Hallo,
wenn Du nicht den groben Fehler machst, und erwartest, dass ein Husky so pariert wie vielleicht Dein Schäferhund, dann kann er für Euch ein wunderbarer Begleiter sein.
Nordische Hunde verfügen über ein gehöriges Quantum Selbstständigkeit, die gerne auch als Sturheit ausgelegt wird. Das heißt eben nicht, dass ein Husky nicht erziehbar ist, aber eben durchaus anders, als z.B. ein Schäferhund. Da muss man bereit sein Abstriche zu machen.
Trotzdem haben Huskies auch Spaß daran, was zu lernen, wenn die Motivation stimmt und es vorallem abwechselungsreich ist. Ein Husky lernt schnell, ist aber durchaus auch sehr schnell gelangweilt. Heißt, wenn er ein Kommando oder Trick 5mal macht, dann hat er auf das 6.Mal keine Lust mehr.
Mit dieser Charaktereigenschaft muss man halt umgehen können.
Zum Thema Jagdtrieb: es gibt Huskies, die haben wenig Jagdtrieb. Sind durchaus auch mit Katzen/Kleintieren zu vergesellschaften. Aber das sind (noch) eher die Ausnahmen. Du musst immer damit rechnen, dass der Husky den Jagdtrieb hat. Zudem es auch so ist, dass ein Husky auch keine Scheu besitzt auf Großvieh wie z.B. Kühe loszugehen.
Ich habe inzwischen den 4.Husky aus dem Tierschutz und alle sind bisher bis ins hohe Alter zumindest an der Schlepp gelaufen. So schnell wie die Hunde auf "Jagd" umschalten, kannst Du gar nicht gucken. Mit Erziehung kannst Du einiges erreichen, aber ich würde niemals davon ausgehen, dass ein Husky eine hohe Rückrufquote bei Wildbegegnungen erreicht.
Auch mit dieser Eigenschaft muss man umgehen können.
Unsere Huskies kommen alle aus dem Tierschutz und sind bei der Übernahme meist schon älter. D.h. die Ansprüche an die Auslastung sind deutlich weniger, als bei einem Jungspund. Rennen am Fahrrad oder Joggen muss nicht sein. Ist mal ganz nett...aber nicht täglich.
Ein Husky muss nicht zwangsläufig nur mit kilometerweiten Märschen oder Rennen bis zum Umfallen ausgelastet werden, auch geistig will der Hund was tun, wie zum Beispiel Suchspiele.
Ansonsten ist es wie wie bei anderen Rassen auch: je mehr Du dem Hund antrainierst, desto mehr wird er fordern, um ausgelastet zu sein.
Wenn Du also nicht sicher bist, ob Du den körperlichen Ansprüchen gerecht wirst, dann überleg Dir, ob es nicht vielleicht für den Anfang ein älterer Husky aus dem Tierschutz sein kann.
Wenn Du folgende Eigenschaften hast, dann ist ein Husky ein prima Begleiter:
- Gelassenheit, weil Hundi nicht zum 6.Mal "Sitz" hintereinander machen will.
- Humor, weil Hundi zum x-ten Male den Garten umgegraben hat.
- liebevolle Konsequenz in der Erziehung. "Militärischer Drill" ist nicht angesagt.
- Selbstbewusstsein, weil Du 10.000 Mal von anderen Hundehaltern darauf hingewiesen wirst, dass ein Husky doch mindestens 50 Kilometer am Tag rennen muss und Deine Gassigänge sicherlich nicht ausreichen.
- Selbstbewusstsein, weil Dein Husky ja gar keiner ist, weil er keine blauen Augen hat.
- Selbstbewusstsein, weil Du Deinen Husky eben nicht ohne Weiteres ableinen kannst und damit garantiert Mitleid von anderen Hundehaltern ernten wirst.
- keinen Putzfimmel hast: ein Husky haart eigentlich das ganze Jahr über und das nicht gerade wenig.
-usw.
Viele Grüße aus HH
Silke