ZitatIch habe mal gelesen, dass es dem Hund leichter fällt ins Sitz zu gehen und er kann trotzdem schauen als sich abzuwenden und zum Herrchen zu gehen.
Ist von Hund zu Hund unterschiedlich und hängt von mehreren Faktoren ab.
Das Training an echten b.z.w flüchtenden Wild sind wohl für die meisten HH eher Zufall.
Es sei denn, du gehst bewußt ganz früh oder spät abends in wildreiche Gebiete.
Anfangs reicht es schon, wenn du deinen Hund von einer frischen Fährte abrufen, sitzen od. ins Platz/ Down legen lassen kannst, bevor er z.B. ins "Stöbern" übergeht.
Schleppleine kann man auch ausschleichen, so dass am Ende nur noch der Karabiner + wenige Zentimeter "Strick" ( Kurzführer) am Halsband/ Geschirr sind.
Leckerlie bei einem extrem jagdlich veranlagten Hund wird nicht ausreichen, um zu belohnen.
Ich belohne z. B. manchmal auch damit, dass ich Hund von Fährte abrufe, um ihn zur Belohnung wieder drauf zu lassen.
Man glaubt garnicht, wie kooperativ der Hund dadurch sein kann.
Natürlich ist das Situationsabhängig. Bei direkter Wildsichtung schicke ich meinen Hund nicht zur Belohnung zum Wild. Aber ich lenke ihn auch nicht ab oder weg vom Wild.
Er ist zwar in solchen Situationen enorm angespannt und aufgeregt, hat aber gelernt, sich zu beherrschen.
Oft setze ich mein Ruhesignal ein, warte noch eine Weile an der Stelle, von der aus wir das Wild gesichtet haben und dann geht es weiter.
Meistens übe ich dann kurz darauf Sitz in Entfernung oder den Rückruf, wobei ich dann mit Futtersuchspielen lobe.
Bei uns klappt das, hat aber zwei Jahre Training gekostet.
Trotzdem gehe ich nie völlig entspannt durch den Wald, denn- ganz ehrlich- eine Garantie gibt es für Vollblutjäger nicht, auch wenn das so mancher Trainer oder Buch versucht zu suggerieren.
Der Hund ist keine Maschine und seine Instinkte kann er nicht völlig ausblenden.
Zum Schluss noch: selbst wenn man es soweit schafft, seinen Hund auch im Wald unter Kontrolle zu haben, sollte man ihm auf jeden Fall die Möglichkeit beiten, seine Leidenschaft in anderer Form (Mantrailing, Dummytraining etc.) ausleben zu lassen.
Ist der Jäger nicht ausgeglichen, wird er seinen Frust anderweitig entladen- so meine Erfahrungen.
L.G., Claudia.