Hallo,
wir haben inzwischen unseren 4.Husky. Alle kommen aus dem Tierschutz. Wäre das nichts für Euch? Insbesondere bei den Nothilfen für Nordische kann man sich prima über Huskies informieren. Auch dort sitzen reichlich Welpen und Junghunde. Außerdem auch Huskies, die das Familienleben bereits kennen und dringend nach einem neuen zu Hause suchen.
Als Einsteiger finde ich ältere Huskies ideal. Unser erstes Huskyprächen war 8 und 9 Jahre alt, als wir sie bekamen.
Zu Deinen Fragen:
1. Wir haben kein Haus, aber eine große Wohnung (148m² groß).
Würde sich so ein Hund trotzdem wohlfühlen?
Ein ausgelasteter Hund, und ja, auch ein ausgelasteter Husky wird in der Wohnung nicht zu spüren sein.
Unsere Hunde haben immer nur dann aufgedreht, wenn´s nach Draußen ging. Ansonsten sind sie in der Wohnung gar nicht zu merken.
2. Spaziergänge
Die Dauer der Spaziergänge ist nach meiner Erfahrung nicht immer entscheidend. Wichtiger ist, dass die Spaziergänge abwechslungsreich und spannend sind. Absonsten wird sich der Husky ggf. schnell langweilen und dann kann es schwierig werden. Gehen wir z.B. einen bekannten Weg zu häufig, dann hat unsere Huskydame keine Lust dort zu laufen und fängt dann das Butschern und Jagen an.
Es bietet sich ja an, dass der Husky dann die Zeitungen in einem Bollerwagen oder so zieht.
Wir sind mit unserer Dame bis zu 3 Stunden am Tag unterwegs. Fahrradfahren, Joggen oder so zählen nicht zu ihren Favorits. Sie butschert lieber rum, schnüffelt ausgiebig und buddelt lieber nach Mäusen.
Unser erstes Huskypärchen kam von einem Musher und war das Schlittenziehen gewöhnt. Sie waren gesundheitlich angeschlagen und wurden deshalb ausrangiert. Die sind gerne im gemäßigten Trab neben dem Rad gelaufen oder auch mit mir gejoggt.
3. Kinder und andere Hunde
Wenn Du schon viel über Huskies gelesen hast, dann haste wahrscheinlich auch gelesen, dass Kleinkinder und Huskies nicht unbeaufsichtigt gelassen werden sollen, weil Huskies Kleinkinder als Beute ansehen könnten.
Das muss nicht so sein, trotzdem gilt, wie bei anderen Hunden auch, dass Hunde und Kleinkinder nicht unbeaufsichtigt bleiben sollten.
Andere Hunde: kommt immer auf die Sozialisierung an. Unsere bisherigen Huskies sind mit anderen Hund (auch Kleinhunden) prima klar gekommen. Unsere jetzige Madame leider nicht. Sie sucht sich die Kontakte gezielt aus, ansonsten ist sie eher eine Oberzicke. Kleinhunde, also alles was kleiner als ein Beagle ist, hat sie eher zum Fressen gern.
4. Heulen
Da musste ich doch etwas lächeln. Von der Theorie, dass Huskies Nachts bei Vollmond heulen sollen habe ich persönlich noch nichts gelesen, habe das bisher auch noch erlebt.
Unser ehemaliger Rüde hat anfangs geheult, wenn wir ihn alleine gelassen haben. Das hat sich auch schnell gelegt, nachdem wir das Alleinesein mit ihm entsprechend neu eingeübt haben. Ansonsten heult unsere jetzige Dame eigentlich nur, wenn sie ihren Huskykumpel trifft oder wenn ich nicht schnell genug bin, ihr das Fressen zu machen.
5.Sport
Hundeschule ist eine Superidee. Lass Dir aber nicht sagen, dass ein Husky nicht lernfähig ist. Er ist etwas sturer als andere Hunde, aber durchaus lernfähig und bei entsprechender Motivation auch für Vieles zu begeistern.
Naja, Jagdtrieb ist sicherlich ein Thema. Ggf. wirst den Huskie nie, oder erst im hohen Alter von der Leine lassen können. Darüber musst Dir schon im Klaren sein.
Viele Grüße aus HH
Silke