Sehr schöne Beiträge, die man wahrscheinlich endlos fortsetzen könnte.
DSH Bauer: Ein Beispiel aus unserem Hundealltag, wo du sicher sagst, dass hier eine planende Denkensweise vorangegangen sein muß.
Kleiner Hund rennt über die Wiese, bleibt vor einem Mauseloch stehen, steckt Nase rein und tut recht interssiert.
Großer Hund sieht kleinen Hund und dessen Aktion, flitzt zu ihr, schiebt sie weg, steckt Nase in Mauseloch und beginnt zu buddeln.
Kleiner Hund steht daneben und beginnt zu bellen, schaut dabei in meine Richtung.
Ich eile zu den Hunden und unterbreche das Tun verbal schimpfend.
Großer Hund folgt mir nun ganz brav, aber kleiner Hund lässt uns ein paar Meter weiter gehen und beginnt nun selbst zu buddeln.
Ich rufe sie ab und sie bekommt dafür ihr Lob.
Es gibt noch einige Erlebnisse, bei denen ich glauben könnte, dass die kleine Hündin schadenfroh ist, wenn der große Hund Ärger bekommt.
Man könnte aber auch annehmen, dass sie gelernt hat, um meine Aufmerksamkeit zu buhlen.
Sie war schließlich vor dem großen Hund da und bis zu dem Tag, an dem er bei uns eingezogen ist, war das Interesse an Mäuselöchern, Katzen u.s.w. bei der kleinen Hündin so gering, dass es mir wohl nie aufgefallen ist.
Wir haben hier in der Nachbarschaft eine ältere Dame mit Jack- Russell- Terrier.
Der Hund braucht sie nur anschauen, schon fliegt ein Leckerchen ins Maul.
Hat das wirklich mit logischem Denken zu tun?
Wobei man wiederrum nicht absprechen kann, dass aus unserer Sicht eine gewisse Logik dahinter steckt.
Es ist ein heikles Thema.
Zitat
was das beispiel mit der roten ampel betrifft: nimm einen erwachsenen ureinwohner des amazonas, der nie ein auto oder eine ampel sah und setz ihn in münchen am altstadtring aus. vielleicht wird er instinktiv (!!!) nicht oder wenn dann nur bei einer lücke im verkehr die strasse überqueren - vielleicht wird er auch überfahren - vielleicht aber lernt er auch aus beobachtung der anderen, dass man bei grün geht und bei rot steht....vielleicht lernt er es auch nur aus einer (schmerzhaften/erschreckenden?) erfahrung (angehupt werden, angedischt von der stossstange)....also ähnlich wie unsere hunde.
Dem muß ich zustimmen, denn auch wir lernen durch Erfahrung, Verknüpfung und handeln instinktiv.
Ich weiß jetzt nicht so recht, mich auszudrücken. Wir machen in dieser Situation evtl. ein einziges Mal einen Fehler und solange wir bei gesundem Menschenverstand sind, passiert es nicht nochmal, dass wir bei Rot über die Straße laufen. Ureinwohner hin oder her.
Aber der Hund würde es spätestens dann wieder tun, wenn er auf der anderen Seite etwas bemerkt, was instinktiv dazu beiträgt, seine Triebe zu befriedigen. In diesem Moment denkt er zumindest nicht an die Gefahr, in die er sich deshalb gleich begeben wird.
Ihm fehlt das komplexe Denken.
Ich habe auch gegoogelt, habe von Bloch viel gelesen, mit anderen Leuten über solche Themen geredet, aber zu einem einheitlichen Ergebnis sind wir oder bin ich nie gekommen.
Ich will und kann dem Hund nicht unterstellen, dass er absolut nicht denken kann. Wie schon gesagt, jede Verknüpfung und Erfahrung, auf die er sich zu besinnen vermag, kann man als Denken bezeichnen.
Und wenn es eben auf dem Niveau eines kleinen Kindes ist. Meinetwegen, es ist mir eigentlich auch egal, weil ich sie mag, wie sie sind.
Und wir Menschen, dazu gehöre ich auch, finden es eben clever, wenn der Hund uns austrickst oder sich benimmt, als hat er sich bestimmte Dinge "ausgedacht".
Vielleicht habe ich die Ansicht, dass ein Hund verknüpft etc., weil ich ein Mensch bin, der nur glaubt, was man beweisen kann.
Es gibt Leute, die an Gott, an ein zweites Leben, an Vermutungen glauben. Ich glaube an das, was man real nennt.
Aber nun habe ich keine Lust mehr, ewig weiter zu diskutieren, weil es zu nix führt.