Hallo Geraldus,
zwischenzeitlich musst Du immer im Verein Mitglied sein, um eine Prüfung zu machen. Das heißt, wenn Du davon ausgehst, dass Du die BH Prüfung machen willst, kannst Du auch gleich Mitglied im Verein werden. Wenn Du dann den Eindruck hast, dass Du noch zusätzlich in eine Hundeschule gehen solltest, um schneller vorwärts zu kommen, schließt sich das ja nicht aus.
Ich selbst bin aktiv im Verein und auch Übungsleiter. Ich kenn gute und schlechte Vereine und gute und schlechte Hundeschulen. Im Verein kannst Du davon ausgehen, dass der dahinterstehende Verband (bei mir swhv) ein gewisses Mindestmass an Ausbildung und Fortbildung verlangt (Sachkundnachweis mit Prüfung und regelmäßige Nachschulungen). Hundeschule darf sich jeder nennen (heisst aber nicht, dass die keine Ahnung hätte und alle schlecht snd, sie werden nur nicht kontrolliert).
Im Verein hast Du daneben noch eine Vielzahl an Ausbildern, die im Idealfall kooperieren. Jeder Ausbilder hat oder hatte andere Hunde und kennt sich daher mit dem einen oder anderen Problem besser aus. Wenn ein "neuer" mit speziellem Problem zu uns kommt, dann besprechen wir Ausbilder miteinander, wer dieses Problem schon hatte und wie er es in den Griff bekommen hat. Diese Möglichkeit hat ein "Einzelkämpfer" in einer Hundeschule nicht. Ebenfalls besteht in den Vereinen der Erfahrungsschatz von vielen älteren Mitgliedern. Dieser kann sich in einer Hundeschule nicht entwickeln, da dort jeder mit Problem kommt und wieder geht, wenn er es halbwegs im Griff hat.
Bei uns im Verein gibt es Einzel- und Gruppentraining, ist aber von Verein zu Verein verschieden. Frag einfach nach. Ebenfalls zu Freilauf (machen wir bei uns im Verein auch mit den verträglichen Hunden, aber kontrolliert: Dauer, wann, wer mit wem, usw.).
Bis der Hund Grundgehorsam hat, also weiss, was Du von ihm willst, solltest Du jedenfalls ins Einzel. Meine Erfahrung ist, dass Du genug mit Dir und dem Hund zu tun haben wirst, ohne auf die Kommandos des Gruppenleiters zu hören und auf die anderen Hunde zu achten. Die Sache artet schnell in Stress für dich und damit auch für Deinen Hund aus. Dann kann er nichts lernen, da im Stress das Blut und die Energie in den Muskeln und nicht im Hirn gebraucht wird.
Wenn Dein Hund soweit ist, dann kannst Du in Gruppenunterricht, da dann Dein Hund lernt auch unter Ablenkung zu horchen. Außerdem ist die Gruppe dann für das Sozialverhalten wichtig. Wenn es an der leine im Gehorsam mit anderen Hunden klappt, dass ist auch die Wahrscheinlickiet groß, dass Du im "Freiland" soviel Einfluss hast, dass Dein Hund sich sozial verhält. Solange solltest Du ihn nicht mit "kritischen" Hunden laufen lassen, damit er keine schlechten Erfahrungen macht (meine Meinung zu Rüpelgruppen: spiel nicht mit den Schmuddelkindern....Von nicht ordentlich sozialisierten Hunden sollte sich Deiner lieber kein Sozialverhalten abgucken oder lernen). Verliert er, kann er ängstlich werden, gewinnt er, kann er zwei Nummer größer werden und künftig andere Hunde anstänkern.
Einzelstunde heißt übriges nicht "Stunde" im Sinne von 60 min. Wäre viel zu lange für einen Hund. Wenn das Einzel in Deinem Verein ein konzentriertes Arbeiten von anfangs 5-10 min bedeutet und mit Gewöhnung des Hundes dann 20 min wird, ist das das Höchste der Gefühle! Überforderung führt häufig zu Ausbildungsmängeln und mit der Brechstange erreicht man in der Hundeausbildung Nichts!
Wenn am Ort ein Verein ist, mit dem die Chemie stimmt, würde ich daher immer den Verein wählen.
Ich hoffe, das macht Dir die Entscheidung leichter!