Zitat
Es ist ein feiner Unterschied, ob ich kritisiere oder "unglaubliche" Inkompetenz vorwerfe, die ich auch im eigenen Land habe.
Ich kritisiere alle Rasselisten, egal in welchem Land, da es per se einfach keine gefährliche Hunderasse gibt, sondern gefährliche Hunde. Und auf das Individuum muß geschaut werden, nicht auf Rasse oder Mischlinge aus bestimmten Rassen.
Gaby und ihre schweren Jungs
In letzterem sind wir uns ja wie eh und je einig ...
Dennoch bin ich der Meinung, dass sowohl D, als auch in F, als auch teilweise in GB, als auch in DK "unglaubliche" Inkompetenz der Verantwortlichen herrscht. Nicht jeder muss sich auf jedem Gebiet auskennen, aber gerade in Bezug auf solche Gesetze ist es sehr interessant, dass Politiker in allen betroffenen Ländern ihrer persönlichen Meinung und den Medien mehr Glauben schenken als denjenigen, die wirklich Ahnung haben und vollständig gegen Rasselisten u.ä. sind.
Dann ziehe ich mal ein deutsches Beispiel heran: bei diversen Anhörungen in unterschiedlichen Landtagen wurden oftmals um die 20 "Parteien" (Personen, Organisationen) gehört, die etwas zur Sache zu sagen haben könnten. Im Regelfall sah es tatsächlich so aus, dass 19 Parteien (die anerkanntesten Verhaltensforscher, Hundetrainer, Polizeihundeführer, etc. pp.) sich klar gegen ein Hundegesetz aussprachen, das gewisse Rassen in den Fokus stellt und zwar weil sämtliche Studien, die durchgeführt wurden genau das aufzeigten. Einzig der Kinderschutzbund, sicherlich eine Organisation, die ihre Daseinsberechtigung hat, aber mit Sicherheit keine Ahnung von Hunden und/oder Studien diese betreffend (man lese sich ihre Begründungen vor dem thüringischen Landtag durch, ich sage nur: alle Hunde Leine und Maulkorb, etc. pp.), hat sich für Rasselisten und eine Verschärfung der Gesetze ausgesprochen - egal.in welchem BL. Beinahe jedesmal.wurde eine Verschärfung/Beibehaltung beschlossen... Für mich ABSOLUTE Inkompetenz, ja! In welchem Land ist mir primär aber vollkommen egal.
Und nur am Rande für die Kritiker - ist euch bewusst, dass Zucht und Einfuhr bestimmter Rassen bereits jahrelang verboten ist? Ist euch bewusst, wen die Gesetze treffen? Die Idioten auf den Straßen mit Sicherheit nicht, tatsächlich sind deren Hunde quasi nie angemeldet und fallen somit durchs Raster. Das Gesetz trifft uns Lienhaber dieser Rassen. Leider ist eine vernünftige Zucht kaum mehr möglich. Die Vermehrer und Vollassis aus den Hinterhöfen könnte man jetzt bereits und hätte man auch vor den Rasselisten bekämpfen können, das wurde versäumt. Statt sich einzugestehen, dass man vielleicht bestehende Gesetze durchsetzen könnte, wurde in Wild West Manier mit Rassenamen um sich geschossen.
Leidtragende sind Hunde und das Gro der Besitzer - die Vernünftigen. Die sind es nämlich, die hunderte bis tausende von Euros in die legale Haltung dieser wunderbaren Hunde stecken müssen.
Und bevor ich mich jetzt dann vollkommen verliere noch ein letztes: ich habe lange nicht verstanden, was Leute an "diesen" Hunden finden. Immer wenn ich geschaut habe, waren es auch tatsächlich tätoowierte, muskelbepackte Menschen, die diese Hunde führten und mir war dann doch mulmig. Hinmel hilf, meine Oma hatte mir das gut eingetrichtert. Ich hielt mich ja.immer für vorurteilsfrei und weltoffen, aber im dieser Beziehung war ich es nicht, wie ich auf meinem ersten Soka-Run feststellen durfte. Dort kam ich nämlich zum ersten Mal wirklich ins Gespräch mit "solchen" Leuten und habe mich zutiefst geschämt für mich selbst. Tolle Menschen, die einfach ein anderes Körperbild haben und auch Muskeln an ihren Hunden schön finden. Menschen, die ihren Hund abgöttisch lieben. Mein liebstes Beispiel war neulich auf einer Ausstellung am Staff/Bulli-Ring. Mal abgesehen davon, dass 95% der Leute vollkommen "normale" Menschen waren, die dir auf der Straße so sehr aufgefallen wären wie der Teer zu deinen Füßen, war da so ein Typ Mitte 20, der dem klassischen Klischee mal wieder entsprach. Jogginghose, Muscle Shirt, muskelbepackt, weißer Bullterrier. Und Schande über mein Haupt, aber ich hab mir schon wieder gedacht "Oh ne".. Der gleiche Typ stand dann am Rand und hat mit Hund das Treiben beobachtet (Hund übrigens mit schwarzem Spitznietenhalsband). Plötzlich beugt er sich runter zum Hund: "Schatzibutz, gib Papa ein Bussi, ja gib mir einen Kuss, dann gehen wir zu ... spiiiiiiiiielen" ... Ich musste doch leicht grinsen und mal wieder feststellen, dass wir alle einfach Vorurteile mit uns umhertragen, die uns das Leben selbst auch erschweren. Das war übrigens kein Ausnahmebeispiel, sondern tatsächlich das, was ich immer und immer wieder erlebe. In meiner Heimatstadt leben übrigens ca. 200 Listenhunde und man sieht sie nirgendwo. Wir sind nämlich aufgrund von Anfeindungen seitens anderer Hundehalter meist im Untergrund unterwegs ;)... Wir weichen aus, flüchten vor Vorurteilen und Beschimpfungen. Viele Menschen meinen tatsächlich es gäbe uns alle gar nicht. Und viele von uns haben keine Lust, jeden Spaziergang, jeden Tag den gleichen Müll zu ertragen.
Übrigens sehr interessant: geht mein Ex (einfach nur ein etwas breiterer Mann) mit unserem Hund, sehen ca. 80-90% sofort den Bullterrier.. Gehe ich mit ihm, sind das urplötzlich nur noch 50% und weniger. Ich könnte jetzt moch auf Sprache und damit verbundene Weltvorstellungen zu sprechen kommen, aber das lasse ich jetzt lieber bleiben
So, Gaby, dir wird sicherlich aufgefallen sein, dass sich das meiste hier nicht auf dich bezieht ... Und überhaupt vollkommen OT ist - sorry. Ich würde sagen, zurück zu DK.
Vom Handy geschrieben, Buchstabendreher dürfen behalten werden