hallo tine,
ich bin auch ne alleinerziehende hundemutter und weiß genau, was du meinst.
ich hatte mir vieles einfacher vorgestellt und hatte anfangs öfter ein schlechtes gewissen, weil ich dachte: der arme hund, wenn ich ihn nicht bespaße, tut es keiner. ich dachte, ich bin ihr manchmal einfach zu langweilig und andere hunde haben immer jemand, der sich mit ihnen beschäftigt.
irgendwann hab ich festgestellt, dass das unsinn ist. je mehr ich mit ihr gemacht habe, umso aufgedrehter war sie. wenn sie mir dauernd am hosenbein hing und dauernd spielen wollte, hat mich das manchmal einfach überfordert und genervt.
irgendjemand hat mir dann man geraten, dem hund eine auszeit zu gönnen. ich hab dann unten an der treppe eine kindersperre angebracht und bin alleine nach oben gegangen und siehe da - kaum war ich weg, hat sich schnuppe ganz zufrieden auf ihr plätzchen verzogen und hat ein nickerchen gemacht.
auf die art hat sie auch das alleinebleiben gelernt.
ich hab festgestellt, dass sie manchmal auch gerne ihre ruhe hat - genau wie ich.
in den ersten monaten hatte ich auch das gefühl, dass unsere bindung nicht so gut ist. sie wollte gar nicht so gerne kuscheln und war eher der selbständige typ. mittlerweile glaube ich, dass ist auch eine frage des alters. mit 5 monaten wollen die einfach dauernd die welt erkunden und spielen, spielen und nochmal spielen.
jetzt ist schnuppe drei jahre alt und ist so ziemlich der verschmusteste hund den ich kenne. (das kam nach der ersten läufigkeit).
wir sind ein super-team und das schlechte gewissen und das gefühl, nicht genug für sie da zu sein, sind längst verschwunden.
ich laufe jeden tag zwei stunden mit ihr, wir sind auf dem hundeplatz und wandern am wochenende. der hund strukturiert nach wie vor meine freizeit, hundesport ist zu meinem hobby geworden. aber es gibt auch ruhezeiten und zeit für mich. (allerdings gehe ich nach wie vor mittags oder abends nie ohne sie weg, weil sie ja morgens schon 4 - 6 stunden alleine bleiben muss. im ersten jahr hatte ich morgens hundesitter)
du hast anfangs davon geschrieben, dass dein hund, nachdem 5 mal platz schicken geklappt hat, anfängt zu schnappen.
mach die übung zukünftig nur 4 mal. wenn du merkst, das interesse am üben lässt nach und es wird schwieriger, das kommando durchzusetzen, dann hör rechtzeitig auf. eine trainings-einheit sollte mit einem erfolg enden. lieber kürzere trainingsphasen einbauen, wenig wiederholungen.
so wie ich das gelesen habe, könnte dieses knäppen und das herumbeißen auf der hand eher ne aufforderung zur rauferei sein - also zum spiel. so kenne ich das von schnuppe.
um dich interessant zu machen, solltest du spiele anfangen und wieder beenden. lieblingsspielzeug wegräumen und nicht zur freien verfügung lassen. den fehler habe ich zu anfang gemacht. sie hatte viel mehr lust auf ihre spielsachen und auch auf mich, wenn ich damit ankam und angefangen habe und das spiel beendet habe, bevor sie keinen bock mehr hatte.
schöne grüße
susanne