Also zunächst was grundsätzliches:
Im THS gibt es anerkannte und nicht anerkannte Prüfungen. Geländelauf, Vierkampf und CSC sind anerkannte Prüfungen, QSC, Shorty und Hindernislauf sind nicht anerkannte Prüfungen. Da bei den nicht anerkannten Prüfungen rundweg immer gesprungen und nur gesprungen werden muss, würde ich Dir davon abraten.
Bei den anerkannten Prüfungen musst Du zwangsläufig immer vor dem Start eine Begleithundeprüfung nachweisen können. Also wird dies Dein erstes Ziel sein. Mindestalter des Hundes ist dafür 15 Monate.
Vorab könntest Du, musst es aber nicht zwangsläufig, einen Teamtest machen, da muss der Hund nur 12 Monate alt sein. Die Unterordnung ist einfacher als Begleithunde, dafür ist der Verkehrsteil schwieriger. Vorteil davon ist, Du kannst den Hund an die Prüfungssituation heranführen und auch eigene Prüfungsangst/-nervosität abbauen. Dem Hund kannst Du eh nicht vormachen, dass Du nicht nervös bist.
Dann solltest Du grundsätzlich noch auf Joggen, Radfahren und Sprünge mit dem Hund verzichten, bis er ausgewachsen ist.
Da Du im Verein niemanden hast, der THS macht, wirst DU auch keinen CSC machen können, da es eine Mannschaftssportart ist und Du zwei andere Mitstreiter brauchen würdest.
Also bleibt Geländelauf und Vierkampf.
Grundvoraussetzung für den THS ist Sozialverträglichkeit und Gehorsam auch unter Ablenkung, also solltest Du daran üben. Gut eignet sich dafür Gruppenunterordnung oder Einzelunterordnung parallel zu einer Gruppe. Auf jedem Turnierplatz wirst Du es erleben, dass Du in die Unterordnung gehst und andere nebendran ihre Hunde liegen haben oder mit ihren Hunden spielen. Da darf Dein Hund Dich dann nicht stehenlassen.
Auch Unterordnung auf wechselnden Böden kannst Du üben, da oftmals die Unterordnung auch in Sportanlagen gelaufen wird, also auf Rasen, Hartplatz oder Sand. Mancher Hund zickt dann mit Platz und Sitz herum, weil er das Gefühl von Sand nicht kennt. Also Unterordnung laufen, wenn viel "Rummel" herrscht (Lautsprecherdurchsagen, Musik....). Auch sollten Turnierbesuche mit Hund an der Tagesordnung stehen. In den Pausen kannst Du dann gleich den leeren Platz nutzen, um dort mal eine Unterordnung zu laufen oder den Hund im freifolgenden Laufschritt auf Dich zu fixieren.
Dann solltest Du ein alternatives Kommando zu "Fuss" einführen. Fuss heisst zumeist hochsehen und auf den Hundeführer konzentrieren, das ist im Ths in den Laufdisziplinen nicht gefragt, weil der HUnd sonst ins Hindernis baselt. Daher wird zumeist das Kommando "ran" oder "bei mir" verwendet.
In diesem Kommando solltest Du viel in der Freifolge, auch in Kurven und Winkeln üben.
Im Geländelauf dann wird Dir das Kommando "rechts", "links" an Abzweigungen helfen, da Du dann (erschöpft wie Du sein wirst) weniger mit dem Hund kämpfen musst, damit er die richtige Richtung nimmt. Wenn Du im Geländelauf was reissen willst, solltest Du Deinen Hund nicht ermahnen, neben Dir herzulaufen. Wenn er Dich zieht, wird Dir das vermutlich mehrere Minuten bringen, außer Du bist ein Topleichtathlet
. Allerdings solltest Du das Kommando "langsam" auch einüben, da Du sonst vielleicht die Füsse nicht schnell genug voreinander bringst.
Wir in unserem Verein bringen unseren Hunden bei, am Geschirr wird gezogen, am Halsband nicht. Geschirr heisst Geländelauf und nur dieser, kein Kacken, kein Schnüffeln, kein Markieren. Wäre ja noch schöner, wenn Du monatelang trainierst, um eine Minute schneller zu werden und der Hund vertändelt sie mit Markierungsarbeiten!
Wenn der Hund dann ausgewachsen ist und joggen darf, solltest Du am Konditionsaufbau arbeiten. Wenn an Deinem, lass den Hund ohne Leine mit Halsband laufen, wenn an der Deines Hundes, lass den Hund an der Leine und mit Geschirr, damit er lernt, dass gelaufen und nicht geschnüffelt wird. Nur so bekommst Du ein gleichmässiges Lauftempo hin, das für die Konditionsarbeit notwendig ist. Reicht dafür Deine Kondition nicht, so solltest Du den Hund am Rad laufen lassen.
Letztendlich, wenn er das gelernt hat, dann musst Du Dir einen oder mehrer Hundeführer suchen, die Dir beim Training helfen. Du solltest dann nämlich anfangen das Überholen und Überholtwerden und nicht zuletzt das Entgegenkommen von Hunden üben. Es gibt nämlich Strecken mit Wendepunkten und für einen Hund macht es einen gewaltigen Unterschied, ob Begegenungsverkehr im Gehen oder im vollen Lauf erfolgt.
Zum Vierkampf wirst Du über kurz oder lang nicht um einen Verein herumkommen, der THS macht, ausser Du bist Krösus. Vierkampf setzt Geräte voraus, die ein echter Kostenfaktor sind. Hürden und Slalom sind noch erschwinglich mit 100 bis 200 € jeweils, alles andere ist wesentlich teurer. Wenn Du mir schreibst, was in Eurem Verein sonst so gemacht wird, kann ich Dir vielleicht einen Trainingstipps geben zum anlernen von THS Geräten, aber das ersetzt nicht einen Verein mit den korrekten Geräten. Vor allem, weil Du einen jungen Hund hast und ein einmal negativ geprägtes Gerät nur schwer wieder "unbedarft" genommen wird.