Ich bin mit Hunden aufgewachsen - eigentlich waren wir nie ohne Hund. Auch ich wurde mit dem jeweiligen Hund allein gelassen - und wurde nicht gezwickt oder gar gebissen (obwohl da waren: zwei Foxterrier - nicht unbedingt die ruhigsten, mit einer eher niedrigen Reizschwelle ausgestattet).
Natürlich ging ich nicht mit ihnen allein spazieren, bis ich ca. 7/8 Jahre alt war.
Mit 12 bekam ich meinen ersten eigenen Hund (ein Riesenschnauzer-Irischer Wolfshund Mix), um den ich mich eigenverantwortlich kümmern musste.
Da ich zu diesem Zeitpunk bereits ein eigenes Pony besaß, hatte ich bereits Verantwortung zu tragen, vor allem weil mein Pony nicht etwa in einem gepflegten Reitstall, mit Stallburschen und sonstigem Tamtam stand, sondern auf einem alten, halb verfallenen Gehöft, dessen Bauer nun mal sehr Tier - und Kinderlieb war, und der uns Kindern (ca. 16 Pferde begeisterte Mädchen) für wenig Geld und viel Mitarbeit dieses Paradies ermöglichte.
Von Erwachsenen waren wir so gut wie nie umgeben, und auch der Bauer hatte anderes zu tun, als auf uns Kinder zu schauen. Ernsthaft passiert ist nie etwas - und es gab natürlich so manch haarsträubendes Erlebnisse.
Will damit sagen: Kinder müssen wieder mehr Erfahrungen sammeln dürfen und sollten nicht ständig begluckt werden!
Zu viel :forbidden: sind nicht gut. Nur ein :tv: :forbidden: wäre manchmal angebracht.
Wir gerne würde ich auch meinen Kindern und meinem Hund ein solches Leben ermöglichen, dies scheitert unter anderem daran, dass wir so schnelllebig geworden sind. Allein der Autoverkehr verbietet es einem ja schon fast - Kind und Hund frei herumlaufen zu lassen - oder aber man hat meist ein ungutes Gefühl.
Na, und die Veränderung der Gesellschaft, die Wahrnehmung dieser, die uns Hundebesitzer in eine gesellschaftliche Randposition drängt; ich glaube nicht, dass allein der Mensch mit Hund als solcher sich wirklich verändert hat - immer schon gab es solche und leider halt solche Hundehalter.
Auch die Masse der Hunde, die zugenommen (korrigiert mich?) haben soll, kann ich nicht wirklich als Argument gelten lassen.
Meine "Schuldzuweisung" geht Richtung Medien, so gewisse reißerische Medien, die die Masse anfeuert, aufwiegelt uns als schwarze Schafe zu sehen.
- Wir, mit Kindern (ich habe 3 davon) und Hund, der auch mal mit den Kindern alleine ist, sind demnach die schwärzesten Schafe unter euch allen!
- (geht gar nicht anders, sonst müsste ich mich immer mit im Kinderzimmer befinden oder unser Hund müsste ein Kinderzimmer-Verbot erhalten!) - -
Was sich im Übrigen nicht nur bei "asozialen" Hundehaltern wiederspiegelt, sondern auch in vielen anderen Bereichen unseres Lebens.
Viele glauben, gedankenlos, bzw. nicht eigenverantwortlich genug, was die Medien ihnen erzählen. Hinterfragen nichts und nehmen kommentarlos hin. Ausländerfeindlichkeit, Rassismus und andere schlimme, pauschalisierende Vorurteile gehören ebenfalls in diese Mediensuppe, die uns leider nicht immer gut bekommt.
LG
Carolin
- Lachen hilft immer!