Beiträge von dasaennchen

    Ich klinke mich hier mal ein. Jack ist ein unsicherer Hund und das wurde leider mehrfach von anderen Hunden ("das hat er ja noch nie gemacht" - Jack auf den Boden drücken und mit offenem Maul über seiner Kehle hängen) attackiert. An sich ist er sehr sozial, sehr deutlich in deiner Körpersprache, aber das lädt einige Hunde scheinbar zum Draufhauen ein. Leider wurde so aus einem unsicheren, verträglichen Hund ein "ich mache Terz wenn ich einen Hund sichte und der mir meiner Meinung nach zu nahe kommt und benehme mich wie ein mörderisches Kampftier". Wenn er andere Hunde erstmal auf Abstand begutachten darf, versteht er sich mit ihnen für immer und ewig. Jack kommt nur sehr schwer damit klar, wenn andere Hunde ihn höher stellen, er ist also nicht wirklich eine Führungspersönlichkeit… das artet in Stress aus.
    Ein bisschen Schizophrenie spielt wohl auch noch mit rein ("Ich bin mutig - waaaah, das ist aber ein riesengroßer Chihuahua!!") und sehr selten kann er einen Hund einfach nicht leiden (meistens wenn der andere Hund trotz Signalen aufdringlich ist), die umgeht er bei gemeinsamen Spaziergängen aber nach dem ersten Knatsch einfach ("ich kann dich nicht sehen").


    Seine Explosionen (die er leider immer noch regelmäßig hat) wirken auf die Umwelt natürlich ganz toll ("Kampfhunde sind eben gefährlich") und das ist mein größtes Problem an der Sache - ich verkrampfe somit automatisch, wenn ein anderer Hund in Sicht kommt. Im Moment treffen wir selten Hunde und das genieße ich ehrlich gesagt sehr, macht die Sache aber nicht besser. Vor zwei Tagen waren wir wandern, da sind wir sage und schreibe an vier Hunden ohne jegliche Terz (nur "bisschen" Kamm stellen) vorbeigekommen (und da war nicht viel Platz), aber Jack war eben auch ordentlich fertig.


    Ziele fürs Training: es muss mir egal sein, was andere Leute von uns denken (was es mir eigtl. immer ist, außer es geht um meinen Hund), wir müssen mehr Hundebegegnungen in unseren Spaziergängen einbauen und uns wieder öfter mit Hundeleuten treffen. Insgesamt muss die geistige und körperliche Auslastung trotz momentaner Extremsituation im Job wieder besser werden (ab August können wir auch endlich wieder trailen).


    Lese hier schon ne zeitlang gespannt mit und bin froh, dass ich nicht alleine mit so einem Doofkopf bin… einige Trainingsansätze von euch habe ich mir auch schon geklaut, mal sehen wie das die nächsten Wochen dann klappt.

    Jack und ich würden vielleicht mit hochkeuchen. Bei uns geht's ab Sonntag 1,5 Wochen lang.

    :shocked: sind Pits wirklich für so starke Unverträglichkeit/ Aggressivität gegenüber Artgenossen bekannt? Das verwundert mich wirklich, ich habe bisher nur äußerst nette Exemplare kennenlernen dürfen. Aber vielleicht war das ja eher Zufall :ka:

    Ja klar, schau dir doch mal an, wofür sie lange Zeit gezüchtet wurden. Und nachdem vernünftige Zucht ja nicht mehr erlaubt ist, kommen die meisten Hunde eben aus irgendwelchen Hinterhofzuchten, bei denen bestimmt nicht auf Wesensfestigkeit geachtet wird.
    Eine genetische Disposition ist da, was aber nicht heißt, dass deswegen jeder Pit aggro ist. Ich kenne auch genug verträgliche. Genetik macht zwar viel aus, aber auch Umwelteinflüsse spielen eine gewisse Rolle.