ich hoffe ihr zerfleischt mich nicht allzusehr (ich weiss, dass diese Ich-will-strafen-Themen hier nicht so In sind), aber ich bin echt offen und lernbereit (hab auch einen Haufen Hunde- und Hundeerziehungsliteratur gelesen, das hat mir da nicht weitergeholfen), also sagt ruhig was ihr dazu denkt .