layokile: Zum Thema "umgang hier im Forum" muss ich dir recht geben... "Hauptsache der andre is schliesslich überzeugt von meiner Meinung"-scheint hier allgemein das Ziel zu sein...
Und wie sagte jemand so schön: "Eine Internet-Diskussion zu gewinnen ist wie der erste Platz bei den Paralympics..."
Also... ich war jetz zwei Wochen nich im Forum und hab ja ganz am Anfang mal meine Meinung zum Thema Halti geschrieben (ja, genau, ich böses Ding bin für den Halti-Einsatz^^)
Ja... nu hab ich nich alle 15 oder 16 Seiten gelesen, sondern nur nen Teil...
Ich möchte jetzt nur ein beispiel nennen, weswegen ich bei manchen (nicht allen) Hunden für den Einsatz eines Haltis bin:
Ich trainiere auf dem Hundeplatz eine Aufbaugruppe für Gerätetraining, das heisst es werden so Dinge wie Leiter, Wippe, Steg etc. gelernt - da alles Anfänger sind natürlich an der Leine.
Da nimmt nun auch ein Mädchen (11 Jahre alt) mit ihrem Labradorrüden (2 Jahre alt, 38kg) teil... Der Hund ist sehr stürmisch und wenn er andre Rüden sieht, stürmt er los und kläfft. Vor wenigen Wochen hat er das erste Mal einen kleineren Rüden gepackt, ins Maul genommen und geschüttelt - sehr gefährlich für den kleinen Rüden.
Nun kann das Mädchen den Hund leider nicht halten, wenn er losspringt.
Nun stellte sich mir die Frage: Was tun?
Den Hund aus dem Training schmeissen? Nein. Warum nicht? Ganz einfach: Der Hund braucht Arbeit, wo er sich konzentrieren muss und das tut er bei der Geräte-Arbeit. Zudem braucht er weiterhin soziale Kontakte...
Die Lösung: Ein Gentle Leader (Kopfhalfter, ähnlich aufgebaut wie das Halti).
Und? Es klappt: Das Mädchen kann den Hund halten, und der Hund versucht garnicht mehr dauernd loszuspringen weil er weiß: "Hoppla, ich bin unter Kontrolle."
Das ist jetzt aber natürlich nicht die Dauerlösung. Parallel läuft mit dem Hund ein Antiaggressionstraining, in dem die Mutter des Mädchens den Hund führt (sie kann ihn halten) und das Mädchen "assistiert", somit lernen beide den Umgang mit dem großen Hund und der Hund lernt durch sozialsichere Hunde vorsichtigen Kontakt zu knüpfen (ansonsten wird er ignoriert oder von unserer Hündin verwarnt). Zudem wird im Schleppleinentraining das Kommando "Komm" gefestigt und das Mädchen trainiert fleißig das Kommando "Platz" für ihren Hund. Im Freilauf läuft der Hund im Moment nur mit wirklich sicheren Hunden und an der Schleppleine...
Die ersten Erfolge setzen bereits ein: Das Mädchen kann den Hund daheim vorwiegend ohne Kopfhalfter führen, auch wenn andere Hunde entgegen kommen, und der Hund führt das Kommando "Platz" fast immer sofort aus...
Also ist das Halti/Kopfhalfter hier nicht die Dauerlösung, nein, es unterstützt nur die "Therapie" des Hundes.
Und ich denke für diesen Zweck ist das Halti gut einsetzbar - allerdings: Unter erfahrener Aufsicht und OHNE Reissen/Zerren/...
Ich hoffe jetzt geht nicht die Diskussion los, warum das Kind überhaupt mit dem Hund laufen soll. Es ist einfach so. Diesen Wunsch der Mutter und des Kindes muss man eben akzeptieren. Ansonsten ist man - meiner Meinung nach - ein schlechter Hundetrainer.