Beiträge von Belio

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    ich würde bei einem dobi nicht mit körperlicher "gewalt" arbeiten,


    Ich glaube, dass ihr da etwas völlig missverstanden habt. Ein Knuff ist nie körperliche Gewalt, sondern entspringt durchaus der Hundesprache. Dagegen halte ich jedoch einen Leinenruck für einen rohen Eingriff - gegen die Halswirbel des Hundes.

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    Bitte vergiss sofort die Tipps, dass Du unbedingt den Rudelchef rauskehren sollst ebenso wie jegliches Knuffen oder sonstiges körperliches Einwirken auf Deinen Hündin (inkl. lauter Töne). Denn damit wirst Du Deine Hündin nur noch mehr verunsichern.


    Ich sehe genau das Gegenteil: Dadurch gibst du einem unsicheren Hund eindeutig die Anweisung, dass du als sichererer und souveräner Rudelchef alles im Griff hast. Das gibt dem Hund Sicherheit, weil es ihn von seiner Verantwortung entbindet.


    Es läst sich so erklären:


    Weil der Hund in diesem Moment erfährt, dass du die Richtung bestimmst und ihm das Vorausgehen verweigerst, d.h. ihm körpersprachlich vermittelst, dass sein Verhalten, d.h. das Vorausgehen in diesem Falle nicht geduldet ist. Die meisten Hunde sind das Vorausgehen von Anfang an gewohnt und wenn sie mit dem Entwachsen aus dem Welpenalter plötzlich merken, dass sie an der kurzen Leine bei Fuß gehen sollen, kapieren sie es nicht. Und genau an diesem Punkt hilft dieses Knuffen und wirkt, wie der gestrige Tag gezeigt hat, sofort. Mein 9,5 Monate alter, recht unerschrockener und selbstbewusster Rüde war anfangs völlig erstaunt und irritiert, ist aber nach kurzem "Nachdenken" sogar ohne Leine völlig fröhlich neben mir "bei Fuß" gelaufen. Danach war ich irritiert, dass es sooooe einfach ist.


    In welchem Hunderudel dürfte irgendein Rudelmitglied den "Beutezug durchs Revier " anführen und bestimmen, wo es lang geht?
    Versucht ein Junghund oder ein anderes Tier dieses, bekommt er aber gehörig den Marsch geblasen! Beobachte mal Hunde beim Stöckchenspiel (Beutespiel) Kein normaler Mensch würde in einem unbekannten Rudel ein Stöckchen (Beute) für alle Hunde werfen. Dabei würden aber Rangordnungsgefechte ausgetragen werden! Für Hunde gibt es keinen Spaziergang, es sei denn du willst es, dass der Hund bei Fuß durch die Stadt geht. Für Hunde ist das natürlichste Gehen ein beuteorientierter Revierkontrollgang. Und das kann man auch an der langen Leine. Aber auch hier ist es notwendig, dass er auch beim intensivsten Schnüffeln abgerufen werden kann und dadurch erfährt, dass der Boss ruft.

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    Bitte vergiss sofort die Tipps, dass Du unbedingt den Rudelchef rauskehren sollst ebenso wie jegliches Knuffen oder sonstiges körperliches Einwirken auf Deinen Hündin (inkl. lauter Töne). Denn damit wirst Du Deine Hündin nur noch mehr verunsichern.


    Sondern holt Euch einen kompetenten Hundetrainer an Eure Seite.


    Knuffs entsprechen dem normalen Rempeln von Hunden, die miteinander toben. Es sind harmlose Einwirkungen im Gegensatz zu denen, mit den sich Hunde untereinander maßregeln. Ein Knuff verursacht keine Schmerzen und bringt in dem Gesicht des Hundes Erstaunen und Achtung hervor.


    Außerdem ist dieser Tipp einer, den ich gestern unter Anleitung einer anerkannten Hundetrainerin/Hundepsychologin von ihr gelernt und angewandt habe und es hat prima funktioniert - ohne dass mein Hund nun unter meinen Augen geschumft wäre. Ich hatte nämlich ebenso das Problem, dass mein Hund alles, was für ihn interessant war, sofort und ausgiebig ausnutzte, besonders andere, entgegenkommende Hunde.

    Ich denke hierbei nur noch an den Film "Soilent Green", Science Fiction-Shocker.


    Ich weiß definitiv, dass bei dem Rotbarsch-Tiefkühlfisch von A. keine Plastikteile sind und im Pansen vom Schlachter kann ich selbst nachsehen beim Schneiden und so werde ich auch weiterhin wie früher, dem Hund Nahrung zukommen lasssen, die ich aus Einzelbestandteilen selbst zusammenstelle. Im Urlaub und unterwegs gibt es auch Schlachter und außerdem sind ein paar Vitamine mal weniger oder mal Calzium mal ein bisschen mehr weniger dramatisch als das, was in der Tiernahrung zusammengepresst ist.

    Ich vermute, dass euer Hund gerne an erster Stelle steht, wenn Besuch kommt oder ein anderer Hund entgegenkommt. Diese Position lasst ihr wohl auch zu, wenn ich dich richtig verstanden habe, und das verunsichert euren Hund. Und da ist ein Dobermann genauso Hund wie jede andere. Er fühlt sich gefordert, die Situation klären zu müssen und das tut er, so gut er es eben kann, nämlich so, wie ihr es kennt.
    Da seid ihr gefordert: Ich würde dem Hund den Weg abschneiden - nicht am Halsband nehmen! – und ihm vorausgehen bzw. bei Besuchern den Hund wegdrängen und ihm ganz klar vermitteln, dass ihr als Rudelchefs die Situation klärt.. Den Besuchern würde ich raten, den Hund zunächst völlig zu ignorieren, bis Ruhe eingekehrt ist. Draußen würde ich ihm einen Knuff in den Schenkel geben, wenn er sich vordrängt, damit er sich unterordnet, bis die Situation geklärt ist. Hunde gegegnen sich nicht gern frontal. Sie ziehen gern in einem Bogen um den Entgegenkommenden. An der Leine ist dies schlecht möglich, wenn die Hundeführer nicht mitgehen oder sich auf engen Wegen befinden. Man kann sie auch absitzen lassen, bis der andere Hund vorbei ist.


    Vor allem zeigt mir die Beschreibung aber, dass der Hund vornehmlich draußen nicht eindeutig eure Führungsrolle akzeptiert, sondern sich gefordert fühlt. Hier liegt noch Arbeit drin.

    Hallo Marina,


    es gibt noch eine dritte Methode, die allerdings mit Feingefühl anzuwenden ist:
    wenn der Hund nicht aus der "Fuß-Position"nach vorne zieht, ihn mit dem Knie in den Schenkel zu knuffen. Das entspricht dem Rempeln, das tobende Hunde häufig zeigen.

    Ich bin völlig entsetzt über diese Hundehaltung und vor allem Einstellung meiner Berufskollegin (bin ja schon einiges gewohnt, aber diese Haltung--).
    Du hast schon gute Tipps erhalten, dem habe ich nichts hinzuzufügen, außer, dass ich dir viel Kraft und Mut wünsche, diesem kleinen Vierbeiner ein artgerechtes Leben zu ermöglichen. Ist sie auch nachts im Zwinger????

    Hallo Dobi-HH,

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    bin eigentkich sehr zufrieden mit der lernbereitschaft meiner Hündin Aika.
    Sie lernt sehr schnell und ist sehr aufmerksam.


    Beste Voraussetzungen!


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    Jedoch muß ich mich ab und an einige male wiederholen bevor sie reagiert.

    Kein Kommando würde ich zweimal sagen. Einmal ruhig und sachlich. Wenn es anders ist, dann hast du vielleicht die Ebene der Körpersprache vernachlässigt. Übst du vielleicht zu viel und zu lange die simpelsten Kommandos, ohne dass für deinen Hund ein Sinn in deinem Tun besteht?


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    Sprich sie weis was ich meine macht es aber nicht immer sofort.


    Dann würde ich mit ihr an eurer Beziehung, sprich "Bindung" arbeiten und nicht an Hundeplatzkommandos.


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    Hab ein wenig das Gefühl das ich sie zu sehr verwöhne..

    .
    Wie verwöhnst du sie denn? Indem du nachlässig bist? Indem du dich menschlich verhältst (Ungeduldig? Unberechenbar? Aufbrausend? Bestrafend?) und für sie dadurch unverständlich?


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    Und das sie mich noch nicht 100%ig als Alpha Hund sieht.


    Zum Alpha macht dich der Hund und nicht du selbst und zwar nur dadurch, dass du dich so verhältst, dass sie Achtung und Respekt vor dir hat, weil du für sie die beste Rudelführerin bist, die sie sich vorstellen kann. Und das bekommst du nur dann hin, wenn du ihre Anlagen und Talente so nutzt, dass sie Vorteile davon hat, z.B. Spannung, Interesse, Aufmerksamkeit, Beute, Spiel etc.


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    Was sind die wichtigsten dinge um ihr zu zeigen das ich der Alpha Hund bin?


    s.o.
    und nicht so ein übliches wie "vor-ihr-durch-die-Tür-gehen" etc.


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    Auch draußen wenn ich mit ihr an der leine gehe zieht sie fast immer es sei denn ich setzte mich lautstark durch.


    Ist doch ganz klar, denn als Rudelführerin muss sie dir den weg zur besten Beute und zu den interessantesten Gerüchen zeigen. Außerdem könnte sie auch solche Gänge als Stress emfpinden, vor dem sie flüchtet. An diesem Punkt wirst du messen können, wann du in ihrem Interesse gestiegen bist.


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    Sie scheint dann immer total gestresst..


    Ist sie mit Sicherheit auch! Und du bist diejenige, die ihr diesen Stress verursacht hat, also will sie möglichst schnell weg aus dieser Situation und muss den Stress zusätzlich noch abbauen.


    Was meint Ihr dazu ?
    Du verlangst aus Unkenntnis zu viel von deinem Hund und verstehst in überhaupt nicht.


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    Habt ihr vielleicht ein paar gute tips für mich ?


    Mit Tipps, wie du eine vernünftige Bindung zu deinem Hund aufbauen kannst, kann ich dir dienen: Lerne seine Sprache und beobachte sein Verhalten und frage dich, was sie dir sagen will. Und dann antworte darauf, z.B. auf jedes Kontaktaufnehmen während eines Spazierganges, wenn sie dich anschaut, wenn sie dich überhaupt anschaut und Kontakt sucht.


    Bevor du mit deinem Hund eine BH anstrebst, solltest du dich auf einem guten Hundeplatz nach einem Trainer umschauen, der dich erst einmal unterstützt, wie man eine Bidnung zu einem Hund aufbaut.
    Sonst kommst du mit einem Monster eines Tages gar nicht mehr klar.


    In den anderen Beiträgen sind schon viele weitere gute Tipps enthalten wie z.B. das Kommando "Platz". Aber wie gesagt, bevor du weiter mit Kommandos übst, baue erst einmal eine gute und tragfähige Beziehung zu deinem Hund auf. Es ist die Basis für ein 10-15-jähriges Hundeleben und nicht nur für einen eventuellen Job.
    Wenn du dies versäumst, dann hast du das Wort "Gebrauchshund" völlig missverstanden. Dann gebrauchst du den Hund für deine Zwecke.

    Hallo Marina,


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    Wie kann ich ihr das beibringen??


    Die meisten habe ja schon gesagt, dass die Leinenführigkeit das Grundverhalten ist, worauf das "Fuß" aufbauen sollte - auch aus meiner Sicht.


    Ich würde zunächst mit einer 5-Meter-Leine auf einem freieren Gebiet arbeiten (Park etc) ohne große Ablenkung. Sobald dein Hund die Hälfte der Leine "aufgebraucht" hat, gehst du sofort in die umgekehrte Richtung. Folgt sie nach (auch, wenn es einen Ruck gegeben hat), drehst du dich etwas zur Seite und ruftst sie jganz freundlich an "Ja, prima". Das machst du mehrmals hintereinander. Immer, wenn sie sich weiter entfernt, änderst du abrupt die Laufrichtung. Je schneller sie dir folgt, desto größer ist dein Lob. Ich würde hier nicht mit Leckerli arbeiten, sondern nur mit Körpersprache und Stimme. Du solltest den Hund jedoch keinesfalls rufen!


    Wenn sie dann mit dem Ziehen aufgehört hat, nimmst du eine 2-Meter-Leine und das Training geht von vorne los. Immer wieder Richtungswechsel. Wenn sie dann gelernt hat, auf deine Laufrichtung zu achten, wobei du immer unberechenbar bleiben musst, dann hast du ein großes Ziel erreicht. Der Weg dahin geht aber nur über Training. Mehrmals täglich und konsequent - mindestens 2x am Tag und je 5 Minuten anfangs, später bis zu 10 Minuten. Erst, wenn sie gelernt hat, auf dich zu achten, kannst du ein bisschen mehr Ablenkung suchen. Und hier solltest du anfangen, mit Leckerli zu arbeiten:
    Plötzlich stehen bleiben, umdrehen, schnell ein Leckerli aus der Hand fallen lassen und sagen "Schau" o-ä. Indem du immer wieder Überraschungen bereit hast, lernt sie, dass du das Beste bist, was ihr je widerfahren ist. Dann hast du das Leinenproblem gelöst.


    Leichter ist es natürlich, wenn man gleich mit einem Welpen so anfängt. Dann stellt sich das Problem nicht.