Guten Morgen,
klar sollte man nicht davon ausgehen, dass man einen bequemen Husky erwischt. Daher denke ich ja, dass es schon schlauer ist, einen ausgewachsenen Hund zu nehmen, von dem man weiß, dass er nicht "so" anspruchsvoll ist. Die sind natürlich nicht so häufig anzutreffen. Aber lieber auf den richtigen warten, als später einen Hund wieder abzugeben, weil´s eben doch nicht paßt.
Ich kann ja auch nur von meinen Erfahrungen berichten und wir haben uns damals expliziert für ältere Tiere entschieden, um überhaupt ansatzweise mal einschätzen zu können, was da auf uns zukommt. Und glaub mir, damals dachte ich: nie wieder ein Husky! Das Leinengeziehe ging auf die Knie und ich mußte erst mal zum Orthopäden. Von diversen Stürzen, weil Hundis einem Eichhörnchen hinterher mußten und ich das nicht rechtzeitig geschnallt habe, mal ganz zu schweigen.
Insofern will ich das mal gar nicht verharmlosen, denn nicht umsonst landen viele Huskies im Tierheim, weil die Halter den Anforderungen nicht gerecht werden. Wenn man sich aber gut vorbereitet, sich Infos holt usw., dann kann das klappen. Jede Rasse hat ihre "Nachteile", die man entweder in Kauf nimmt und versucht damit klar zu kommen, oder man läßt die Pfoten davon.
Ich denke, weil wir mit Huskies angefangen haben, sind wir im Umgang mit dieser Rasse auch wesentlich entspannter, weil wir es gar nicht anders kennen.
Klar war ich immer schwer beeindruckt, wenn andere Hunde auf´s Wort hörten und man die überall freilaufen lassen konnte...nun ja, aber ich wollte auch keinen solchen Hund, sondern einen Husky, weil mir seine Eigenschaften nun mal zusagen und ich habe all die Nachteile gerne in Kauf genommen, bzw. tue es ja immer noch.
Zum Thema Zaun: Inu springt nicht über Zäune, sondern klettert. Egal wie hoch der Zaun ist. D.h. dass sie sich leider ohne Aufsicht nicht frei im Garten bewegen darf- keine Minute.
Zum Thema Fell: oja, so'n Husky verliert das ganze Jahr Fell. Außer im November, da ist's ein bißchen weniger ...
Ich bin nur froh, dass die Haare lang und somit gut sichtbar sind. Wir haben hauptsächlich Fliesen und Parkett. Daher reicht es, wenn ich 2x am Tag fege. Unsere Teppiche sehen auch oft entzückend aus, aber mit dem richtigen Equitment ist auch das in den Griff zu bekommen. Man muss sich halt darauf einstellen.
Dafür stinkt ein Husky normalerweise vom Fell her nicht, auch nicht wenn er mal nass wird. Das ändert sich natürlich, wenn Husky täglich badet, dann stinkt auch der Husky irgendwann.
Zum Thema Erziehung: der Sturkopf kann schon ganz schön heftig sein. Inu ist ja auch so´n Kandidat. Es heißt halt dran bleiben und nicht nachgeben. Erschwerend kommt bei Inu hinzu, dass sie halt Probleme hat, sich unterzuordnen. Wie ich schon schrieb: Inu will die Welt regieren! Nun ja, den Zahn müssen wir ihr leider ziehen und das ist echt harte Arbeit, sowohl körperlich, als auch mental. Aber wir bekommen das hin. Ich will ja keine Begleithundeprüfung mit ihr machen. Die würde sie niemals bestehen, eben weil sie kein Hund ist, der sich total unterordnet. Trotzdem muss sie lernen, sich nach uns zu richten, ob es ihr nun in dem Kram paßt oder nicht. Das ist für uns auch neu. Unsere anderen Huskies hatten da keine Probleme. Da mußten wir hauptsächlich "nur" an der Leinenführigkeit arbeiten.
Aber ist das bei anderen Rassen, die wegen ihrer Sturheit bekannt sind, nicht genauso? Ich denke schon.
Man muss halt wissen, wann Schluß ist und welche Kommandos dem Hund nun so überhaupt nicht liegen. All unsere Husky haben (hatten) extreme Probleme "bei Fuß" zu gehen. Entspricht wahrscheinlich nicht ihrem Tempo. Also müssen sie eben nicht exakt "bei Fuß" gehen, sondern es reicht, wenn sie an der lockeren Leine neben mir gehen, ohne das dies paraell zu meiner Schulter passiert. Grisha mochte kein "Sitz" an der Straße machen. War nicht sein Ding, also hat es gereicht, wenn er nur "gewartet" hat.
Komprissbereitschaft muss man bei der Erziehung schon haben, ohne dabei die nötige Konsequenz zu verlieren.
Und was uns enorm hilft, ist unsere Hundetrainerin, die nicht gleich die Flinte ins Korn wirft oder abdankt, weil ein "Husky ja nicht richtig erzogen" werden kann.
Also, wenn Du nooki, Dich entsprechend vorbereitest und d.h. eben nicht nur die übliche Literatur liest, sondern Dich auch mit Züchtern und Haltern dieser Rasse darüber unterhalten hast, finde ich das als Vorbereitung total okay. Das ist mehr, als andere Retriever-HH tun. Und wenn Dir all die üblichen und oftmals nachteiligen Eigenschaften eines Husky bekannt sind- und davon gehe ich mal aus nach Gesprächen mit Haltern und den üblichen Infos aus Büchern- und Du Dich darauf einstellst, dann sollte es auch mit einem Husky als Ersthund klappen.
Ich drücke jedenfalls die Daumen, dass Du den richtigen Hund für Dich findest.
Viele Grüße aus HH
Silke