Achso, ok...
Meiner Meinung nach das wichtigste, das Du wissen solltest:
Rechne mit dem schlimmsten. Cattle Dogs neigen dazu, aggressiv nach vorne zu gehen. Bei Unsicherheit, Angst, Streß, Angegriffen-fühlen usw... All dies setzen die meisten Cattle Dogs in einem Angriff nach vorne um. Dabei wird oft nicht nur verbellt, sondern auch allzu gerne gleich geschnappt.
Das soll nun nicht heißen, daß sie unberechenbare Monster sind, im Gegenteil: Wurde es Ihnen nicht abtrainiert, dann haben sie eine ausgeprägte Mimik und Körperhaltung, so daß man eigentlich recht gut einschätzen kann, woran man ist...
Sie sollten sehr feinfühlig behandelt werden und gut motiviert werden. Versucht man sie mit Druck zu erziehen, dann blocken sie schnell, machen ihr Ding, lassen sich auf den "Kampf" (ob geistig oder körperlich) ein. Kann man sie jedoch motivieren, überzeugt sie davon, daß das Verlangte sich für sie lohnt, dann sind sie für allen Scheiß zu begeistern. Sie sind auf der einen Seite oft robust, vorallem körperlich sind sie manchmal "Panzer-gleich": Da wird beim Schmusen der dicke Schädel ins Gesicht gerammt, zur Freude wird man umgerannt, auch mal mit allen 4 Füßen angesprungen und für eine "Schwimmerwende" mißbraucht, auch bei anderen Hunden, die man gut findet. Andererseits sind sie sehr sensibel, reagieren auf kleinste Zeichen ihres Halters, auf Launen, auf Unsicherheiten, sie wollen fair behandelt werden. Unfaire Behandlung quittieren sie im besten Fall lediglich mit Mißachtung und Ignorieren, im schlimmsten Fall mit knurren, schnappen, beißen.
Cattle Dogs sind speziell und brauchen auch spezielle Halter. Je nach Veranlagung können sie sehr schnell überfordert sein und sollten dann lieber in eine ruhige Umgebung, wo sie eher ruhige Aufgaben haben, wie Fährte, Gefährte beim Joggen.... Aber das sollte man dann beim jeweiligen Individuum entscheiden, aber es halt im Hinterkopf haben, daß sie dazu neigen, sich selbst zu übernehmen.
Mißtrauen gegenüber Fremdem (ob Mensch, Hund, Umgebung) kann auch problematisch sein, gerade wenn die Hündinnen wenig in der Jugend kennenlernen durften. Da könnte es sich wieder zeigen: Das nach vorne gehen...
Macht ihnen etwas Spaß, dann würden sie das oft tun, bis sie umfallen. Da muß man als Halter ein Auge drauf haben... Aber das ist ja bei vielen Rassen auch so.
Wenn man sich anschaut, für welchen Verwendungszweck sie gezüchtet wurden, dann wird schnell klar, daß sie keine "normalen" Hütehunde sind. Sie sind vielmehr Treibhunde, daher auch selbständiger mit weniger Will to please als Border Collie, Kelpie und Co. Es mußten halbwilde Rinder vorwärts bewegt werden, daß da nicht zimperlich gehandelt wurde, ist auch klar.
Ich glaube, das waren jetzt so die meiner Meinung nach wichtigsten Dinge...