Hallo!
Also ich habe zu meinem 12 Jahre alten Riesenyorki-rüden eine Husky-Welpin dazu genommen. Auch mein Hund ist recht "dominant" , soll heissen andere Rüden mag er nur bedingt. Er hat eigentlich Angst, meint aber "Angriff ist die beste Verteidigung" und spielt immer den Rambo, auch wenn er andere Hunde weder anbellt noch beisst (warum sollte er auch).
Als er noch jünger war, hatter er einige Macken. Leute verbellen, im Garten herumbellen, Raufen mit anderen Hunden (je grösser desto besser), grosse Ängstlichkeit gegenüber Kindern und fremden Erwachsenen. Heute ist das alles passé, er ist einfach nur perfekt. Er ist noch eine Spur zurückhaltend gegenüber Fremden, aber nicht mehr. Grosse Rüden mag er immer noch nicht, aber solange der andere sich nicht auf ihn stürzt, ignoriert er ihn einfach.
Seitdem die Kleine da ist, ist hier einfach nur Chaos. Okay, im positiven Sinn, Welpenchaos . Aber ganz ehrlich, was bin ich FROH, dass mein Alter soooo brav ist. Ich könnte ihm jetzt echt nicht mehr nebenbei die Macken wegerziehen, derart bin ich damit beschäftigt der Kleinen das 1X1 des täglichen Lebens beizubringen. Denn dir ist schon klar, dass der Neue im Zweifelsfall vor allem die Unarten von deinem Grossen abschauen wird! Also wenn deiner kläfft, wirst du dann zwei Hunde haben die kläffen. Und wenn deiner auf andere Hunde losgeht, sind die Chancen schon gross, dass du bald zwei hast, die auf andere Hunde losgehen.
Die Grösse ist gar kein Problem. Berny (der Alte) mag nicht spielen, das ist leider so (wusste ich auch schon vorher) und die Kleine muss das einfach akzeptieren. Ich habe aber auch absichtlich ein Weibchen genommen, denn einen Rüden-welpen der mal grösser wird als er, hätte Berny non-stop zur Schnecke gemacht. Und so muss ein kleiner Hund ja auch nicht aufwachsen, ganz abgesehen vom Stress, den der alte Berny damit hat.
Warum willst du denn einen zweiten Hund? Für dich, oder für deinen Hund? Sei dir nämlich schon im klaren, dass dein Hund unter Umständen gar keine Freude mit dem Neuen hat, und dass es ihn nur unnötig stresst.
Auf jeden Fall, versuche deinen Ersten mal so richtig "fertig" zu erziehen, denn ein Welpe ist alleine schon genug Chaos.
Andere Hunde, die sich auf deinen stürzen, sowas sollte echt nicht passieren. Ich sehe das vielleicht etwas krass, aber immerhin habe ich meinen auf die Art vom Angstraufer zum gelassenen Hund gebracht: Ich habe meinen Hund immer unter Kontrolle, das heisst entweder hört er IMMER (ist nicht der Fall --> jagen), oder er ist an der Leine. Kommt ein Hund, den ich nicht kenne, kommt mein Berny Bei Fuss und bleibt dort. Wir gehen nicht zu Hunden hinschnüffeln, die wir nicht kennen! Kommt ein Hund ohne Leine (und ohne Besitzer...) auf uns zugeschossen, stelle ich meinen Hund HINTER mich und verscheuche den Hund. Und wenn das gar nicht geht, dann hebe ich ihn hoch (Schande über mich, ich weiss). Denn mir ist lieber ich hebe ihn hoch, bis der Besitzer des anderen Hundes seinen eingeklaubt hat, als dass meiner sich mit einem 60 kg Kalb rauft. Berny geht (heute!) einer Rauferei aus dem Weg, solange er kann. Aber wenn er sieht, ich regle die Sache nicht, wird gerauft. Aaaaber: nur weil ich ihn hochhebe, heisst das natürlich nicht, dass Berny knurren oder bellen darf (er würde gerne knurren, da oben ist man ja sicher)!
Dein Hund muss dir vertrauen und wissen, dass DU ihn aus blöden Situationen herraussen halten kannst und er nicht selber rangehen muss.
Grüsse,
Iris + Berny und Daika