Hallo!
Also das war eigentlich ganz leicht: total konsequent sein! Und ein, zwei mal habe ich "hart durchgegriffen", das hat Wunder gewirkt.
Wenn sie ihre Lauftick in der Wohnung hatte, half gar nichts mehr. Sogar die Zurechtweisungen des Althundes waren ihr egal, und auf den hörte sie sonst immer. Wenns mir also zu blöd geworden ist, habe ich laut "Jetzt IST aber einmal eine Ruhe!!" gesagt und sie dann wie einen Football abgefangen (anders war sie gar nicht mehr zu stoppen) und platt gelegt. Soll heissen, ich bin mit beiden flachen Händen von oben gekommen, eine auf den Kopf, eine auf den Rücken, und habe sie ins Platz gedrückt. Dadurch, dass ich so schnell war mit der ganzen Aktion, hat sie mich einfach tun lassen und war dann erst mal ganz verdutzt im Platz. Dann habe ich sie sehr ruhig gelobt, und sie musste aber erst mal liegen bleiben, bis ich merkte, dass sie sich merklich beruhigt hat. Irgendwann habe ich sie dann aufstehen lassen (das Kommando war ja nicht Platz, sondern Ruhe). Sobald sie dann wieder angefangen hat, habe ich sie wieder mit einem "Ruhe" plattgelegt.
Der angenehme Nebeneffekt ist, dass sie jetzt jedes mal ins Platz geht, wenn ich mal laut werde (was eh selten der Fall ist, nur wenn sie die Fernbedienung vom Fernseher zerkaut oder so), dafür lobe ich sie dann.
Fussgehen war da schwieriger. Ich habe vorher mit einer verstellbaren (3 Stufen) Lederleine versucht jedes mal in die Gegenrichtung zu gehen, wenn sie zieht. Unmöglich, sie zog dann ja nicht einmal in die Gegenrichtung, sie zog einfach um mich herum am Ende der Leine herum, sie lehnte sich da richtig rein (röchelnd und mit blauer Zunge). Also jetzt die Leine recht kurz, und damit entweder in die Gegenrichtung, wenn sie zieht, oder Leinenruck. Das Problem ist nämlich, dass das mit der Gegenrichtung nicht mehr so richtig geht, wenn mal wer anders mit mir mit spazieren geht, der nicht die Geduld hat 10 Minuten zu warten damit ich 5 Meter weiter komme. Also die Notlösung: Ankündigungswort "Langsam" und dann Leinenruck, wenn sie nicht deutlich langsamer geworden ist. Inzwischen wird sie meistens eh schon von selber langsamer, wenn ich es sage (auch wenn sie dann oft sofort wieder in der Leine steht ).
Ich gebe aber zu, das mit der Leine sehe ich nicht sooo eng, weil ich ja will, dass sie später mal vor dem Rad zieht. Sie soll nicht lernen "ziehen ist schlecht", sondern halt nur "Ziehen am Halsband ist schlecht, ziehen am Geschirr ist super".
Am Anfang hatte ich total schlechtes Gewissen, dass ich ihren Tobedrang so radikal "verbiete" und bin deswegen 3 mal am Tag mit ihr raus, so dass sie so richtig die Sau raus lassen konnte (ich habe auch aktiv mit ihr mitgespielt). Heute (sie ist jetzt 6 Monate) nur mehr höchstens 1 mal pro Tag, sie fordert es auch nicht mehr ein. Ich muss aber auch anmerken, dass Daika den ganzen Tag über nur 1 Stunde alleine ist und sonst immer überall dabei (auch bei der Arbeit), sie hat also reichlich geistige Anregung den ganzen Tag über.