Hallo,
ich glaube, da gibt es keine generelle Antwort. Ich habe selber zwei 4,5 Kilo Hunde und händele das völlig nach Situation. Die Sache ist nur leider die, dass meine immer erstmal den dicken Max markieren und ich mir nie sicher sein kann, dass der andere Hund gelassen genug ist, sich das von zwei Fußhupen gefallen zu lassen. Dazu kommt auch noch, dass meine meist angeleint sind, da sie mit ihren 5,5 Monaten noch nicht verlässlich hören.
Ich habe lange genug Hunde gehabt und traue mir deshalb zu, den entgegenkommenden Hund gut genug "lesen" zu können, um zu sagen, wie er drauf ist. Gibt es keine deutlichen Signale schaue ich, dass ich mit gebührendem Abstand an dem Hund zügig vorbei gehe. Dann schaukeln sich meine nicht hoch und in den allermeisten Fällen läuft der andere in seine Richtung weiter. Kommt er doch näher, gehe ich weiter, sehe aber zu, dass ich zwischen meinen und dem anderen Hund bleibe (mit dem Rücken oder abgewendetem Kopf). Ist der HH in Rufweite, frage ich nach, ob der Hund verträglich ist. Wird das bejaht, leine ich meine ab (wenn wir im Park sind), wenn nicht gehe ich endgültig zügig weiter und denke mir meinen Teil (warum lässt man dann seinen Hund laufen?)
Mit dieser Methode bin ich immer gut gefahren, bislang musste ich meine nur ein einziges Mal hochnehmen, als uns ein angeleinter!!! Rottweiler mit HH hintendran beinahe aufgefressen hat.
Zu dem Thema "Klar lass ich meinen Hund freilaufen, der ist doch verträglich" ist meine Meinung, dass der eigene Hund noch so lieb sein kann, es bringt aber nichts, wenn er zu anderen Hunden läuft, die wohlmöglich aus gutem Grunde angeleint sind. Ich hab unseren Großen erst wirklich frei laufen lassen, als er gelernt hatte, sich abzulegen (im Wald) oder zu warten (in der Stadt), wenn ein anderer Hund kommt und ihn alles andere kalt gelassen hat. (War ein schlaues Kerlchen, hatte das zum Glück super schnell drauf)
Wenn du deinen Hund hochnehmen möchtest ist das im Grunde ok, vorbeugen ist schließlich besser als heilen. Nur würde ich es meinen Hunden NIE durchgehen lassen, vom Arm herunter zu drohen oder zu bellen. Das hat sich mein Mädchen einmal getraut und schwupps saß sie mitten in der Hundegruppe, die vorher noch ach so bedrohlich war. Seit dem ist Ruhe Und du musst bedenken, dass du deinem Hund jedesmal mit dem Hochnehmen vermittelst, dass es da etwas gibt, vor dem er Angst haben muss. Je nach der Charakterstärke deines Hundes erziehst du dir so u.U. einen Angsthasten.
Kurz gesagt, ist die Situation wirklich bedrohlich, nimm ihn hoch, aber versuche es nicht zur Gewohnheit werden zu lassen.
Liebe Grüße
Marie