Hallo nooki,
hast Du Dich schon entschieden?
Ich habe inzwischen den 4.Husky von der Nothilfe für Polarhunde. Die ersten beiden Exemplare kamen gleich als Pärchen zu uns. Waren unzertrennlich die beiden. Und: es waren auch unsere ersten Hunde. Wir haben uns vorher gut informiert und insbesondere einige Gespräche mit den Leuten von der Nothilfe gehabt, bevor wir uns für die beiden Fellnasen entschieden haben. Es waren allerdings ältere Exemplare, 8 und 9 Jahre alt. Liefen vorher am Schlitten. Es hat etwas Mühe gekostet, insbesondere den Rüden leinenführig hinzubekommen. Bootch, die Hündin war die Leithündin vom Gespann und hatte eine prima Ausbildung. An der Leine gehen, war für sie kein Problem. Die beiden waren auch mit ihren 8 und 9 Jahren noch äußerst sportlich, Radfahren und Joggen waren auch drin. Vom Schlittenziehen hatten sie die Schnauze gestrichen voll, da war nichts mehr zu wollen, aber das war uns egal. Wir wollten naturverbundene Hunde haben, die gerne draußen sind und uns auf unseren Touren begleiten.
Jagdtrieb hatten beide natürlich auch, aber dank guten Trainings konnten wir sie erst an der Schlepp und später auch ohne Leine laufen lassen.
Beide waren tolle Kameraden, die uns im letzten Jahr dann leider kurz nacheinander verlassen haben. Sie wurden immerhin 14 und 15 Jahre alt.
Dann kam Finja, eine weltklasse Huskyhündin auch Spanien. Das Schmusemonster vor dem Herren. Sie hat vom ersten Tag eine Bindung zu uns aufgebaut, ist uns nicht von der Seite gewichen. Jagdtrieb hatte sie natürlich auch, hauptsächlich fand sie Kühe spannend. Leider ist Finja nach sehr kurzer Zeit bei uns verstorben. Sie hatte einen unentdeckten Nierentumor, der aufgebrochen ist. Nach nur 6 Wochen mußten wir uns von ihr trennen. Sie hatte tolles Potential, war äußerst lernbegierig, sozialverträglich mit Mensch und Hund und vom Charakter her sehr weich.
Wir haben dann Inuschka übernommen, erst mal als Pflegehündin. Inuschka kommt auch Portugal. Lag dort wahrscheinlich an der Kette und kannte nicht besonders viel. Sie wurde aus einer Tötungsstation befreit und hier erst mal aufgepäppelt. Sie ist dann vermittelt worden und leider ist den Besitzern dann aber nach 4 Wochen eingefallen, dass sie eigentlich gar keine Zeit für den Hund haben....nun ja, wir sind kurzfristig eingesprungen und seit November 2007 lebt Inu bei uns. Inzwischen haben wir sie auch fest übernommen.
Sie hat ihre Macken: ist mit anderen Hunden nur bedingt verträglich, fremde Menschen mag sie nicht besonders und dann noch so Kleinigkeiten. Trotz ihres nicht besonders tollen Vorlebens, ist sie aber total offen allem Neuem gegenüber. Sie lernt sehr schnell und gerne- dank einem reichlichem Vorrat von Leckerchen. Aber egal...wir trainieren derzeit in Einzelstunden Begegnungen mit anderen Hunden und Unterordnung, denn Inu will die Welt regieren. :kg:
Und klar kommt hier ihr Dickschädel durch, aber da muss man konsequent bleiben und eben sturer als der Hund sein. Und das funktioniert. Es gibt einige Kommandos, die einfach nicht zu ihr passen, wie z.B. "Fuß". Okay, das muss man halt herausfinden und dann verzichtet man eben darauf. Derzeit hört Inu sofort auf´s Kommando, außer es gibt wichtigere Dinge, denen sie nachgehen muss. Ich finde das nicht problematisch, bin´s ja auch nicht anderes gewohnt.
Inu arbeitet sehr gerne, aber sie ist kein Husky der permanent laufen muss. Sie geht gerne ausführlich spazieren und auch mal am Rad laufen findet sie ganz prima. Sie ist aber was den Auslauf angeht, wesentlich pflegeleichter, als es Grisha&Bootch als ehemalige Schlittenhunde gewesen sind. Die wollten nur laufen, laufen, laufen. Insbesondere Bootch hat da ihre Auslastung gehabt. Kopfarbeit war für beide nicht so der Hit, sie waren froh einfach ihre Ruhe zu haben.
Inu hat einen ausgeprägten Jagdinstinkt. Wie ein Welpe hat sie sich anfangs auf alles gestürzt, was sich bewegt hat. Inzwischen ist sie schon wesentlich entspannter. Jetzt flippt sie "nur noch" bei Hasen und Wildschweinen richtig aus. Sie kommt nicht von der Leine, ob das jemals was werden wird, kann ich derzeit noch nicht einschätzen. Ich finde es aber auch nicht schlimm, dass sie hauptsächlich an der Flexi läuft, dafür bekommt sie ihre Auslastung eben in Suchspielen und anderen Spaßübungen.
Inu hat bei warmen Wetter keine nennenswerten Probleme. Sie ist die Temparaturen wohl noch von Portugal gewohnt. Trotzdem achte ich darauf, dass es nicht zuviel wird. Heißt, auf das wöchentlich Training verzichten wir derzeit. Dafür gibt´s halt "Quatschübungen" oder Suchspiele im Schatten oder im Haus und den normalen Auslauf mit viel baden.
Noch ein Wort zu den rassetypischen Beschreibungen: man sollte die durchaus ernst nehmen. Aber es hängt auch immer von dem jeweiligen Hund ab. Es gibt Huskies, die haben wenig Jagdtrieb und sind z.B.mit Katzen verträglich. Und nicht jeder Husky muss jeden Tag x Kilometer rennen, wichtig ist halt, ihn überhaupt auszulasten und das ist halt eben typbedingt und vorallem auch eine Frage des Trainings.
Solltest Du Dich noch nicht entschieden haben, dann rate Dir, Dich auch mal mit den Leuten von der Nothilfe zu unterhalten. Die haben wie ich finde, eine sehr gesunde Einstellung zum Thema nordischen Hund, sonst hätten wir uns niemals für Huskies als Ersthund entschieden.
Viele Grüße
Silke aus HH