Beiträge von onyxvl

    Hallo Foris,


    das mit dem "hinter dem Hundehalter verstecken" hab ich lange auch so gesehen, wie die Threadstarterin. Es kann aber auch ein gefährlicher Weg sein, nämlich dann, wenn der Hund alleingelassen ist und nicht aus der Situation kommt. Wir hatten neulich die Situationmit einem unsicheren Hund, abgelegt im Platzkommando, der in Konflikt kam, als jemand auf ihn zukam. Der Hund stand so im Gehorsam, dass er sich Aufstehen nicht traute, nicht zurück konnte und dehalb versucht nach vorn zu gehen (war aber mehr ein Grenzgänger als ein richtiger Angsthase).


    Ich würde daher die Methode schönfüttern weiter verfolgen und für möglichst viel Kontakt mit Menschen sorgen. Dafür dann klare Anweisungen: Mensch in die Hocke, Blick zur Seite, keine Frontalstellung, nicht über Hund fassen oder lehnen, Leckerli mit flacher Hand von unten geben. wenn der Hund das dann bewältigt, dann Hand nicht mehr vorstrecken, sondern näher am Körper füttern (versuchte wohl die Trainerin auch) und dann erst füttern, wenn der Hund Berührung mit der anderen Hand zugelassen hat. Dabei den Hund in kontrolliertem Gebiet (eingezäunt, ohne Ablenkung) einerseits zwingen, sich mit der Situation auseinander zu setzen, andererseits ihm die Zeit und Gelegenheit geben, dass er den Abstand zum Menschen bestimmt (gerade keine Leine verwenden). Wenn der Hund merkt, er kann jederzeit zurückweichen, dann traut er sich auch eher vor. Hast Du ihn an der Leine und er springt ruckartig zurück, läuft er in die Leine und fraglich ist mit was er das verbindet (ich halte es für einen Vertrauensbruch).

    Ich denke es kommt auf den Hund und nicht zuletzt auf den Halter an. Ich hab kein so Arbeitstier (Collie), aber beim Gassigehen wird es ihm, obwohl schon 10 Jahre alt, schnell zu langweilig. Entweder rege ich mich dann auf (weil er schnüffelt und unwillig hinterherhängt) oder ich beschäftige mich mit ihm. Für ein Spielchen ist er dann immer zu haben, außer es gehen die Hormone mit ihm durch. Er fordert mich dann auch zur Unterordnung auf (seine Bettelhaltung ist perfektes Fussgehen).


    Besser spielen und beschäftigen, als der Hund sucht sich seine Beschäftigung selbst (z.B. hetzen und jagen). Ich empfehle daher jedem Jundhund- und Welpenhalter, seinen Hund durch entsprechende Action auch draußen an Herrchen/Frauchen zu binden (hat schon manche Bindung mit Schleppleine gespart!). ;)


    Ich denke auch, dass vom Threadstarter vielleicht was falsch verstanden wurde: nur Arbeiten und kein Gassi mehr, wird es nur in Extremfällen geben. Aber: wenn ich richtig Gassi war (z.B. 1 bis 2 Stunden) und dann noch auf den Hundeplatz zum arbeiten gehe (und erst noch Spielen lasse), dann ist der Hund so platt, dass arbeitsmässig nichts mehr läuft. Besser ist tatsächlich vor der Arbeit nur lösen lassen, dann evtl. kurze Spieleinheit (5 bis 10 min), dann Arbeitseinheit. Hinterher kann ich dann immer noch Rennen lassen und/oder Gassigehen (umstritten wegen Verarbeitung der Arbeitseinheit). Auch sollte bei Welpen/Junghunden freies Spielen und Arbeiten getrennt werden, da diese nicht so schnell umschalten können und erst wieder "runterkommen" müssen. Überhaupt wenn dann mit den Spielkameraden als Gruppe geübt wird.

    @ souma: ich glaub nicht an Stress oder Angst, dann würd er pieseln, wenn Stefan auf ihn zukommt oder Haus/Wohnung betritt, ihm Kommando gibt, lauter wird.... Aber der Hund würde nicht ins Schlafzimmer kommen (selbstgewählte Situation), reinschauen und dann pieseln. Im Stress würd er versuchen sich der Situation zu entziehen.


    Wo schläft der Hund eigentlich unter Woche, wenn Du nicht da bist? Lass mich mal raten... bei Deiner Freundin im Schlafzimmer oder im Bett?

    Hallo


    @André: würd ich als falschen Weg sehen, der Hund pinkelt wohl nicht, weil die Halter unaufmerksam wäre und nicht merken, dass der mal muss, sondern aus Eifersucht/Protest.


    Naheliegend wäre die Verknüpfung, dass der Hund am WE immer dann Aufmerksamkeit bekommt, wenn er reinpinkelt. Vermutlich weil sich Herrchen und Frauchen dann aus dem Bett werfen, mit Hund rausgehen, die Hinterlassenschaft putzen und Hundi so im Mittelpunkt steht.


    Ich würd einen anderen Weg wählen: lobt den Hund und bezieht ihn ein, wenn er sich korrekt benimmt (nicht denken, gottseidank gibt er Ruhe, bloss lassen wo er ist...). Wenn er pinkelt nach Möglichkeit keine Reaktion zeigen (vorausgesetzt ihr habt Fliesen!!!), also nicht aus dem Bett hechten und Gassi gehen. Mit Rausgehen und putzen möglichst warten, bis Hund den Tatort verlässt (gegebenenfalls mit Kommando auf seinen Platz schicken) und sich ruhig verhält. Dann ein paar Minuten später geht einer kommentarlos raus mit dem Hund, der zweite putzt ohne den Hund dabei zusehen zu lassen.

    Hallo,


    um den Fragenkatalog noch zu ergänzen:


    Wie reagieren die Vermieter (verbellter und nicht verbellter Teil)?
    Wie reagiert Ihr?
    Wie reagiert der Hund, wenn er ohne Euch im Garten ist?
    Wie reagiert der Hund sonst auf Besucher?
    Wie reagiert der Hund sonst auf Männer?

    Hallo Tamara,


    ich veräppel Dich nicht.


    Wenn Du sicher bist, dass Dein Hund weder schlechte Erfahrungen gemacht hat, noch Angst vor dem Körbchen hat und so ist es ja, handelt es sich um einen Trick.


    Im Prinzip hat Dein Hund verknüpft, dass er mit der scheinbaren Unterwerfung zum Ziel kommt. Ich leg mich auf den Rücken und hab Erfolg.


    Einer Bekannten von mir ging es genauso. Beardedcollie, legt sich immer in Unterwerfungsgeste auf den Rücken, wenn er in die Hundebox sollte. Sohn versuchte (instinktiv richtig) das Kommando durchzusetzen, Mutter schimpfte Sohn, er könne gegen den verängstigten sich bereits unterwerfenden Hund das Kommando nicht umsetzen => Hund kam damit durch, machte ab da immer die Show, wenn es in die Box ging. War Mutti nicht um den Weg, dann ließ der Hund die Show => hatte also nichts mit der Box zu tun!


    Zu der Verknüpfung, wo mancher vielleicht sagt oder denkt, ein Hund könne so ein Verhalten nicht "vortäuschen": ein Hund weiss auch, dass wir den schiefgelegten Kopf von ihm niedlich finden....Außerdem das Clickerprinzip/Shaping: Hund zeigt Verhalten, kommt er damit zum Erfolg, zeigt er das Verhalten öfters. Verhalten gezeigt (auf Rücken liegen) und Erfolg gehabt (man lässt mich bzw. belächelt den Kasper und setzt Kommando nicht um) und schon zeigt der Hund das Verhalten öfters.

    Angelika, wenn Du sagst "Führungsanspruch hat der, der ja oder nein sagen kann", was ist dann bitte der Unterschied zu "der Ranghöhere bestimmt das Spiel"?


    Der Satz besagt doch Nichts anderes!


    Das Spiel bestimmen würde ich definieren in "ob" und "wie" gespielt wird. Die Frage des "ob" ist die Entscheidung "ja oder nein" zu sagen, was wohl unbestritten von uns Menschen kommen sollte, wenn wir keine Nervbacken haben wollen, die man x Stunden am Tag bespassen muss. Die Frage des "wie" ist wohl auch eine Entscheidung, die von uns Menschen kommen sollte. Ich entscheide zum Beispiel schon gerne mit was gespielt wird (wer tut dies nicht oder darf Hundi sich in Eurer Wohnung sein Spielzeug selber suchen?), wie lange, wann es zu heftig wird (Beisshemmung wird doch schon so dem Welpen antrainiert) und wenn mir die Richtung des Spiels nicht gefällt (ich will Ball werfen und Hund gibt ihn nicht mehr her....).


    Der Satz besagt außerdem nicht, dass der Hund nicht zum Spiel auffordern darf! Nur ich entscheide eben, ob ich der Aufforderung folge oder nicht.

    Ich kenn keines, das wirklich hilft, lass mich aber gern eines besseren Belehren!


    Von Citronella, Zimt usw. würde ich abraten. Mancher Halter freut sich, dass dann sein Hund angenehm danach riecht. Ich denk mir dann immer, wenn wir Menschen und die Zecken (sonst hilft es ja nicht) es von weitem riechen und der Hund Tausendemal besser riecht als wir, der muss doch dann bekifft sein von dem Gestank!


    Warum sich wohl mancher Hund freiwillig in Sch****e wälzt, wenn er doch gerade erst mit wohlriechendem Shampoo gebadet wurde?

    Hallo Tamara,


    ich würd mal sagen, das ist totale Unterwerfung, weil Du sie zu häufig prügelst! :ironie:


    Ist ironisch gemeint, anhand Deiner Beiträge glaubt das sicherlich keiner von Dir! Du hast versucht Alles richtig zu machen, hast viele Bücher gelesen, Dich schlau gemacht und nun setzt Dein Hund das gegen Dich ein, der Schelm!


    Dein Hund hat gelernt, dass Du "hündisch" sprichst und ein fairer Rudelführer bist. Wenn er sich brav ergibt, gibst Du ihn frei und "zwingst" ihn nicht. (Wer würde schon einen sich ergebenden Welpen, der sich schwer macht wie ein nasser Sack, in sein Körbchen befördern?). Auch wird Dein Hund gelernt haben, dass es Dir nicht recht ist, ihn so zu maßregeln, dass er sich total unterwirft (dann denkst Du wohl Du bist über das Ziel hinaus geschossen, was Dein Hund an Deiner Körpersprache erkennt oder auch an der Reaktion des Umfeldes..."der arme Hund").


    Ich kenn Hunde, die setzen das regelrecht taktisch ein, vor Allem gegen Kinder. Kind will Kommando durchsetzen, Hund unterwirft sich dramatisch, Mutti schimpft Kind und tröstet Hund.


    Wenn Dein Hund in diesem Zusammenhang (Körbchen/Platz schicken) noch keine schlechten Erfahrungen gemacht hat -frag auch die anderen Familienmitglieder- und an seinem Platz auch keine Angst zeigt -starkes hecheln, zittern, lecken Nasenspiegel- würd ich davon ausgehen, dass er Dich austrickst. Er hat gelernt, wenn ich was nicht will, unterwerf ich mich und dann wird das Kommando nicht umgesetzt.


    Also konsequent bleiben, dann lässt sie die Show.

    Deine Beobachtung ist schon richtig, Junghunde lernen aus Erfahrungen, wer nicht "folgt" hat Misserfolg bei der Jagd und hungert und lernt dann, dass Kooperation besser ist. Aber meine Beobachtung der zugehörigen Rudelführer/Menschen sagt mir auch, dass wenige es übers Herz bringen, Hundi nicht zu füttern und hungrig ins Bett zu schicken, wenn er nicht "folgt". ;). Oder bei "Nervverhalten" zu ignorieren.


    Diese Konsequenz bringen die Halter nicht, daher greift wohl mancher Buchautor auf die Schablonen zurück.


    Ich brauch mir nur die vielen Threads ansehen mit "fiepen", "bellen", "Schleppleine" ....


    Die Schablone soll ein Anfang sein, die Beziehung bzw. das Zusammenspiel Hund/Halter entwickelt sich dann im Laufe des voneinander Lernens.


    Außerdem denk ich, es ist einfacher, im Lauf der Zeit die Zügel loszulassen und neue Freiräume zu schaffen, als einmal vorhandene Freiräume dann wieder zu beschneiden, wenn der Hund dann doch nach der Weltherrschaft strebt. Ich erleb bei uns im Training mehr Leute, die Probleme haben, weil Sie die Weltherrschaft stürzen wollen, als ich es erleb, dass Leute kommen, deren Hunde Probleme haben, weil sie mehr Freiheiten eingeräumt bekommen.


    Wenn ein Welpe als unbeschriebenes Blatt in die Welpenspielstunde kommt, dann weiss keiner, wie er sich entwickelt. Reagiere ich nur auf das Verhalten des Hundes, im Sinne von "Lernen vom und am Hund", so hat der Hund die Führung.


    Gewisses unerwünschtes Verhalten muss der Halter dann erstmal als solches erkennen, begreifen, umsetzen und auch die zukünftigen Folgen erkennen.
    Wer kennt nicht den Satz "sonst macht er das nie..." oder "wie niedlich/mutig, der Kleine kläfft den Große an" und bis die Leute dann erkennen, dass sie ein Problem haben, hat der Hund ein Verhaltensmuster entwickelt, oftmals im Forum kommentiert mit "..zeigt er sicherlich nicht erst seit heute...". Meines Erachtens ist das dann ein Fall von "hinterher ist man immer klüger". Die Leutchen sehen dann erst hinterher, wohin der Ansatz des Verhaltens geführt hat.


    Daher halte ich persönlich es für besser, zuerst weniger Freiraum zu geben (was ist dabei, wenn ich erst den ausgewachsenen Hund mit gefestigtem Wesen und Grundgehorsam auf erhöhte Liegeplätze lasse? oder seiner Spielaufforderung nachgebe? und nur dann, wenn er sich auch auf Kommando wieder wegschicken lässt?), also später einen Rotzlöffel zu haben, der den Leuten über den Kopf wächst (scheuch mal als Ersthundehalter einen pubertierenden Junghund bzw. Hund der in geistigen Reifung Selbstsicherheit entwickelt vom Sofa/Bett und setz das dann durch!). Zumal jeder Halter sein Hundi vergöttert und ganz entsetzt ist, wenn Hundi dann das erste Mal den Halter anknurrt. Dann im Schreck das Halsband losgelassen beim Versuch Hundi vom Sofa zu entfernen und schon hat Hundi ein "Dominanzproblem".


    Vielleicht bin ich mit meiner Auffassung aber auch "verdorben", da ich viel mehr Hunde sehe, wo es Probleme gibt, als solche, die ins Training kommen, obwohl sie keine Problem haben. Ist aber vielleicht auch ein Stück Lokalcolorit, da man hier in den Verein oder in eine Hundeschule kommt, um Sport zu machen oder wenn man Probleme hat. Außerdem sind das bei uns dann auch Hunde, die von der Größe her die Weltherrschaft anstreben können und den Halter dann schon vom Auftreten her einschüchtern können. Bei einem kleineren Hund ist man eventuell auch verführt, mehr durchgehen zu lassen, da mein einem kleineren Hund die Weltherrschaft sicherlich leichter entreissen wird.