Beiträge von galil

    DieSkylar


    klar gibt es Jagdzeiten - aber Fuchs und Wildschwein z.B. dürfen ganzjährig bejagt werden (ausgenommen Elterntiere zur Aufzucht der Jungen) was du beschreibst ist das alte Problem Jäger Vs. Hundehalter.
    Aber in dem Fall der hier beschrieben wurde geht es ja um die Waffe im Anschlag über eine Straße hinweg.

    @ Steffi
    Als Jäger kann ich dazu nur eines sagen: Anzeigen ! Es gibt laut Jagdrecht sog. befriedete Bezirke (z.B. Ortschaften, Parks, Friedhöfe ect.) auf den die Jagd ruht sowie sog. "örtliche Verbote" das bedeutet die Jagd hat zu ruhen wenn eine Gefährdung von Menschen oder Sachen nicht ausgeschlossen werden kann. Das Schießen aus dem Auto ist i.d.R nur durch Jäger mit Körperbehinderung erlaubt.....der Schuß über eine Straße/Radweg ist ein NO GO !!! Absolut unverantwortlich. Solche Schiesser (ich mag ihn nicht Jäger nennen) versauen den Ruf aller Jäger die verantwortungsvoll und waidmännisch jagen. Eine Anzeige (am besten mit Zeugen) bei der Polizei o. unteren Jagdbehörde würde auf jeden Fall eine Überprüfung der Zuverlässigkeit nach sich ziehen und ggf. den Entzug des Jagdscheines - und das zu Recht !

    Absolut richtig Britta - z.Zt. herrscht die sog. Keimruhe. Das bedeutet, das Rehgeissen die während der Blattzeit im Juli/August beschlagen (begattet) wurden die Entwicklung des Fötus über den Winter quasi auf "standby" stellen um im nächsten Frühling ihre Jungen zu setzen - denn die Überlebenschancen in dieser Jahreszeit währen denkbar gering.
    Das Ablegen des Kitzes ins Gras ist allerdings völlig normal, genauso wie die Tatsache, daß die Geiss nur selten (und dann sehr kurz) zum säugen ans Kitz geht. Dieses hat selbst keinerlei Eigengeruch und wird daher von Fressfeinden wie Fuchs, Wildschweinen o.ä. nur durch Zufall gefunden. Wenn ein Hund an das Kitz geht oder ein Mensch glaubt, das Kitz wäre von der Geiss zurückgelassen worden und es streichelt ist es in der Regel verloren. Die Rehgeiss geht bei der geringsten Fremdwitterung nicht mehr ans Kitz.
    In dem hier diskutierten Fall gehe ich jedoch von einem kranken, stark abgekommenen (schwachen) Reh aus. Du solltest auf jeden Fall (!) den Jagdpächter darüber informieren. Du ersparst dadurch dem Wild -so oder so- unnötiges Leiden.
    Deshalb auch unsere Bitte an die HH die im Wald unterwegs sind, den Hund im Zweifelsfall lieber an die Schleppe zu nehmen - auch wenn keine ausdrückliche Leinenpflicht besteht.

    Ich persönlich lehne es ab, neben einem Hund der nicht darauf vorbereitet ist mit der Flinte zu schießen – ich geh mal von mir selber aus: Wenn z.B. auf einer Gesellschaftsjagd ein nahe stehender Schütze abzieht ohne das ich darauf vorbereitet war geht mir der Schussknall durch Mark und Bein – während ich den Schuß aus meiner eigenen Büchse, d.h. wenn ich genau weis wann´s knallt als überhaupt nicht unangenehm empfinde.
    Auch würde ich in keinem Fall (!) versuchen den Hund innerhalb einer Schießanlage zu konditionieren....der Knall bzw. Schalldruck ist auf der eng gebauten Schießbahn deutlich höher – diejenigen die das hier vorschlagen sollen gerne mal einen Selbstversuch unternehmen und danach überlegen, ob sie das ihrem Hund antun wollen. Deutlich besser finde ich den Vorschlag, in der Nähe einer solchen Anlage spazieren zu gehen u. ggf. die Abstände zu verkürzen....wie gesagt, nur meine Meinung.

    Sternenflut
    interessant in dem Zusammenhang ist das unterschiedliche Fressverhalten von Hund und Katze. Während die Katzen bei Fallwild praktisch nur an das Muskelfleisch gehen, schneiden die Hunde bevorzugt das Gescheide an - ein Rehpansen inkl. Füllung ist ein absolut nährstoffreicher Leckerbissen für deinen Hund ! Angst brauchst du nicht zu haben da das Reh als reiner Pflanzenfresser unbedenklich ist - dein Vater bricht das Stück ja auf und untersucht die Organe auf bedenkliche Merkmale, brauchst also keine Sorge wg. Krankheiten haben. Grüße und WaidmannsHeil an deinen Daddy !

    Roxybonny
    Was du ansprichst ist eich echtes Problem - gerade die Jäger der "alten" Generation haben oftmals ein Problem damit, die Folgen ihres Tuns in vollem Umfang abzuschätzen, einfach weil sie Ihre Jagdausbildung in einer Zeit gemacht haben, die unter einem völlig anderen Zeitgeist gestanden hat und Haustiere nicht den Stellenwert eingenommen haben wie das Heute der Fall ist.
    Die Zeiten haben sich geändert und für die jüngeren Jagdkollegen in meinem Umfeld würde ich die Hand dafür ins Feuer legen, daß der Abschuß eines Haustieres -wenn überhaupt- nur als "ultima Ratio" in Frage kommen würde. Ich kann nur nochmal betonen: Ich würde lieber 5mal mit einem HH sprechen, bevor ich den Finger krumm mache.
    Wie bereits angesprochen machen die meisten Probleme die HH die meinen, einen viel zu großen Hund in einer kleinen Stadtwohnung zu halten und "Rehe im Wald zu Tode hetzen" mit Auslauf verwechseln. Leider sind das auch die, die dann am lautesten schreien wenn etwas passiert - die Front der militanten Jagdgegner greift diese Fälle begierig auf und bastelt daraus Horrozahlen woraus man schließen könnte, wir gehen nur in den Wald um möglichst viele Hunde und Katzen zu schießen.
    Ich kann nur jedem den Tip geben, einfach mal den Jäger anzusprechen und nachzufragen, wann z.B. Brut- u. Setzzeiten sind, wann Rehkitze abgelegt werden, wo genau die Wildeinstände sind usw. und den Hund entsprechend auch mal an die Schleppe zu nehmen obwohl per Gesetz evt. gar kein Leinenzwang besteht. Wer dann dem Jäger auch noch mitteilt, wann - u. wo er bevorzugt mit seinem Hund unterwegs ist kann sich sicher sein, daß absolut NULL Gefahr droht.

    ...dann werde ich mal versuchen eine Ausnahme zu sein :roll: Grundsätzlich läuft es so, wie in den Landesjagdgesetzen vorgeschrieben - d.h. der Jäger hat natürlich eine Hegeverplichtung gegenüber der Wildtieren, die im Jagdgesetz aufgeführt sind. Entscheidend ist aber immer der Einzelfall - ein Beispiel: Der Jäger in SH aus dem Bericht hat ein Niederwildrevier, in dem streunende Katzen erheblichen Schaden bei Hasen, Feldhühnern ect. anrichten können. Daß er dann eher von seinem Recht auf Abschuß Gebrauch macht ist für mich nachvollziehbar. Ich hingegen jage in einem reinen Waldrevier in dem mich die Mietzen zwar manchmal nerven, wenn sie direkt vor meinem Hochsitiz Tabularasa machen, sie richten aber keinen Schaden an, weshalb ich nie und nimmer auf sie schießen würde. Schwieriger ist das Thema Hunde - jeder Jäger hat im Laufe des Jagdjahres Rehe, die entweder gerissen wurden oder in Panik irgendwo in einen Zaun gesprungen sind und sich die Läufe gebrochen haben. Sollte sich da ein HH durch besonders rücksichtsloses Verhalten herauskristallisieren, so werde ich ihn freundlich aber unmißverständlich darauf hinweisen, daß er durch sein Verhalten seinen Hund in Gefahr bringt. Es ist wie immer im Leben - ein paar Worte und ein bisschen Fairness bringen mehr und verhindern Schlimmeres ! Wer einen Hund hat, der gerne streunert sollte im Wald einfach eine lange Schleppl. anlegen und es gibt keine Probleme.
    Grüße und ein schönes neues Jahr

    zuerst einmal Danke für das positive feedback :roll: schön zu lesen, daß viele unsere Bedenken bzgl des Wildes nachvollziehen können. Auf ein paar Punkte möchte ich noch eingehen:
    Die Jägersprache: ich bemühe mich schon redlich, mich hier einigermaßen verständlich auszudrücken - allerdings gehen die Fachvokabeln über die Jahre in Fleisch und Blut über und ich merke manchmal schon gar nicht mehr, daß ich gerade im "Jägereslang" daherschreibe (gelobe Besserung)Die Wildzäune: Ein schwieriges Thema - wenn man wie ich in einem Staatswald die Jagd ausübt, ist die untere Forstbehörde für die Zäune zuständig - ich als Jäger habe da nur geringen bis gar keinen Einfluß.
    Die Zäune an sich sind auch nur dann ein Problem, wenn hochflüchtiges (also panisch wegrennendes) Wild da reinläuft - vor 2 Wochen hatte ich ein Reh, welches auf der Flucht gegen einen Baum gerannt ist und sich das Genick gebrochen hat - ganz ohne Zaun. Letztlich läuft auch in einem Wald alles streng nach wirtschaftlichen Maßstäben ab - leider gibt es keine Urwälder mehr, in denen sich Wild in einen sicheren Einstand zurückziehen konnte und allenfalls Luchs, Wolf oder Bär zu fürchten hatte. Jemand hat es schon geschrieben - es gibt eine Riesenanzahl an Freizeithungrigen die ihre Erholung im Wald suchen - Reiter, Jogger, Pilzsammler, Nordic Walker (in der Jägersprache "Stockenten" genannt :D ), Mountainbiker, Hundehalter, Spaziergänger um nur einige zu nennen......und mittendrin der Jäger, der einerseits den Wildbestand gesund und artenreich erhalten will.....und andererseits sich auch den Bedürfnissen der o.g. Gruppen anzupassen hat - ein echter Eiertanz. Das einige -besonders ältere- Jagdkameraden damit ein ernstes Problem haben und gerne den "Herrscher des Waldes" heraushängen ist bekannt. Ich rate jedem (!) einfach den Ball flach zu spielen und ein freundliches Gespräch zu suchen - auch im Interesse eurer Hunde. In meinem Revier kenne ich 95% aller Hunde (und ihre Besitzer) persönlich und würde einen ausgebüchsten Doggie mit ein paar mahnenden Worten zurückbringen. O.K. - die Landesjagdgesetze sehen den Abschuß wildernder oder hetzender Hunde (auch Katzen) unter bestimmten Umständen ausdrücklich vor - deshalb würde ich erst gar nicht zu einer solchen Situatio kommen lassen. Drohungen eines Jägers (speziell wenn einer dann auch noch die Waffe abschultert) würde ich umgehend anzeigen - diese "Jäger" bringen unseren gesamten Stand in Verruf und gehören kategorisch aussortiert.
    Ihr seht worauf das ganze hinausläuft: Fairness, Verständnis und Rücksicht bringen allen Seiten viel mehr als Paragraphenreiterei oder das Beharren auf vermeintlichen Rechten.

    Als Jäger und Hundebesitzer möchte ich die, die gerne im Wald spazieren gehen ganz eindringlich bitten, z.Zt den Hund in jedem Fall !! angeleint zu lassen.
    In diesen Wochen haben Rehe ihre Setzzeit....d.h. das entweder tragende Ricken unterwegs sind oder die Kitze gerade abgelegt wurden. Wie auch immer - beide haben gegen eure Hunde keinerlei Fluchtchance. Ich weiss - das Thema ist schon oft durchgekaut - man kann allerdings nicht oft genug an die Vernunft und Rücksicht der Hundehalter appelieren.
    Ich habe hier übrigens in einem anderen Thread das Gerücht gelesen, daß ein gesundes Reh immer schneller sei als ein Hund - das ist Quatsch. Rehe sind -auch die kerngesunden- Kurzflüchter denen relativ schnell die Puste ausgeht. Wenn sie dann in Panik geraten rennen sie gegen Bäume, in Zäune oder über Straßen. Wie gesagt - wir haben selbst einen Hund in der Familie und ich möchte wenn möglich niemals auf einen Hund schießen müssen....wenn ich aber im Revier wieder einmal die typischen Hetzlaute höre und Wild an mir vorbeirast, einen- o. mehrere Hunde im Schlepptau, dann werde ich richtig sauer ! Nicht auf die Hunde, die nur ihrem Jagdtrieb folgen - sondern auf die lieben Besitzer, denen das Wild offenbar genauso sche...egal ist wie ihr "bester Freund" den sie ganz bewusst dem Risiko aussetzen, abgeschossen zu werden.
    Ich versuche immer, mit den Leuten zu reden - leider gehören viele der "Hundeexperten" zu einer absolut beratungsresistenten Gruppe von Menschen. Bei denen, die meiner Bitte folgen können bedanke ich mich aber schon mal im voraus !!!! :2thumbs:

    Muss mich nochmal kurz einschalten - mit den 30-50 Kg meinte ich eine "normale" Bache. Ein starker Keiler erreicht auch mal 100 Kg.
    Auch das mit den unterschiedlichen Angriffstaktiken stimmt - Bachen können ekelhaft beißen, während Keiler das sog. Gewaff (also die Hauer) hochreißen. Wie dem auch sei......niemand muss deshalb auf einen Waldspaziergang verzichten. In 99,5 % aller Fälle haben die Sauen euch bereits auf 100 Meter gerochen und liegen schön brav in ihrem Kessel - oder hauen rechtzeitig ab.
    Die von mir beschriebene "worst-case"-Situation ist eine absolute Ausnahme, wenn die Sau aufgrund der äußeren Umstände einen Angriff auf sich oder die Frischlinge vermutet.
    In diesem (NUR in diesem) Fall ist übrigens die Idee auf einen Baum zu klettern nicht mal die schlechteste - ist mir selbst schon passiert :hilfe: Da es eine Bache mit Frischlingen war, hat mir auch der Revolver den ich dabei hatte nix genutzt....konnte schließlich nicht die Muttersau wegputzen, bloss weil ich nicht schnell genug zum Auto gekommen bin.
    Übrigens noch eine klein Info dazu: Diesen "Mut der Verzweiflung" haben nicht nur erwachsene Sauen......auch Frischlinge gehen im Notfall auf alles los was nicht bei 3.....auf dem Baum ist (siehe oben)