Beiträge von Gammur

    Ich bin mit Hunden aufgewachsen die schutzhundesport gemacht haben. Die Abende unter der Woche waren wir 3-4 mal die Woche auf dem hundeplatz. Wir hatten aber auch mehrere Hunde. Mit einem Hund bist du wohl eher 2-3 mal abends auf dem hundeplatz. Meist von 18-21 Uhr. Mein Vater war dann noch jeden Samstag Nachmittag für 5 Stunden auf dem hundeplatz. Eigentlich bin ich auf hundeplätzen aufgewachsen. Aber ja, unsere Hunde vom Züchter, die von Welpe an bei uns waren, waren super erzogen, ausgebildet und waren toll mit uns Kindern. Allerdings floss in die Ausbildung, das Training der Hunde auch massig Zeit und Geld.

    Eigentlich bestand die ganze Freizeitgestaltung nur aus hundetrainings, für eigentlich alle Familienmitglieder. Sonst hätten wir meinen Vater nur sonntags mal gesehen. Abendessen gab es im Vereinsheim, da habe ich als Kind unter der Woche auch regelmäßig auf der Eckbank gepennt, bis es heim ins Bett ging. Ich fand es toll, lebe immer noch ähnlich, mit anderen Typen von Hunden, aber immer noch mit hundeplatz und Training.

    Wir hatten Schäferhunde aus LZ. Gefährlich waren die für uns Kinder nicht, allerdings hatten wir bauliche Gegebenheiten um Kinder und Hunde zu trennen und wir wohnen auf dem Land. In einer Wohnung, in der Stadt sind die Gegebenheiten eher nicht so passend. Und man muss halt wissen was man tut.


    Dein Mann sollte anstatt im Internet zu schauen, lieber mal live und in Farbe zum Hundeverein seines Vertrauens Maschinerien und da 4-6 Monate beim Training zuschauen und mithelfen. Die können dort auch Züchter und rassen empfehlen. Und dein Mann sieht, ob das echt was für ihn ist. Und du siehst, ob du das Hobby so voll mittragen kannst. Denn das musst du. Schutzdienst, Unterordnung und Fährte fressen Zeit und Geld.

    Du musst übrigens auch deinen Teil beitragen. Ein großer Hund will gassi gehen, was du machen wirst, weil dein Mann wahrscheinlich arbeitet.

    Also 3 kleine Kinder, plus 1 großer Hund, 2 mal täglich gassi, davon eine große Runde und abends dann Hundeverein. Kannst du dir das vorstellen für eure Familie?


    Lg

    Wollte mal ein Update vom alten krieger Hudson machen. Ihm geht es super! Die letzten beiden Tage ist er ca. 20 km mit uns unterwegs gewesen, plus gestern noch hundesport. Bin ganz happy. Ich hoffe das bleibt noch lange so, im Moment ist er wirklich sehr stabil und ich bereue die op Anfang des Jahres null. Die ist jetzt schon 6 Monate her und hat sich somit wirklich gelohnt, sonst wäre er schon nicht mehr.

    Ich runde mal auf, 14 1/2 Jahre ist er jetzt fast alt. Das ist für einen größeren aussierüden ein schönes Alter. Medikamente nimmt er gar keine mehr. Schmerzmittel nur nach Bedarf.

    Hormone funktionieren auch noch, hier sind die Hündinnen läufig und Hudson ist begeistert. :lol:

    Na ja, jeder Tag bringt uns dem unvermeidlichen Abschied näher. Im Sommer werde ich 3 Wochen ohne die wuffs im Urlaub sein, ich hoffe das er nicht gerade dann seine letzte Reise antritt. Ist der letzte große Urlaub den ich zu Hudson’s Lebzeiten jetzt noch mache. Noch ist er fit genug, wer weiß was nächstes Jahr ist.


    Drücke allen die Daumen.


    Lg

    Mich haben sie vor allem eines gelehrt, dass man das Wesen, den Charakter eines Lebewesens, nicht ändern kann. Egal wie viel Arbeit ich reinstecke, wie viel ich trainiere usw.

    Ich bin damit groß geworden und so auch erzogen worden, dass man sich den Charakter, das Wesen eines Menschen, Hundes, Pferdes usw. so hinbiegt, wie man es gebrauchen kann und wenn das so nicht funktioniert, dann ist der gegenüber wertlos und nutzlos.


    Hudson vor allem hat mir da viele Lektionen erteilt, durchaus auch schmerzhafte.

    Und diese Lektionen waren nachhaltig. Ich habe viel über meine unschönen und prägenden Kindheitserinnerungen und Erlebnisse gelernt und meine Einstellung zu vielem auch geändert. Die Brechstange packe ich weniger aus und ich werte weniger. Das ist nicht einfach, wenn man gänzlich anders aufgewachsen ist.


    Lg

    Wenigstens trainieren auf dem hundeplatz usw. dürfen sogenannte qualzuchten ja noch. Ansonsten, ich bin wirklich dafür Tiere die leiden, offenkundig leiden, nicht mehr so zu züchten. Aber was jetzt gerade passiert ist chaotischer, undurchdachter Mist. Ich meine alleine, wegen fehlendem p2 Zahn, darf ein Hund nicht mehr auf einem agi Turnier starten. Das ist doch blödsinn.

    Ehrlich, dann einfach lassen wie bisher. Und was nun alles qualzucht im hundebereich ist, verengt den genpol so sehr, da haben wir bald gar keine ges7nden Tiere mehr.


    Lg

    Und plötzlich habe ich auch eine qualzucht hier zuhause rumflitzen. Meine mega gesunde, bildhübsche merle farbene border Collie Hündin. Ich wollte mit ihr züchten, will ich immer noch, wird jetzt im VDH wohl nicht mehr gehen, weil ich sie nicht ausstellen oder kören lassen darf. Ich könnte kotzen. Was bleibt? Ich züchte in der dissidenz mit ihr, ohne Ausstellungen, die ich eh nervig finde, oder??

    Ich möchte BH mit ihr laufen und evtl auch mal aufs Turnier mit ihr, soll ich jetzt auch nicht mehr dürfen. Ehrlich, meine Hündin wird diskriminiert, wegen ihrer Farbe!

    Meine Tierärztin hat die Hündin auf links gedreht, die ist kerngesund. Hört, sieht, Organe gut, steht gerade auf den Beinen, usw. Ich bin so genervt.

    Ehrlich, so bringt das gar nichts. Das treibt die Leute erst recht dazu, Welpen im Ausland und aus papierlosen Zuchten zu kaufen.


    Lg

    War ich so lange nicht im Forum, habe auch nicht alle Seiten gelesen, aber das hier ist mein Thema. Ich habe alles schon integriert, Welpen die dauerhaft blieben, junghund aus dem TS der blieb, ältere Hunde aus dem TS als Gäste und ältere Hunde vom Züchter als Gäste.


    Was hier ganz vorne steht, ist die grunderziehung und meine Kontrolle über die einzelnen hunde, wie auch über die Gruppe. Dazu Türen die man schließen kann, Ausläufe die man trennen kann und Hilfsmittel im Sinne von Maulkörben, Leinen und einzelzusammenführungen. Toughe Welpen schmeiße ich auch mal gleich in die komplette Gruppe, aber erwachsene Hunde niemals!


    Am schwierigsten bis jetzt war die Zusammenführung einer erwachsenen TS Hündin, die beißend bereits drei Hunde in die Tierklinik befördert hatte und zur Resozialisierung und als gasthund hier zu mir kam. Im Haus in der Enge mache ich niemals solche Zusammenführungen. Egal ob und wie lieb die zusammenzufügenden Hunde sind. Platz und Zeit ist das oberste Gebot.


    Und ich wähle aus. Hunde die dauerhaft hier bleiben sollen, müssen von der Art her passen. Es muss in die Gruppe passen. Zwei rotzfreche hunde, gleichen geschlechts fast gleichalt, nein danke. Das muss ich nicht haben.

    Ich schaue genau was passt, wenn der Hund dauerhaft bleibt.

    Bei gasthunden ist das nicht ganz so wichtig, Management kann man ein paar Wochen gut betreiben und wenn man es gut macht, kann man auch schwierige Hunde gut in eine funktionierende Gruppe integrieren. Wichtig ist nur zu wissen, vorhandene hunde, finden nicht jeden neuen hund/ Welpen automatisch prima. Wir sind ja nicht bei pipi langstrumpf. Ressourcen teilen, zählt bei Raubtieren nicht grundsätzlich zu deren Stärken.


    Klar ist, alles was ich anbringe wird nicht kaputt gemacht. Kennt man sich besser, darf Hund aber durchaus sagen, „das ist meines gerade! Nimm die Nase da weg!“ ich untersage Kommunikation nicht dauerhaft, geht auch gar nicht.


    Hier darf auch ein Welpe mal rund gemacht werden, hier darf ein junghund mal eine deutliche Ansage eines althundes bekommen. Ich halte es für wichtig, dass die Hunde einer Gruppe untereinander gewisse Dinge im Rahmen und angemessen selber regeln dürfen.

    Ein Beispiel, mein Rüde Hudson ist ein Trampeltier. Er überrennt bzw. steigt einfach auf schlafende Hunde drauf, Hunde die einfach da liegen. Es ist völlig ok, dass die Hunde aus dem Schlaf oder dem liegen hochfahren und Hudson eine knallen. Das ist einfach frech und unhöflich von Hudson. Auch jetzt im Alter noch. Es nervt mich total, die anderen Hunde sind ziemlich rücksichtsvoll, Hudson war allerdings vieles schon im Leben, rücksichtsvoll aber noch nie.


    Und ganz wichtig, ich führe die Gruppe, ich manage Situationen, ich weiß was geht und was nicht geht und ich breche Dinge ab.


    Bis jetzt hatte ich noch keinen Hund, den ich nicht integrieren konnte, allerdings kommen Beißer nur mit Maulkorb rein und bei intakten Hunden bin ich etwas sorgsamer mit ihren geschlechtsgenossen. Und ich baue Puffer ein und setze gezielt einzelne meiner Hunde ein. Unsicherer rüde, hat Angst vor Hunden, da müssen June und/oder reeba ran. Freche junghündin, ist was für Nevis. Frecher jungrüde der erstmal ein bisschen Fetzen muss, das ist was für Snow.

    Krawallschachtel Hündin mittelalt oder älter, Job für früher Hudson Heute Nevis.

    Unverträglicher blödrüde, ist Junes job. Usw.


    Übrigens die oben erwähnte bissige Hündin, ist mit gutem Management mittlerweile mit einigen Hunden gut kompatibel. Und in meiner Gruppe völlig unauffällig. Maulkorb braucht sie seit Jahren nicht mehr.


    Ich halte ordentliche Zusammenführungen für mega wichtig. Und was ich auch für wichtig halte, passende Hunde zusammenzustellen. Die müssen sich nicht lieben, aber krawallige zickenhündinnen, die vom Alter noch nah beieinander liegen, die beide ähnliche, ich nenn es mal Ideen, Interessen, Neigungen haben, das tue ich mir nicht dauerhaft an. Man kann sich das Leben auch künstlich schwer machen.


    Ich liebe gruppenhaltung, ist total mein Ding, aber es muss dauerhaft mehr Genuss und Lebensqualität für alle bieten. Dauerhafter Stress im Haus, dauerhaftes trennen, ist nicht was ich anstrebe. Und man geht ein Risiko ein, mit jedem Hund der einzieht, darum plädiere ich dafür das man gut auswählt und ein Stück weit, immer auch etwas ausgleicht.


    Lg

    Ich war jetzt ein paar Monate nicht im Forum unterwegs und jetzt lese ich von so vielen gegangenen Senioren. Es tut mir so leid! Auch für alle die jetzt mit bitterer Diagnose dastehen.

    Hudson hat sich gut erholt von der op im Januar. Geblieben ist ihm regelmäßiges gewürge. Aber atmen klappt wieder richtig gut. Gassi geht auch noch super. Große Runden gehen auch noch. Medikamente nimmt er keine mehr. 14 Jahre ist er jetzt. Ewig wird es nicht mehr gehen, aber im Moment hat er viel Lebensqualität und er kann tief und problemlos schlafen.


    Das gewürge nervt, aber na ja, wir leben damit. Und nachts ist wenigstens Ruhe.


    Lg