Beiträge von tolleraussie

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    Nach ca. 4 Wochen Antistreßtraining und Entspannungsübungen (ich habe tatsächlich autogenes Training gemacht) ist auch mein Roter wie ausgewechselt. Fremde Leute dürfen wieder zu besuch kommen, Familienangehörige werden nicht mehr bei allem und jedem angeknurrt, der Knochen wird nicht mehr mit wildem Geschrei und Geknurre verteidigt usw.


    Deshalb schrieb ich ja auch, dass beim echten Wut-Syndrom keine Auslöser vorhanden sind, so wie Du sie beschriebst. Günter Bloch hat das zusammen mit einem Tierarzt bei Golden untersucht und zumindest dort ist es kein Ammenmärchen. Auch sind bei vielen eine besonders schmale Kopfform und schräg stehende Augen, also äußerliche Merkmale, zu beobachten.


    Die Golden gingen völlig unvorhersehbar aus entspannten Situationen ohne Vorwarnung massiv auf Menschen los. Außerhalb dieser Anfälle waren diese Hunde völlig lieb und die Besitzer konnten alles mit ihnen machen. Also nichts mit Knochenverteidigen oder Fremde angehen.


    Bei Cockern kenne ich mich nicht aus. Nur warum soll es dort nicht solche Fälle geben?

    typisch am Wut-Syndrom ist, dass die Aggression anfallsartig auftritt und es keinen Auslöser gibt. Heutzutage sind meisten Golden Retriever aus Massenzuchten betroffen, wo nicht auf das Verhalten der Elterntiere geachtet wird, weil die ständig im Zwinger leben.
    Man nimmt an, dass das Verhalten durch Veränderungen im Gehirn ausgelöst werden und mit epileptischen Anfällen zu vergleichen ist. Hinterher ist der Hund wieder völlig normal.


    Ich wünsch Deinem Hund, dass es sich doch 'nur' als Verhaltensproblem heraus stellt, weil man dann etwas unternehmen könnte. Das Wut-Syndrom ist leider nicht behandelbar.

    Hallo Annika,
    Du sollst Deinem Hund die Leckerlie oder das Spielzeug auch nicht vor die Nase halten. Dein Hund sollte das während der Übung noch nicht sehen. Du übst z.B. Sitz. Anfangs kommt sofort ein Fein! oder Brav! o.ä., sobald der Hintern runter geht, und erst danach gibst Du ihr das Leckerlie. Nach und nach lässt Du sie länger sitzen, dann Fein! und dann erst holst Du das Leckerlie/Spielzeug aus der Tasche. Spielzeug würde ich beim Heranrufen verwenden, um ihre Geschwindigkeit zu erhöhen. Hier kannst Du Fein! rufen, kurz bevor sie bei Dir ist und dann das Spielzeug hinter dich werfen. Verwende anfangs am besten ein Spielzeug an einer Schnur, dann kann sie damit nicht weglaufen. So richtig mit vorsitzen würde ich erst später üben. Ruf sie auch öfter einfach so zu Dir und belohn sie mit Leckerlies. Fass dabei immer kurz ans Halsband und lass sie dann wieder laufen. Mit der Zeit wird sie dann sehr aufmerksam sein, weil sie sonst etwas verpassen könnte.

    Hallo Annika,
    mit was belohnst Du sie denn? Ist sie nur draußen unaufmerksam oder auch in der Wohnung? Wichtig ist, dass Du irgendetwas hast, das sie unbedingt möchte und sich dafür auch anstrengt. Das können Leckerlie sein, Spiel, Spielzeug ... das kommt auf Deine Hündin an. Natürlich darf sie das nie bekommen, ohne etwas dafür zu tun. Draußen würde ich sie beim Üben anleinen, damit sie nicht einfach weggeht. Ich hab mit meinem Rüden eine Zeit lang viel auf einem großen Parkplatz geübt, weil es für ihn auf der Wiese zu stark ablenkend war. Als er älter wurde, war es auch im Wald oder Feld kein Problem.

    Dann üb am besten bis dahin intensiv, dass Dein Hund mit seinem Namen verbindet, dass gleich etwas ganz Tolles passiert. Sag dazu seinen Namen. Wenn er Dich anschaut, dann sofort Fein!, Brav! oder was Du sonst sagst und gib ihm ein Leckerlie. Nimm am besten sein normales Futter dafür. Anfangs bist Du in der Wohnung nah bei ihm und ohne Ablenkung und wenn er dann sofort auf seinen Namen reagiert, dann bau die Entfernung auf und erhöhe nach und nach den Schwierigkeitsgrad. Natürlich rufst Du ihn nicht 10 Mal nacheinander, sondern immer wieder mal, aber das dafür mindestens 20-30 Mal pro Tag. Wenn das in der Wohnung klappt, dann übst Du im Garten und später auf Spaziergängen. Wichtig ist, dass Du die Schwierigkeit so langsam steigerst, dass Du nur 1 Mal seinen Namen sagen musst und er kommt zu Dir gerannt und Du hast seine volle Aufmerksamkeit. Das hilft beim späteren Training ungemein.

    Ich würde mich dann fragen, warum er es nicht macht. Allzu viel Möglichkeiten gibt's da nicht.
    - das Kommando ist noch nicht ausreichend generalisiert, d.h. bei Ablenkung oder in ungewohnten Situationen klappt es nicht, weil das noch nicht ausreichend geübt wurde. Hunde sind sehr schlecht darin zu verallgemeinern. D.h. was Dein Hund zuhause oder ohne Ablenkung kann, kann er noch lange nicht in anderen Situationen.


    - er hat bereits mehrfach die Erfahrung gemacht, dass es sich aus seiner Sicht lohnt, das Kommando nicht zu befolgen. Wenn Du nicht sicher bist, ob Dein Hund macht, was Du willst und nicht sofort dafür sorgen kannst, z.B. über Schleppleine, dann gib ihm das Kommando nicht.


    - dein Hund hat allgemein den Eindruck, dass es sich nicht lohnt, Deine Kommandos zu befolgen.


    Ich arbeite mit meinen Hunden über Belohnung (Spiel, Futter) und baue die Belohnung nach und nach ab, je besser der Hund das Kommando beherrscht. Aber das dauert und z.B. beim Komm-Kommando belohne ich immer noch relativ häufig durch Spiel. Wichtig ist natürlich, dass man von Anfang an dem Hund die Belohnung wichtig gemacht hat. Ein satter Hund, dem das Spiel mit seinem Menschen nicht wichtig ist, den kann man nur schlecht belohnen. Beim Spiel kommt es natürlich darauf an, auf was der Hund abfährt. Bei meinen sind es Apportierspiele.


    Das Abrufen ist meiner Meinung nach das Wichtigste, das ein Hund sicher können muss und selbst mit meinen älteren Hunden (6 und 9 Jahre) übe ich das bei jedem Spaziergang viele Mal. Und sie finden das klasse, weil sie wissen, dass bei mir etwas Spannendes passiert, wenn ich sie rufe.

    Gehorsam beim Hund hat meiner Meinung nach in erster Linie etwas mit gut aufgebautem Training und viel Üben zu tun und weniger damit, wie wir versuchen, den Big Boss zu spielen. Ein Hund ist nicht gehorsam, weil er sich uns verpflichtet oder rangtiefer fühlt. Ein Hund führt ein Kommando dann sicher aus, wenn es zur Gewohnheit geworden ist. Unsere Türklingel befiehlt unserem Hund ganz bestimmt nicht zu bellen und ranghöher ist sie auch nicht, trotzdem kann er es nicht bleiben lassen zu bellen, wenn es klingelt, selbst wenn das Klingeln aus dem Fernseher kommt. Es ist wie ein Reflex. Und diesen Effekt will man auch bei gutem Training erzielen. Das ist natürlich viel Arbeit, aber es funktioniert.
    Ganz nebenbei wird es für einen Hund bei gutem Training auch zur Gewohnheit, dass er sich an seinem Hundeführer orientiert und Kommandos ausführt. Aber mit Rangordnung hat das meiner Meinung nach wenig zu tun.

    Also ich würde mit einem Hund auch erst dann joggen oder Rad fahren, wenn das Skelettwachstum abgeschlossen ist und die Knochen durchmineralisiert sind. Mag sein, dass größere Belastungen einem Junghund mit völlig gesunden Anlagen nicht schaden, aber da man das nicht weiß, wäre ich vorsichtig. Speziell bei einem Labi-Mix.

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    Also stelle kleine Fallen auf, zb. ein stück Fleisch oder brot oder wurst, prepariert mit scharfen Senf oder Tabasco. die Labbihündin meiner Freundin hat auch geklaut, den tip hat meine Freundin von ihrer HuSchu.


    unserem Rüden hat das trotz Senf, Chili, Tabasco etc. sehr gut geschmeckt. Selbst Myrrhentinktur hat ihn nicht abgehalten. Scheppernde Edelstahlschüsseln, die runterfallen, sobald er das Würstchen klauen will, haben ganz gut geholfen. Wichtig ist dabei jedoch, dass der Hund den Köder nicht trotzdem fressen kann. Sonst lernt er genau das Gegenteil. Meine Hündin kommt erst mal in die Küche gelaufen, wenn es scheppert. Es könnte schließlich etwas runter gefallen sein, das sie aufräumen darf.

    Wie machen das nur die Vorfahren unserer Hunde mit der Rangordnung? Bei denen gibt es keine Treppen und Türen und die bringen ihren Rudelmitgliedern auch kein Sitz, Platz und Bleib bei? :rolleyes:
    Irgendwo muss da ein Denkfehler sein. :loldev: