Beiträge von dog-heart

    meike.s
    eine schöne Trainigsempfehlung.
    Aber eines muss ich kurz sagen, Hunde empfinden keinen Hass. Hass ist eine menschliche Eigenschaft. Sie empfinden Nachbarshunde vielleicht als Eindringlinge in ihr Territorium. Bei stark ausgeprägten Territorialverhalten, besonders bei Nachbarshunden, kann es schon mal zur Sachen gehen. Aber hassen tun sich Hunde nicht.


    LG
    Jens

    HerrSchobert
    "eigentlich sollte man mehr als vorsichtig sein, wenn man das Verhalten eines unbekannten Hundes durch eine reine Forenbeschreibung beurteilen will. "


    Das stimmt natürlich.


    Die richtige Vorgehensweise ist eigentlich, der Hund reagiert extrem mit Stress auf einen Reiz, so muss man ihn desensibilisieren.

    Unter Desensibilisierung versteht man den Prozess der Verhaltenstherapie, die mit einem schrittweise durchgeführten Verfahren gegen eine psychische Angststörung (Angst-, Panik-, generalisierte Angststörung) und andere Gefühlsüberflutungen vorgeht.


    Im gleichen Atemzug musst Du Dich fragen was soll er statt dem bisherigen Verhalten tun?


    Beginn ist, dein Hund muss den Reiz (Mann) in so geringer Intensität (große Entfernung) wahrnehmen das er stressfrei reagiert. Er muss den Reiz wahrnehmen aber stressfrei bleiben, dafür belohnst Du ihn. Leckerli, Lob, ein kleines Fest feiern. Merkst Du das er stressfrei reagiert kannst Du den Abstand verringern. Immer wieder stressfreies Verhalten belohnen. Reagiert er wieder mit Stress Abstand wieder vergrößern.


    Zusätzlich bringst Du ihm ein taktiles Signal bei. Du tippst ihn immer und überall am Hinterteil an, dreht er sich um zu Dir sofort Lob/Leckerli.
    Das musst Du üben bis es Euch quasi zum Hals raushängt, es muss deinem Hund in Fleisch und Blut über gehen. Ein Hund braucht 2-6000 Wiederholungen bis er eine Übung sicher ausführt.
    Taktiles Signal deshalb: weiß ein Hund was es bedeutet kannst Du ihn damit aus brenzligen Situationen holen. Ein Hund entscheidet sich fast immer für ein Leckerli. Wenn nicht musst Du überlegen ist er satt, oder das Leckerli nicht hoch genug. Du solltest dann ausprobieren was für Leckelis einen hohen Stellenwert haben.Du tippst ihn an und er hat das Leckerli quasi schon im Hinterkopf.Du musst sehr aufmerksam sein, dort wo ein Hund länger als 3 Sek. sieht wird er hingehen bzw. auf diesen Reiz, auf seine Art, reagieren. Du musst schneller reagieren als Dein hund, er darf keine Möglichkeit haben zu reagieren. Beobachte ihn genau. Bietet er dir ein Verhalten an, wo Du sagst das ist gut, belohne ihn. Zeig ihm was richtig ist. Flippt er völlig aus, mach auf der Hacke kehrt und verlasse wortlos den Ort, bis dein Hund sich wieder entspannt.
    • Ablenkungen werden langsam gesteigert, um Erfolg zu
    gewährleisten
    • Was der Hund zu Hause kann, kann er noch lange nicht
    überall
    •Generalisierung heißt üben unter allen
    Bedingungen


    Gut ist auch ein Alternativverhalten, also ein anderes Verhalten als er bisher zeigt. Der Reiz "Mann" muss stressfrei wahrgenommen werden und du tippst deinen Hund an. Wenn Du das oft übst und generalisierst, ist der Reiz "Mann" Auslöser dafür das dein Hund dich anschaut sobald ein Mann auf der Bildfläche erscheint.
    Das ist ein langes Training, wird es intensiv betrieben aber sehr erfolgreich in der Therapie zur Korrektur von "Fehlverhalten". Also wir empfinden es als "Fehlverhalten", dein Hund reagiert völlig normal im hundischen Sinne. Warum er diese Verhalten zeigt, ist mir leider nicht bekannt, das erfährt man nur wenn man sich die Situationen ansieht. Meist ist der Grund ein vom Halter unbewußt antrainiertes Verhalten. Daher ist Hundetraining auch Haltertraining.
    Meine Tipps sind praxiserprobt, aber nicht immer so auf jeden Hund kopierbar. Versucht also ein taktiles Signal zu trainieren, versucht zum Reiz Abstand zu halten.
    Deine Mutter und Du beobachtet Euch beim Traing gegenseitig um zu sehen was falsch läuft.



    LG
    Jens

    Vermeiden von Problemsituationen


    Die grundlegende Regel für alle Methoden der Behandlung von Trennungsangst durch eine systematische Verhaltenstherapie, besteht darin, dass der Hund zu keiner Zeit allein gelassen werden darf außer in den kurzen Perioden während der Therapie. Den Hund länger allein zu lassen, könnte einen Rückschritt verursachen.


    Das Hauptproblem ist die geringe Frustrationstoleranz des Hundes. Hunde, die nicht lernen konnten, dass ruhiges Verhalten und Abwarten lohnend ist und zum Ziel führt, werden durch nicht erfüllte Erwartungen schnell unruhig und erregt. Hunde versuchen wie jedes andere Tier auch, durch Verhalten die Umwelt vorhersagbarer zu machen. Der Verlust von Kontrolle ist ein erheblicher Stressfaktor, der zusätzlich noch die Erregung des Hundes steigert. Die verspätete Bestrafung von unerwünschtem Verhalten, z.B. wenn der Hund während der Abwesenheit des Besitzers im Haus Kot absetzt und erst bestraft wird, wenn der Besitzer zurückkehrt, ist aus zwei Gründen nicht angebracht.
    Um effektiv zu sein muss eine Bestrafung während es geschieht oder spätestens 1-2 Sek. Später ausgeführt werden.
    Zweitens: Angst die durch übertriebene harte Bestrafung bei der Rückkehr des Besitzers konditioniert wird, erhöht die Abneigung des Hundes gegenüber der Situation des Alleinseins und macht das Problem dadurch eher schlimmer als besser.


    Zusammenfassung der wichtigsten Empfehlungen:


    Der Hund sollte niemals das bekommen, was er will (d.h. Fressen, Liebkosungen, Spielen, Aufmerksamkeit, Spaziergang), wenn er bettelt oder belästigendes, aufdringliches, forderndes Verhalten in Form von Bellen, Winseln, Hochspringen, Anstupsen, Belecken, Kratzen etc. zeigt. Er sollte dann einfach ignoriert oder weggeschickt werden, wenn er zu lästig wird.
    Ihr solltet die Zeiten und die Dauer jedes sozialen und körperlichen Kontaktes mit dem Hund bestimmen. Wenn er zu Euch kommt, damit Ihr ihm Aufmerksamkeit widmet, mit ihm spielt, ohne dass Ihr ihn gerufen habt, sollte er völlig ignoriert werden. Nachdem er aufgegeben hat und sich entfernt, könnt Ihr ihn rufen und streicheln etc..


    Ein Kauknochen oder einige Hundespielsachen sollten vor jeder Übungseinheit immer direkt vor dem Korb oder Vorleger platziert werden. Auch diese Gegenstände sollten nach
    der Übungseinheit weggeräumt werden. Zu keiner Zeit sollte der Hund freien Zugang zu diesen Sachen haben.



    Das Bleiben und ruhige Warten im Korb wird während der Übungseinheiten mit Streicheln, Lob und Leckerlis belohnt. Indem mit sehr geringen Anforderungen (d.h. wenigen Sek.) begonnen und dann langsam gesteigert wird, sollte Euer Hund das durchhalten bis zu 3 Min., wenn Ihr im gleichen Zimmer bleibt, bis zu 3 Min. wenn Ihr das Zimmer häufig verlasst und wieder herein kommt, wobei Ihr jedes Mal die Tür hinter Euch schließt,
    bis zu 10 Min. bei geschlossener Tür, aber Ihr noch in der Wohnung seid,
    bis 10 Min. bei offener Tür, Ihr die Wohnung verlasst.
    Die Grundregel besteht darin den Hund niemals länger allein zu lassen, als er es bereits gelernt hat, ruhig und ohne Anzeichen von Beunruhigung aufgrund des Alleingelassenwerdens in seinem Korb zu warten.
    Wenn er den Korb verlässt und vor der Tür auf Euch wartet, wenn Ihr den Raum wieder betretet oder Zeichen von Beunruhigung zeigt, lasst Ihr ihn zu lange allein.
    In den folgenden Tagen müsst Ihr das Training wieder auf kürzere Zeiten beschränken.


    Die Dauer der Abwesenheit sollte variabel sein, Euer Hund sollte niemals wissen ob Ihr für 5 Sek. Oder 10 Min. weg seid.
    Sollte er aus irgend einen Grund anfangen zu bellen oder Heulen, während Ihr außerhalb des Zimmers oder Hauses seid, verhaltet Euch ruhig und wartet ab bis er mindestens 3 Min. still ist bevor Ihr die Tür öffnet und hineingeht. In dieser Situation den Hund nicht bestrafen oder beschimpfen.
    Hat Euer Hund gelernt 10 min. allein in seinem Korb oder Vorleger zu beleiben, auch wenn Ihr das Haus verlasst, könnt Ihr die Abwesenheiten weiter steigern. Die Zeiten sollten immer unregelmäßig gestaltet sein. Von nun ab belohnt Euern Hund bei der Rückkehr für sein ruhiges Verhalten, egal ob er in seinem Korb ist oder nicht.
    Fortschritte erzielt man schneller, wenn dem Hund vor den Übungseinheiten Gelegenheit zu ausgiebiger körperlicher Betätigung gegeben wird.



    Es erfordert Geduld, Nerven und viel, viel Zeit. Wenn ihr das nicht investiert werdet Ihr keinen Erfolg haben. Das ist nur eine Empfehlung, um eine genaue Therapi zu erarbeiten müsste man sich das Ganze vor Ort betrachten. Immer freundlich, ruhig, souverän und gelassen dem Hund gegenüber reagieren.



    Viel Spaß
    Jens

    Steffi E.
    genau :gut:


    Wenn ein Hund öfter unkontrolliert auf dem Grundstück ist "verwildert" er, d.h. alle Entscheidungen trifft der Hund selber. Hat er noch Erfolg damit, gehen die Leute und Hunde weiter hat er sie vertrieben. Was für ein grandioser Sieg. Sowas kann sich immer heftiger steigern.
    Du solltest versuchen es so zu managen das er keinen Erfolg mehr hat. Und stell Dir die Frage was soll er statt des bisherigen Verhaltens tun?



    LG


    Jens

    Das größte Problem ist allerdings, dass er beim draußen Spazieren vorbeigehende Männer jagt, anbellt und womöglich auch beißen würde, wenn ich mich nicht dazwischen stelle. Auch hier ist er kaum mehr zu beruhigen und hört nichts mehr. Er macht das jedoch nicht bei allen Männern. Ich kann auch nicht erkennen wen er nun nicht mag und wen nicht.


    Genau das ist das Problem.
    Die Männer gehen vorbei, d.h. Dein Hund hat mit seinem bellen Erfolg. "Er vertreibt den Mann.".
    Warum auch immer er damit angefangen hat, er hat mit seinem Verhalten Erfolg. Hunde lernen am Erfolg. Du solltest versuchen ihm ein Alternativverhalten anzutrainieren und ein Störkommando auf das er sicher reagiert und versucht eine andere Lösung, als das bellen, zu finden. Also was soll er statt des Bellens tun?
    Wenn Du versucht ihn zu beruhigen oder schimpfst, ist das für ihn Bestätigung und Anfeuerung weiterzumachen. Er versteht "Prima, mach weiterso, Klasse....". Er versteht ja nicht wirklich unsere Sprache, aber Du wendest Dich ihm zu und das feuert ihn an.


    LG
    Jens

    Man könnte nur spekulieren warum sie das macht.
    Entscheident ist wie ragierst Du in solchen Situationen?
    Was ist genau der Auslöser für dieses Verhalten?
    Erklär ihr die Regeln, das Du das nicht willst.
    Reagiert sie sicher auf ein Störsignal?


    LG
    Jens