Hallo,
wenn ich richtig gelesen habe, habt ihr Polly seit 3 Wochen. Nun laßt Euch mal nicht ins Bockshorn jagen. Das ist ja erst eine sehr kurze Zeit.
Kennt Ihr denn die Vorgeschichte von Polly?
1. Dein Freund soll mal den Kopf nicht hängen lassen. Es wird wahrscheinlich immer wieder Rückschläge geben, bei denen man das Gefühl hat, alles ist umsonst. Da heißt es dran bleiben! Ich kenne das aus eigner Erfahrung und weiß, wie frustrierend das sein kann.
2. das Polly so reagiert hat, kann damit zusammenhängen, dass sie die Rangordnung klar machen will. Und das heißt für Euch wiederum, dass Ihr ihr klar machen müßt, dass sie nicht die Chefin ist.
Zum anderen kann es sein, dass sie meinte, Dich verteidigen zu müssen. Auch das dürft Ihr Euch nicht gefallen lassen.
Viele Hunde zeigen aggressives Verhalten, wenn sie mit ihrer Situation überfordert sind.
Macht Ihr klar, dass Ihr die Chefs seit und das es nicht zu ihrem Job gehört, den einen vor dem anderen zu verteidigen. Zum anderen hat Polly auch nichts im oder auf dem Bett zu suchen, gerade dann nicht, wenn sie solches Verhalten zeigt. Arbeitet daran, ihr mehr Sicherheit zu geben und dazu gehören klare Rangordnungsstrukturen. Sie muss lernen, was sie darf und was nicht. Mit viel Konesquenz bekommt Ihr das hin.
Unsere Hündin kommt aus Portugal und machte anfangs den Eindruck kein Wässerchen trüben zu können. Sie ist uns überallhin gefolgt. Man hätte meinen können, das sie sehr anhänglich ist, dabei war es bei ihr ein reiner "Kontrollzwang". Einges Abends lag sie bei mir im Bett und auch den "Chefplatz" auf dem Sofa hat sie versucht einzunehmen. Wir haben das freundlich, aber konsequent unterbunden und seit dem ist das Bett&Sofa tabu. Die ersten Wochen waren schwierig, denn Inu hat kein tolles Leben in Portugal gehabt. Anfassen oder schmusen ging nur zu ihren Bedingungen und wenn nicht, dann hat sie auch geschnappt- auch nach uns. Inzwischen (wir haben sie nun 6 Monate) dürfen wir sie überall anfassen, ohne das sie schnappt. Daran merken wir, dass sie uns vertraut. Sie orientiert sich auch immer mehr an uns, gerade in Situationen, in denen sie unsicher ist. Anfangs hat sie auch da aggressives Verhalten gezeigt, hat sich wie blöde ins Geschirr geschmissen und hat gebellt (andere Hunde, fremde Männer etc.). Inzwischen reagiert sie relativ gelassen, schaut was wir machen. Und je ruhiger wir sind, desto ruhiger und entspannter ist Inu.
Es kann ein durchaus weiter Weg sein, bis Polly sich bei Euch sicher fühlt.
Wenn Ihr Euch mit der Situation überfordert fühlt, dann sucht professionelle Hilfe. Je schneller, desto besser.
Viel Erfolg!
Silke auch HH