Hallo,
ich mag Huskies weil sie so eigenständig sind. Unsere jetzige Hündin ist der 4.Husky. Bisher kamen alle aus der Nothilfe und hatten so ihre Vorgeschichten. Und trotz allem sind bzw. waren sie in ihren Instinken doch alle ähnlich. Insbesondere der Jagdtrieb war bei allen ausgeprägt und ohne Leine ging es eigentlich nicht. Mit viel Mühe haben wir es geschafft, dass unsere ersten beiden Huskies auch im Wald ohne Leine laufen konnten. Aber gemütliches Spazierengehen sah anders aus. Ständig musste ich die Gegend aufmerksam im Auge behalten und auf nur die kleinsten Regungen bei den Hunden schauen. Was allerdings schwierig ist, denn der Husky trottet ja nicht gemütlich neben dir her. Da habe ich dann schon freiwillig die Leine genommen und bin dann eben gemeinsam mit den Hunden durch den Wald getobt. Ist ein prima Crosstraining, wenn man sowas mag und der eigene Körper das auch mitmacht.
Ich könnte mir denken, dass deine Hündin den wahren Husky wahrscheinlich nicht hat zeigen können, weil sie gesundheitlich stark eingeschränkt gewesen ist.
Unsere jetzige Huskyhündin kommt aus Portugal und hat keine schöne Vorgeschichte. Sie hat eine schiefe Hüfte, ist herzkrank und hat arthritisches Rheuma. Es hat einige Zeit gedauert bis wir für sie den optimalen Therapieplan hatten und seitdem ist sie ein wirklicher Husky. Das heißt sie rennt, bis zum geht nicht mehr und dabei sind alle Sinne darauf aufgerichtet, die nächste Beute zu finden. Selbst vor Kühen und Pferden macht sie keinen Halt. Bei Wildschweinen, Ziegen und Schafen flippt sie aus. Hat sie einmal eine Spur aufgenommen ist sie fast nicht mehr ansprechbar und würde auch durch´s offene Autofenster springen. Nicht auszudenken, wenn sie sich mal von der Leine machen würde. Sie beruhigt sich nur mit Mühe erst nach einigen Minuten. Und: sie merkt sich den Ort. Das heißt, wenn du die gleiche Strecke nach einer Woche noch mal abgehst, dann nimmt sie die Spur garantiert wieder auf.
Sie ist der schlauste Husky von allen, die wir bisher hatten. Sie klettert über Zäune und geht eben die Mittagsrunde auch alleine, wenn es ihr zu langweilig ist oder sie keine Lust mehr hat auf Frauchen zu warten.
Ans Laufen am Fahrrad, Joggen oder Zugarbeit ist wegen ihrer Erkrankungen nicht zu denken. Aber sie hat Spaß an Kopfarbeit und sucht gerne Leckerchen oder lernt auch mal den einen oder anderen Trick. Und das, wie ich finde auch recht schnell. Aber diese Beschäftigungen sind nur solange okay, solange sie für den Hund interessant sind. Schnell verliert sie das Interesse daran Dinge zum 10.Mal zu machen. Da muss man schon die richtige Motivation haben, sonst hat das für einen Husky keinen Sinn.
Apportieren habe ich probiert und nein, das ist nicht ihr Ding. Ich denke das liegt daran, dass so`n fliegendes Ding einfach ihren Jagdtrieb nicht genügend stimuliert. Bewegt sich ja nicht wirklich so´n Futterbeutel. Riecht nur gut und kann gut zerkleinert werden. Bällchen oder Stöckchen findet sie super zum schreddern und auch ansonsten ist Spielzeug eher dazu da vernichtet zu werden. Das war bei unseren anderen dreien auch nicht anders.
Klar kannst Du Glück haben und einen Husky finden, der alles mitmacht was Du möchtest. Du musst nur herausfinden, wie Du ihn dazu motivierst, dass zu tun, was für dich gerade wichtig ist. Ansonsten setzt der Husky seine Prioritäten selbst und das kann bei Herrchen und Frauchen schnell zu Frust führen.
Viele Grüße aus HH
Silke