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Ich habe mir einen Hund zu gelegt...sie war 9 Wochen alt wo ich sie gekauft habe...leider wusste ich noch nicht das es so schwer wird mit ihr...
ich bin schwanger und wollte schon lange einen Hund haben und wusste auch das es viel arbeit wird...es hat total lange gedauert bis sie Stubenrein wird...das haben wir geschaft...jetzt kommt dazu das sie immer Kacke frisst und wenn sie das gemacht hat dann kotzt sie die ganze Nacht durch und bricht das wieder aus...ich hab schon alle mögliche versucht sie davon weg zu bekommen aber nichts passiert...und wenn ich bei meiner Schwester zu besuch bin Pinkelt sie überall hin ( nur da) und bellt die ganze zeit...
viele sagen zu mir sie ist noch zu jung um was zu lernen, aber sehe ich andere hunde in ihrem alter und die können schon mehr dann frag ich mich hat sie kein bock oder kapiert sie gar nix...
ich möchte sie nicht abgeben, aber langsam komm ich an meine grenzen und geld für ein lehrer fehlt mir im moment...ich hab solche angst das ich sie wirklich weg geben muss und das würde mir das herz brechen...
ich hab meine ganze kraft und energie in sie rein gesteckt...bald habe ich nix mehr...könnt ihr mir weiter helfen???
sie ist 5 Monate belgischer schäferhund boxer mix
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Hallo,
ich möchte dir vorab erstmal ein wenig Mut zusprechen, ein Hundebaby kann sehr anstrengend sein und hat mind. soviel Blödsinn im Kopf wie ein Kleinkind! Das schöne an der Sache ist, der Hund wird schneller älter und lernt deutlich schneller, aber er lernt auch schneller Unfug.
Mein Rat an dich wäre, dir schnellstens eine Hundeschule zu suchen, wo du mit deinem Wuff ein Grunderziehungskurs machen kannst. Hier lernst du den Umgang mit Hunden, kannst bei Problemen mal nachfragen und siehst das es anderen oft auch nicht anders geht. In unserer Gegend kostet so ein Kurs um die 150,- €. Es mag vielleicht viel Geld sein, aber auf ein Hundeleben gerechnet, was sich im normalfall lohnt, ist es eben nicht mehr viel.
Nun zu deinen Problemen:
"Unrat fressen!"
Hast du sie hier vorerst nicht unter Kontrolle würde ich dir dringend raten; Leine dran ( zur Not Hund ins Geschirr und Flexi dran). So kannst du mit Ihr das NEIN üben und sie dieses auch durchsetzen!
Ich möchte auch kein Hund, der erst die Scheiße frißt und sie mir dann ins Haus bringt durch Durchfall oder Erbrechen,
Des weiteren übe mit deinem Hund ein sicheres Nein!
Ich habe das wie folgt aufgebaut:
Leckerlies bereit gelegt und Superleckerlies (Käse / Fleischwurst) daneben gelegt. Dem Hund zügig mit der ausgestreckten Hand einige Leckerlies nach einander gegeben, dann Kommando "Nein" offene Hand hingehalten und wenn der Hund sich das schnappen wollte, Hand geschlossen!. Dein Wuff wird erstmal hartnäckig versuchen deine Hand zu öffnen, aber hoffentlich irgentwann mal aufgeben und sich abwenden! Hier sofort Lob und dem Hund ein Superleckerchen geben. Hier musst du schnell sein. Das wiederholst du max. 5 mal und dann Pause und ein Spielchen. Das kannst du über den Tag verteilt ganz oft machen und dein Hund sollte nach einigen Tagen dein NEIN verstanden haben.
Dann kannst du weiter gehen, Leckerlies auf den Boden legen, gleiches Spiel wie oben, erst läßt du ihn einige fressen, dann Kommando, Leckerlie hinlegen, will er trotzdem ran ( was er wahrscheinlich will) Fuss drauf! Wieder versucht er an das leckerchen zu kommen, gibt er auf Lob und Superleckerli. Bitte bedenke, für den Hund sind das erstmal 2 ganz verschiedene Aufgaben (Hand / Fuß sind für den Hund zweierlei).
Klappt das Super legst du Leckerlies aus und gehst mit deinem Hund an der Leine an ihnen vorbei! Entdeckt er sie, musst du schnell sein, Kommando und versuch dein Hund abzulenken. In letzter Not hälst du ihn über die Leine davon ab, die Leckerlies zu bekommen!!!
Jedes Mal, wenn dein Hund das Leckerli bekommt trotz Nein, hast du ein Fehler gemacht und es wirft dich wieder um Tage oder Wochen zurück!
Plane für diese Übung mal 3 bis 6 Monate ein!
Kläffen beim Anbinden!!!
Vorab möchte ich hier mal meine vermutung äußern. Ein Schäferhund ist schon ein bellfreudiges Wesen, mit Wach.- und Schutztrieb. Sein Rudel entfernt sich von ihm und dann kann er natürlich nicht mehr aufpassen. Also hochgradiger Frust für ihn, den er durch Bellen kompensiert.
Hier kannst du wie folgt üben:
Hund häufig mal auf Spaziergängen anbinden, einige Schritte von ihm weg und sofort wieder zurück gehen. Du darfst dich nur soweit entfernen, wie er still ist und wenn es zu Beginn nur halbe Schritte sind! Nach einigen Wiederholung erhöhst du deine Schrittzahl, fängt er doch mal das Bellen an, sofort stehen bleiben und ihm den Rücken zudrehen, ist er ruhig sofort wieder auf ihn zugehen. Er soll Lernen, mein Rudel kommt nur wenn ich ruhig bin!
Hier wirdst du unbedingt Nerven behalten müssen, einige Hunde verstehen es schnell, andere sind da hartnäckig und haben eine echt niedrige Frusttoleranz!
Und solange das nicht halbwegs klappt, muss Hund eben zu Hause bleiben, denn auch hier gilt, jeder Sieg des Hundes musst du mit mind. 50 bis 100 erfolgreichen Wiederholungen wett machen!
Eine andere Frage am Rande wäre, wie beschäftigst du dein Hund???
Wie sehen die Spaziergänge aus ( Länge und Gestaltung). Hat der Hund ausreichend Pausen? Wird er vom Kopf her ausgelastet? Ein junger Hund braucht Bewegung (am Stück ca. 5 mon pro Lebensmonat), Auslastung für den Kopf, Ruhephasen, Streicheleinheiten und klare Regeln!!!