Beiträge von WELSH-AUSSIE

    Ich glaube, dass eine klare Ansage- also Abbruchsignal zu einem schnellen Erfog führen kann, der dennoch mit Stress für den Hund verbunden ist (und das hat meiner Meinung nichts mit "ich führe...oder "sich an mir orientieren" zu tun).


    Ein tatsächlicher Lernerfolg ist erst dann zu verzeichnen, wenn der Hund freiwillig (blödes Wort) b.z.w. gelassen am anderen angeleinten Hund passieren kann.


    Ich denke, dass man ihm das nur durch positive Verstärkung (die halt Geduld und Ausdauer einfordert) erlangen kann.


    Leider hat oder nimmt sich nicht jeder HH diese Zeit, vielleicht gehöre auch ich dazu...


    Trotzdem bemühe ich mich....weil ich fair sein will.


    Aber die Realität sieht nun mal anders aus. Ich kenne zig HH, die kein Verständnis dafür aufbringen, dem Hund Schritt für Schritt zu zeigen, dass der entgegen kommende, angeleinte Hund weder Gefahr, noch Konkurrenz darstellen kann, solange ich als HH darauf achte...!


    Leinenaggro ist ein schwieriges Thema.


    Es beginnt bereits im Welpenalter, vorallem in den hoch angepriesenen Welpenspielstunden.


    Der Kurs hat noch nicht begonnen, da sind die Welpen schon von der Leine.


    Auf eine Leinenführige Zukunft...


    Gute Nacht...,


    L.G., Claudia.

    So,dann will ich auch nochmal zu Wort kommen.


    Ich arbeite mit zwei sehr unterschiedlichen Hunden mit zwei sehr unterschiedlichen "Methoden", hatte ich schonmal geschrieben.


    Hund klein = Markerwort b.z.w. Clicker (funzt Beides hervorragend, weil das Futter selbst im Leinenaggro- Fall Priorität hat).
    Die kleine Maus hat zuvor auch fixiert, je nach Nähe des entgegen kommenden Hundes, mal mehr, mal weniger.
    Nach sehr langen Training (wie schon 1000 mal hier beschrieben wurde) hat es geklappt.
    Anderer Hund in Sichtweite- kleine Hündin schaut zu mir: verbales Signal "Hund" (manchmal ist das auch garnicht mehr nötig)...es folgt die Belohnung.


    Hund groß = Markerwort b.z.w Clicker funzt nur auf etwa 20m Entfernung (ich muß hinzufügen, dass ich meistens beide Hunde dabei habe und es sich dann umso schwieriger gestaltet), wir müssen aber näher kommen, weil es die Gegebenheiten nicht anders zulassen....
    Hund groß wird größer und schneller...es folgt ein aufgebautes Abbruchsignal.
    Hund groß bleibt unter Anspannung, macht aber keinen Muxx...wir gehen am anderen Hund im Bogen vorbei- es folgt ein ruhiges Lob mit Leckerchen etc. (je nach Gegebenheit)


    Beide Hunde freuen sich..


    Hund klein ist locker, Hund groß nicht angespannt, aber noch "hippelig" , es folgt ein Entspannungssignal...


    Was ich damit sagen möchte: Fräuleinwolle hat nicht ganz unrecht.


    Wenn man in diesem Fall mit Abbruchsignal arbeitet, zeigt der Hund ein Meideverhalten, b.z.w. Impulskontrolle, die am Rande des Verträglichen steht.
    Ich denke, dass ein Abbruchsignal auch erst dann wirklich funktioniert (auf das Leinenpöbeln bezogen), wenn man zig Mal solche Situationen durch hat.


    Was heißt ? "erst dann wirklich funktioniert"..., es kann von Anfang an funktionieren- aber die innerliche Unruhe des Hundes wird sich auch hier erst nach vielen Wiederholungen einstellen (vielleicht).
    Das Symptom (in die Leine prellen, lautstarkes Bellen etc.) ist vorerst beseitigt- bei einem Abbruchsignal, aber der Erregungszustand des Hundes hat sich nicht wirklich geändert.


    Eigentlich ist oder sollte aber das genau unser Ziel sein (PS. ich arbeite dennoch daran bei Hund groß, sehe aber im Moment keine bessere Lösung, als Abbruch, weil wir zu oft unerwarteten Hundebegenungen ausgesetzt sind).


    Was bei mir paradoxer Weise sehr gut funktioniert: Hund groß läuft ohne Leine und egal welcher Hund wann und wo immer auch auftaucht, ich kann ihn ins "Sitz" pfeifen und andere Hunde können an ihm mit Abstand von einen Meter vorbei (also angeleinte Hunde), er bleibt ruhig sitzen und wendet seinen Blick nicht von mir, egal ob ich 10 m oder 50 m weit weg bin.


    Allerdings glaube ich, dass es sich hierbei um eine Erwartungshaltung handelt, weil ich ihn oft schon ins "Sitz" mit dem Folgesignal "Warte" und anschließendem "Bitteschön" frei gegeben habe, damit er, im Einverständnis des andere HH, toben gehen kann.

    Zitat

    Aber einen Welpen neun Stunden alleine lassen?


    Der TS schrieb, dass er keinen Welpen in Betracht zieht.


    Aber egal ob Welpe oder adulter/ älterer Hund, 9 Stunden regelmäßig allein- nein, das würde ich dem Hund niemals zumuten.
    Das wäre purer Egoismus!


    Bei einem Welpe kann man ihm evtl. langsam heran führen, nach der Eingewöhnungsphase und entsprechendem Alter (wegen der Blase etc.). Das heißt, man müßte zunächst mehrere Monate frei haben für den kleinen Racker.


    Bei einem älteren Hund ist das so eine Sache.
    Wie tickt er? Warum wurde er abgegeben? Was war er zuvor gewohnt u.s.w.?


    Vergleiche zu ziehen zum Hund, der einen zuvor begleitet hat, ist Schwachsinn....
    Wie wir Menschen auch, ist jeder Hund (selbst innerhalb einer Rasse) andersartig!


    Die einzigste Option wär tatsächlich ein guter Hundesitter..., den man vielleicht sogar in der Nachbarschaft finden kann und der weniger Kosten verlangt.


    Aber mal ehrlich, wenn soooo wenig Zeit bleibt für ein Geschöpf mit etwas mehr Ansprüchen als ein Fisch im Aquarium oder ein Wellensittich, würde ich dem Wesen Hund zu Liebe darauf verzichten.


    Ist nicht böse gemeint, sondern nur eine Anregung zum Nachdenken:


    Viele Hunde aus den übervollen Tierheimen freuen sich, wenn sie eine neue Bezugsperson finden- und keiner will freiwillig dahin zurück!



    L.G., Claudia.

    Zitat


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    Du unterbrichst Deinen Hund immer in seinem Tun wenn Du ihn rufst. Und wenn Du ihn gebührend belohnst ist dem Hund egal wann Du ihn unterbrichst.


    Ich habe nicht geschrieben, dass Rückruf, Sitz aus der Entfernung oder ein generell, aufgebautes Abbruchsignal das Selbe sind, sondern dass es durchaus auf das Gleiche heraus kommt (im Ergebnis).
    Übrigens belohne ich meinen Hund auch bei Erfolg nach einem Abbruchsignal, also nicht nur nach einem erfolgreichen Rückruf!


    Sicher hat dragonwog recht und mir ist auch dein Bsp. mit der Pizza klar (vorausgesetzt ich würde es nicht rechtzeitig sehen, sonst könnte ich meinen Hund durchaus zuvor abrufen). Wahrscheinlich würde ich in diesem Fall auch mein klar aufgebautes Abbruchsignal benutzen.


    Aber darum ging es mir garnicht....., steht ja schon alles da. Und 'ne Wissenschaft muss ich jetzt auch nicht daraus machen.
    Ich denke, man kann verstehen, was ich gemeint habe. Trotzdem benutze auch ich für Bsp., welche du genannt hast, ein Abbruchsignal und kein Sitz oder Rückruf.


    Ich bin aber kein Prinzipienreiter und wälze auch keine Lexika, bevor ich meinen Hund in irgendeiner Handlung unterbreche.
    Dann wird das benutzt, was in der augenblicklichen Situation am sichersten und effektivsten wirkt, um das Ziel zu erreichen (Abbruch, Rückruf, Down, Sitz etc.).

    Hallo, ich bin zwar nicht Shoppy, aber ich kann dir trotzdem erzählen, wie ich das Entspannungssignal aufgebaut habe.


    Also zunächst habe ich das zu Hause geübt, immer dann, wenn Hunde sich hingelegt haben und ohnehin schon müde waren.


    Ich benutze keine Decke oder Lavendelduft, sondern nur ein Streicheln über den ganzen Körper verbunden mit dem Signal "ruuuuuhig".


    Das habe ich mehrmals am Tag angewendet.
    Später habe ich mir im Freien eine ruhige Stelle gesucht, mich hingesetzt, Hund neben mir und gestreichelt verbunden mit verbalem Signal.
    Hund beginnt sich zu entspannen, ist fast am Einschlafen.


    Nun habe ich das Ganze gesteigert unter etwas mehr Ablenkung. Immer mal wieder ein paar wenige Minuten.


    Bis es irgendwann einmal darauf ankam und auch funktioniert hat. Hund hat sich dadurch sehr schnell runter gefahren und ich finde es richtig toll, wie gut das klappt.


    Natürlich sollte man darauf achten, das Signal in jeder Situation gleich auszusprechen, nicht hektisch oder nervös agieren. Sonst ist es schon nicht mehr das Gleiche, wie trainiert wurde.


    Der Fingertouch wird sicher so aufgebaut, als wenn du mit einem Target arbeitest.


    Aber das kann Shoppy bestimmt besser und genauer erklären.


    L.G., Claudia.

    War ja nicht anders zu erwarten.....eine solche Antwort!


    Mag sein, dass ich das Abbruchsignal als Strafe konditioniert aufbaue und meine Signale/ Kommandos positiv belegt habe, aber im Endeffekt kann ich durchaus mit Beiden einen Abbruch von unerwünschten Verhalten erreichen.


    Natürlich rufe ich meinen Hund nicht nur ab, um ihn in seinen Tun zu unterbrechen (sonst würde dieses Signal mit der Zeit negativ belegt sein), aber das tue ich in erster Linie, damit ich es im Notfall zum Abbruch einsetzen kann.


    Oder weshalb übt man einen zuverlässigen Rückruf?


    Mir geht es nicht darum, wie was aufgebaut wurde und ob das nun ein Abbruchsignal ist oder ein Kommando oder weiß der Geier was, es geht um das Ziel und das Ergebnis und das ist das Gleiche.

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    Nein, kommt leider nicht aufs gleiche raus.


    Kannst du das etwas genauer begründen?


    Selbst wenn ich einen Hund von seinem Tun abrufe (z.B. Kacka fressen), ist das ein Abbruch, sonst würde ich ihn in Ruhe gewähren lassen.


    Ich finde, das wir uns auf dieses bestimmte Abbruchsignal wie "nein" und "aus" etc. zu sehr versteifen, weil wir gerne jedem Ding einen Namen geben.


    Aber ich warte erstmal gespannt deine Erklärung ab....