Beiträge von Liz&Emma

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    Aber die Frau hat wahrscheinlich allgemein Angst vor Hunden, so panisch wie sie reagiert hat. Wahrscheinlich hätte sie bei einem "normalen" Hund genauso reagiert. Kampfhund ist halt nur der "Aufhänger"


    Kann sein, muss aber nicht. Bullterrier - egal ob mini oder normalgroß - haben ja schon ein ziemlich spezielles Aussehen. Wahrscheinlich denkt sie wirklich, dass ein Kleiner ein "bööööser Kampfhund" ist und das macht ihr wegen der ganzen Kampfhund-Hetze einfach Angst...


    Bevor jetzt alles eskaliert und über irgendwelche Anwälte läuft, geh sie doch einfach mal mit nem Stück Kuchen und dem Wisch von der Stadt besuchen und zeig ihr, wie brav und toll Dein Benni ist und dass er ganz offiziell nicht auf der Liste steht.


    Du sagst ja selber, Du bist ihr nur 1x im Treppenhaus begegnet - lass sie Dich und Benni einfach kennenlernen, vielleicht erledigt sich dann ja alles ganz einfach ;)

    Sitzt Hundi öfter mal zum Kuscheln auf deinem Schoß?
    Emma macht das gleiche, wenn sie eine kleine "Schmusepause" braucht. Sie setzt sich vor mich hin und guckt und guckt =)
    Meist sagt ich dann bloß OK und sie hopst sofort in meinen Arm (auch, wenn ich stehe) und fängt an zu knuddeln und zu knutschen.
    Wenn ich keine Zeit habe, heißt es einfach Nein und dann trollt sie sich wieder.
    Vielleicht "fragt" Dein Kleiner Dich ja in dem Moment auch irgendetwas ;)

    Theoretisch müsste ich das. Praktisch gibt es aber keine Forschungsergebnisse dazu. Deshalb habe ich mir eine Studie zu Schulhunden herausgegriffen und werde diese auseinanderpflücken.
    Natürlich kann ich nicht behaupten, dass wegen dieser beliebten neuen Therapieform irgendwelche Tiere "verheizt" werden, aber ich kann auf die Gefahr hinweisen.


    Ich muss ja auch einen eigenen Teil in meine Arbeit bringen und das wird wohl der kritische sein.
    Darin kann ich dann auch die fehlenden Gesetzte/Richtlinien und nicht einheitlichen Ausbildungen kritisieren und auf die dadurch möglicherweise entstandenen bzw. enstehenden Probleme verweisen.


    Ich kann z.B. nicht behaupten, dass das Streicheln eines Kaninchens den Blutdruck senkt ohne das entsprechend zu belegen, aber ich kann doch kritisieren, dass dabei zwar der Blutdruck des Patienten gemessen wird, nicht aber das momentane Wohlbefinden des Kaninchens...


    Ich bin auch bestimmt nicht die erste, die sich damit befasst. Nur haben sich bis jetzt kaum Leute hauptsächlich mit der kritischen Sicht beschäftigt.

    Ich muss am 2.10. abgeben.
    Ich wollte auch gerne eine kritische Arbeit schreiben und stehe leider vor dem Problem, dass es so gut wie keine kritische Literatur zu diesem Thema gibt...
    Ich denke, der kritische Teil wird also größtenteils freihändig geschrieben - mal sehen, was mein Prof. davon hält :ka:


    Nach meinem Abschluss werde ich wohl erstmal mein Referendariat machen und danach versuchen, eine Schule zu finden, an der ich mit Emma arbeiten und evtl. in Zusammenarbeit mit einem Forschungskreis eine ordentlich wissenschaftlich fundierte Studie durchführen kann. Mal sehen...


    Mein Traum ist ja eigentlich eine Art Jugendfarm, mit verschiedenen Ergo-, Physio- und Psychotherapeuten und/oder Sozialpädagogen auf der ich mich dann ganz auf die tiergestützte Arbeit konzentrieren kann.
    Aber das ist wie gesagt nur ein Traum von mir, der in noch nicht absehbar weiter Ferne liegt :D

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    Was jedoch vorkommen könnte, wäre, dass sie das Erlernen der Beißhemmung bei jungen Welpen verzögern. Schließlich bringt man seinem Hund ja bei: Quitschen = Aua = loslassen.
    Durch diese Quitsch-Spielzeuge wird aber genau das Gegenteil gefördert.


    Genau das ist damals bei und passiert!
    Emma liebt ihre Quietschis und als wir damals mit Aua-Quieken angefangen haben, hat sie das nur noch wilder und aufgedrehter gemacht :motz:
    Der nächste Welpe kriegt von mir jedenfalls erstmal keine Quietsch-Dinger mehr!

    Hmm, bei seriösen Züchtern wäre die Regelung bestimmt gut.
    Bei einem guten Züchter würde ich meinen Welpen eh gern länger als 8 Wochen lassen, weil solche Züchter viel mehr Möglichkeiten haben, den Hund gut zu solzialisieren und zu stärken etc.
    Allerdings, was ist mit den vielen "Vermehrer"-Welpen oder den sog. Stallhunden?! Wenn sie mit 8 Wochen da rauskommen, hat man ja oft noch ne gute Chance, die Sozialisation nachzuholen. Aber mit 16 Wochen sieht das doch schon schwieriger aus, oder?


    Naja, mit dieser Regelung - jedenfalls wenn sie mit einer umfassenden Aufklärung zusammen passiert - werden potentielle Welpenkäufer dann bestimmt genauer überlegen, woher sie sich ihren Welpen holen...

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    Wir haben ihn aus einer Pflegestelle bei Köln. (Diese Frau züchtet Englische Bulldoggen in Lindlar, vielleicht kennt sie ja jemand!?)


    War das vielleicht Inge T.? Wenn ja, kenne ich sie, wusste aber nicht, dass sie auch ne Pflegestelle ist...


    Von Akitas habe ich leider auch keine Ahnung, ich kannte aber einen Hund, der mit 9 Wochen vom Land in die Stadt gezogen ist (war sehr schlecht sozialisiert und aus so einer Massenproduktion -> Stallhund) und sich nie an das Leben in der Stadt gewöhnt hat. Er bekam auch Bachblüten, die haben etwas geholfen. Der Hund ist auch nur 21 Monate alt geworden, weil er noch diverse andere körperl. Probleme hatte.


    Ich glaube, ihr braucht einfach jede Menge Zeit und Geduld! Ich kann gut nachvollziehen, wie anstrengend es mit so einem Hund sein kann. Leider hilft da wohl nur langsames intensives Training. Und bis das Wirkung zeigt, kann es auch ziemlich lange dauern...
    Euer Wulf wird wohl nie ein ganz gelassener Stadthund werden, aber immerhin zeigen sich ja schon leichte Verbesserungen. Deshalb ist mein Tipp, einfach durchhalten und genauso weitermachen wie bisher!
    :winken:

    Wow, danke für das Thema, Lynny!
    Ich schreibe selbst gerade an meiner Arbeit zum Thema Schulhunde: "Kynopädagogik auf dem Prüfstand"


    Das ist ein super-schwieriges Thema. Du wirst mir in dem Punkt wohl nicht widersprechen, dass Tiere unter professioneller Anleitung unglaubliche Verbesserungen in allen möglichen Therapien hervorrufen können.
    Leider wird es momentan zu einem Trend, der kaum noch zu bewältigen ist. Natürlich kann man nicht seinen Hund mit ins Altenheim nehmen und sagen, er sei jetzt ein Therapiehund. Und dieses ganze Therapiehund-Gezüchte ist der größte Blödsinn! (Dazu empfehle ich den Artikel von Marlene Zähner "Kann man den Therapiebegleithund züchten?" in: Menschen brauchen Tiere - Olbrich/Otterstedt)


    Hier mal ein paar sehr gekürzte Auszüge aus meiner Arbeit:


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    Tierschutz ist im Falle der tiergestützten Arbeit von größter Wichtigkeit, denn wenn ein Tier nicht als Mitgeschöpf entsprechend behandelt wird, können sich die positiven Auswirkungen der Mensch-Tier-Beziehung nicht entfalten.
    Von einem Tier dürfen keine Leistungen verlangt werden, die es artspezifisch qualitativ oder quantitativ nicht erbringen kann. Es ist erforderlich, dass der Therapeut Kenntnisse über die artgerechte Haltung, Ernährung und Pflege des Tieres verfügt, mit dem er arbeiten möchte. Eine erfolgreiche Arbeit mit einem vernachlässigten Tier ist nicht möglich.
    Die Tiere dürfen nicht überfordert werden und müssen langsam und mit großer Fachkenntnis an die therapeutische Arbeit herangeführt werden, denn ein verängstigter Hund oder ein aggressives Kaninchen können die gewünschte Beziehung zum Menschen und einen hilfreichen Dialog niemals erreichen.
    Auch eine Instrumentalisierung der Tiere muss in jedem Fall verhindert werden. Wenn das Tier an sich als Heilmittel und ohne fachkundige Begleitung ärztlich „verschrieben“ wird dann kommt es Greiffenhagens Ansicht nach schnell zu gegenteiliger Wirkung. Sie beschreibt das Bild eines Kätzchens, das von einem Kind so lange als Kuscheltier missbraucht wird, bis es sich der ungewollten Liebkosungen nicht mehr anders zu entziehen weiß als mit schmerzhaften Krallenschlägen.


    Die Hundeverhaltensforscherin Dorit Feddersen-Petersen spricht sich klar gegen den Trend zum Einsatz von Hunden im therapeutischen Bereich aus, „weil sich die Zeichen mehren, dass diese Hunde dabei ‚verbraucht’ werden, da sie die in sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllen können“ (zit. nach Greiffenhagen, S. 212). Um dies zu verhindern, sollte der Hundebesitzer Stimmungslagen und Reaktionen seines Hundes vorausahnen können und die Körpersprache seines Hundes verstehen damit es zu keinen Missverständnissen kommt.


    Die Kommunikation zwischen Hund und Hundeführer sollte klar und stimmig sein, aber dieser meist als selbstverständlich angesehene Faktor stellt sich in der Praxis oft als unzulänglich heraus. Die Regelmäßige Teilnahme an Seminaren in Hundeschulen und an Fortbildungen im Bereich der tiergestützten Arbeit sollten diese Grundlagen daher vertiefen.


    Zum Thema Organisation und Richtlinien:


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    Der Ursprung zur Forschung zum Thema Mensch-Tier-Beziehung oder tiergestützter Therapie liegt in den USA, wo 1977 unter der Leitung von Michael McCulloch die ‚Delta Society’ gegründet wurde. Die Mitglieder stammten aus tier- und humanmedizinischen Bereichen und beschäftigten sich mit der Qualität von Beziehungen zwischen Tierhaltern, Tieren in Heimen und Betreuern.
    Die ‚Delta Society’ war maßgeblich an der Ausarbeitung eines ersten Hippotherapie-Lehrplans und an der Entwicklung erster Richtlinien für Tierbesuchsdienste und tiergestützter Therapie beteiligt.
    In Wien wurde 1977 als private wissenschaftliche Institution das ‚Institut für Interdisziplinäre Erforschung der Mensch-Tier-Beziehung’ (IEMT) unter der Leitung von Prof. Dr. Konrad Lorenz gegründet, in Frankreich die in Paris ansässige Organisation zur Information und Forschung über Heimtiere ‚Association Francaise d'Information et de Recherche sur l'Animal de Compagnie’ (AFIRAC), in Großbritannien 1979 die Organisation ‚Society for Companion Animal Studies’ (SCAS) und in Deutschland wurden unter anderen 1988 der ‚Forschungskreis Heimtiere in der Gesellschaft’ unter Vorsitz von Professor Dr. Reinhold Bergler vom Psychologischen Institut der Universität Bonn und ‚Tiere helfen Menschen e.V.’ unter Mitarbeit von Dr. Carola Otterstedt und Prof. Dr. Erhard Olbrich gegründet.
    Die bedeutendsten Organisationen der Länder bilden seit 1990 die International Association of Human-Animal Interaction Organisations (IAHAIO) mit Sitz in Washington, die einen regelmäßigen Austausch der Forschungsergebnisse auf einem Weltkongress anstrebt.


    Was im Moment so oft als Therapie mit Tieren bezeichnet wird ist eigentlich nichts anderes als die


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    Animal Assisted Activity (AAA)


    Unter die AAA fallen Aktivitäten zwischen Mensch und Tier, die dazu dienen, die Lebensqualität der Menschen zu erhöhen. Allein die Anwesenheit eines Tieres hat dabei positive Wirkungen auf den Menschen. Hierzu zählen unter anderem Tierbesuchsprogramme, bei denen Tierhalter mit ihren Tieren zusammen für eine bestimmte Zeit eine Institution besuchen.


    Als Therapie kann man im Gegensatz dazu nur die Tätigkeiten bezeichnen, die von einem professionellen Therapeuten durchgeführt werden:


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    Animal Assisted Therapie (AAT)
    Die AAT bezeichnet einen zielorientierten Einsatz von Tieren durch geschultes, qualifiziertes und fachkundiges Personal. Vor der Tierbegegnung werden genaue Zielsetzungen formuliert, der Verlauf der Sitzung wird protokolliert und mit den vorherigen Sitzungen abgeglichen, um einzelne Fortschritte messen und dokumentieren zu können.
    Im Unterschied zur AAA wird die AAT immer von einem Arzt, Therapeuten o. ä. durchgeführt. Vorraussetzung für AAT ist also eine therapeutische Ausbildung, die durch eine Zusatzausbildung zum professionellen Einsatz von Tieren in der Therapie erweitert werden muss. Auch die Tiere, die nach genauen Plänen eingesetzt werden, sollen möglichst speziell ausgebildet sein.


    Da die tiergestützte Therapie zurzeit sehr im Kommen ist, sollte man möglichst schnell für einheitliche Richtlinien sorgen, was Aus-, Fort- und Weiterbildung in diesem Bereich angeht! Ich finde das sehr wichtig, weil sonst viel schiefgehen kann, wenn man "auf eigene Faust" versucht irgendeine "Therapie" mit Tieren durchzuführen!


    So, das war wohl erstmal genug von mir ;)

    Ich denke auch, es kommt wirklich darauf an, wie es die Hunde gewohnt sind zu leben.
    Als ich vom Emsland (<- nur Dörfer und Felder!!!) nach Köln gezogen bin, wollte ich damals eigentlich meinen Hund mitnehmen. Babs war damals 6 Jahre alt und ich hab gedacht, dass die ganze Sache ja nicht so kompliziert sein dürfte, denn man sagt ja, dass Hunde mehr an ihrer Bezugsperson als an ihrer Umgebung hängen...
    Falsch gedacht! Ich hatte sie genau 7 Wochen bei mir in Köln und das war die schlimmste Zeit meines und wohl auch ihres Lebens! Sie war völlig erschlagen von allem und bekam richtige Angst, die Wohnung zu verlassen. Mit den vielen Hunden, den ganzen Gerüchen und dem Lärm kam sie absolut nicht zurecht. Zum Schluss musste ich sie zum Pinkeln bis zur nächsten Grünfläche tragen...
    Schweren Herzens hab ich sie dann wieder zu meinen Eltern gebracht, wo sie heute mit 13 Jahren immernoch fröhlich über die Felder hopst!


    Weil ich es aber ganz ohne Hund nicht ausgehalten habe, kam Emma zu mir. Sie ist bei mir in der Stadt aufgewachsen und liebt es hier die vielen verschiedenen Hunde und immer neue Menschen zu treffen. Der Lärm und das alles stört sie überhaupt nicht und ich kann sie sogar ohne Probleme zum Shoppen mit in die überfüllte Innenstadt nehmen.
    Trotzdem gibt es auch in Köln genug Wald und Grünflächen, wo die Hunde sich richtig austoben und Hund sein können. Man muss auch nichtmal weit rausfahren dafür. Und wenn man mal keinen Bock auf viele Hunde und viele Menschen hat, dann ist man hier auch ganz schnell raus aus der Stadt.
    Wenn ich mit Emma bei meinen Eltern bin, freut sie sich natürlich über den riesigen Garten und den vielen Platz und es ist dann für uns beide richtiger Urlaub :D


    Ich glaube nicht, dass ein Welpe in der Großstadt abstumpft. Er wächst da halt einfach rein.
    Persönlich würde ich nach meiner Erfahrung aber nie wieder einem Hund, der (jahrelang) das Leben auf dem Land gewohnt ist, den Umzug in die Stadt antun. Anders herum ist es sicher kein so großes Problem :D ;)