Hallo zusammen,
ich schreibe hier weil ich sonst keine Hilfe bekomme und ich einfach nicht mehr weiter weiß - meine Nerven sind fast am Ende. Es geht um meinen Ersthund Teddy (Malteser, 8 Jahre, kastriert). Mein Zweithund Bellino Biewer Yorki ist vier Jahre alt, ebenfalls kastriert. Beide habe ich im Alter von 8 1/2 Wochen bekommen, die Zusammenführung der Hunde gelang ohne große Probleme. Ich bin berufstätig, meine Hunde leben teils bei mir und teils bei meiner Mama im Haus. Vor dem Arbeiten bringe ich sie zu ihr, dort sind sie dann wenn sie zur Arbeit geht (sie fängt später an als ich) ca. 3-4 Stunden am Vormittag und nochmal ca. 3-4 Stunden alleine, 4 Tage in der Woche. Mittag mache ich 1 1/2 Stunden und in der Zeit gehen wir dann eine Stunde spazieren oder Radfahren je nachdem was uns so einfällt. Von der Arbeit bis nach Hause brauche ich nur ca. 10 Min. Und am Abend auch nochmal ca. 1 1/2 Stunden Gassi. Früher haben wir Grundgehorsam und Agility gemacht, aber das haben wir das letzte Mal vor ca. 2 Jahren gemacht. Nur das kurz zu unserem Tagesablauf. Teddy ist im Alter von ca. 1 1/2 Jahren von einem Auto am Abend überfahren worden, nachdem er sich vor einem angerannten Hund in der Dunkelheit so extrem erschrocken hat, dass er über die Straße gerannt ist und mir die Leine aus der Hand gerutscht ist... Er ist dann panisch weggerannt nachdem ihn das Auto überfahren hat und war die ganze Nacht (im Winter bei Minusgraden zum Glück mit Mäntelchen) verschwunden - am nächsten Morgen (nachdem ich und Freunde die ganze Nacht nach ihm gesucht hatten), saß er vor unserer Tür. Den Unfall hat er unglaublicher Weise völlig unbeschadet überstanden, zumindest was das körperliche betrifft. Vor fünf Jahren wurde er wie aus dem nichts von hinten von einem großen schwarzen Mischlingshund angefallen und fast zu tote gebissen. Ich war zu dem Zeitpunkt bei der Arbeit, er war mit der Oma meines Ex-Freundes unterwegs. Damals hat er auch das knapp überlebt... Ich weiß nicht in wie weit diese Dinge eine Rolle spielen, aber dachte ich schreib es einfach mal dazu.
Nun zu unserem großen Problem:
Seit Monaten erkenne ich meinen Hund nicht wieder! Ich weiß nicht wie es kam, ich denke es kam schleichend die letzten fünf Jahre... Angefangen hat es damit, dass er extrem das Haus bewacht hat. Sobald ein Hund am Zaun vorbeilief sprang er hin, bellte wie verrückt und hat sich sogar so in den Zaun verbissen, dass sein Mund wund war. Kurz nach dem Biss des Nachbarhundes ist er bei Hundebegegnungen panisch zurück nach Hause gerannt. Irgendwann hat er angefangen wie blöd an der Leine zu bellen wenn ein Hund kam, er wollte nicht mehr weg und wollte hin und die Hunde richtig angehen, vllt. auch beißen! Ich weiß es nicht, weil ich ihn zu anderen Hunden nicht mehr hingelassen habe aus Angst er könnte sie verletzen. Mittlerweile weiß ich, dass er sie beißt oder zwickt! Aber auch zwicken tut mit wenig Blut und Bluterguss tut extrem weh! Mit Hunden aus der Hundeschule war es kein Problem. Vor zwei Jahren kam unser Nachbarskind in den Garten, welches Teddy direkt durch den Garten gejagt hat und in den Fuß gebissen hat. Bzw. so stark gezwickt, dass es richtig blau war und leicht geblutet hat - für mich macht das aber keinen Unterschied. Wenige Wochen später läuft ein kleines Mädchen mit ihrem Roller an uns vorbei auf dem Feld, Teddy läuft grundlos zu ihr hin und zwickt sie so ins Bein, dass ihre Strumpfhose kaputt war. Für mich war das ein Schock! Sieht mein Ersthund einen Hund bellt jetzt schon mein Zweithund wie blöd mit und beide stacheln sich extrem auf! Letzte Woche kommt uns ein kleiner Hund entgegen, meine zwei bellen wie blöd, Teddy wieder völlig aggressiv, ich versuche ihn zu beruhigen, gehe in die Knie und halte ihn am Halsband irgendwie fest, dass er nicht auf den Hund losgeht und dann beißt er MICH in den Arm. Es hat zwar nur ganz leicht geblutet, wurde ganz blau aber tat wirklich wieder extrem weh. Ich stand so perplex da, dass mir die Tränen gekommen sind weil ich einfach nicht mehr weiterweiß wie ich reagieren soll... Schicke ich ihn vom Sofa runter knurrt er mich an, hebe ich ihn hoch wenn er irgendwo hingehen will wo er nicht darf knurrt er und schnappt nach mir, Zecken entfernen knurrt er und will ebenfalls nach mir schnappen, oder fasse ich in seine Hundehöhle um ihn hinauszuholen knurrt er direkt und wenn ich ihn dann anfasse wird auch direkt geschnappt - ich erkenne meinen Hund nicht wieder!
Bei 4 Hundetrainern war ich die letzten vier Jahre! Bei dem einen sollte ich ihn mit Wurst ablenken oder vor ihn hinschmeißen, bei dem anderen sollte ich ihn mit Wasser anspritzen oder eine Rassel neben ihn auf den Boden werfen, bei dem anderen komplett ohne Hilfsmittel nur mit gut zureden... Aktuell bin ich seit 4 Wochen bei einem Hundetrainer wo sehr viel mit Leinendruck gearbeitet wird und Zischlauten. Er arbeitet nach dem Cesar Milan Prinzip. Wir laufen dort mit ca. 8-15 Hunden im Gelände und machen verschiedene Übungen. Dort ist mein Hund wie ausgewechselt - er schnappt höchstens Mal kurz einem Hund ins Gesicht ca. einmal in der Stunde aber das wars dann auch. Aber bisher eben nur an der lockeren Leine, Freilauf haben wir noch nicht gemacht. Letzte Stunde hat sich er der Trainer meinen Hund genommen und er wollte, dass sich mein Hund von einem anderen beschnuppern lässt (weil das wichtig für einen Hund sei..). Teddy hat um sich geschnappt, seine Analdrüsen entlernt (auf den Trainer seine Hand) und direkt gekotet. Für mich war das eine Panikreaktion wie mein Hund noch nie reagiert hat. Der Trainer meinte der Hund hat da einfach keinen Bock drauf und da muss er durch!
Wir haben daheim seit vier Wochen folgende Regeln. Vor dem Gassi und nach dem Gassi 15 Min auf den Platz, gestreichelt wird nur nach Aufforderung, Spielzeug liegt nicht mehr rum, Fressen gibt es nur auf Kommando, Sofa nur auf Kommando und aufs Bett dürfen die Hunde sowieso bei mir nicht mehr. Das alles klappt gut und sind wir alleine unterwegs habe ich auch keinerlei Probleme mit Grundgehorsam. In der Hundeschule fragen schon alle warum ich mit den Hunden überhaupt da bin, doch eigentlich ist es die Hölle in der ich stecke.
Heute Morgen kommt uns ein alter Pudel entgegen. Beide Hunde (also meine) fangen wie verrückt an zu bellen! Teddy hatte einen Maulkorb drauf, weil ich mal versuchen wollte ob ich mit Maulkorb ruhiger bin... Teddy versucht sich den Maulkorb wie verrückt runterzureißen, schafft es auch, ich stolpere lass die Leine kurz los in dem Moment rast er zu dem Hund geht auf ihn drauf, ich hinterher und dann zwickt er auch noch das Frauchen von dem Hund ins Bein bzw. packt sie an der Hose! Danach hat er gehechelt wie blöd und ich stand fassungslos daneben. Gebellt hat danach keiner mehr, aber kam der Pudel nur zwei Schritte näher wollte er wieder auf ihn losgehen...
Was ist mit meinem Hund los? Wie soll ich in Zukunft mit so einem Hund mein Leben gestalten? Was passiert wenn ich selber mal Kinder haben werde? Was passiert wenn er ein Kleinkind mal richtig beißt, ich könnte mir das nie verzeihen. Mir gehen so viele Gedanken durch den Kopf, sogar ob es besser wäre den Hund in erfahrene Hände abzugeben. Ich liebe den Hund!!! Es war mein erster Hund, aber ich weiß nicht mehr weiter. Er hat mich vier Mal gebissen, geht auf Kinder und andere Hunde grundlos los und beißt sogar zu! Was soll ich tun? Woher kommt nur so ein Verhalten? Liegt es an meinem zweiten Hund? Der ist überängstlich vom Charakter her, bellt aber wie blöd mit dem Teddy los sobald er einen Hund sieht, beißen würde der andere allerdings nie im Leben. Will Teddy meinen Zweithund beschützen? Ich kann es mir nicht mehr erklären.
Ich weiß nicht mehr weiter, kann mir jemand helfen oder mir Tipps geben??? Bitte, ich wäre so dankbar. 
Viele Grüße an euch und ein schönes Wochenende.