Beiträge von caramamba

    murmel ist ein alter hase hier im forum, ich ein absoluter newbie - aber wenn es umgekehrt wäre, würde ich jetzt fast mit einem vertrag als persönlicher ghostwriter winken :zustimm:

    Ich lebe zweisprachig und wechsle ständig zwischen deutsch und englisch. Beim Hund ist es häufig englisch, weil man die meisten Wörter einfach besser "quietschen" kann... "gooood boyyyyyyyyyyyyy". Hunde lieben es, wenn man wie ein überdrehter amerikanischer Teenager redet :freude:


    Lustig waren die Erfahrungen auf amerikanischen Hundeplätzen. Da gilt es nämlich als a-b-s-o-l-u-t schick, die deutschen Kommandos zu benutzen. Und wenn man weiß, was die Leute da gerade sagen, erkennt man sogar die eigene Sprache wieder :loldev:

    Hallo Bibi,
    ich verstehe Deine Zweifel gut. Ich würde es an Deiner Stelle von vorne bis hinten nicht einsehen, warum ich mit meinem Hund komplett von vorn anfangen soll. Bin allerdings auch keine Clickerin (aus mangelndem Kontakt damit, nicht aus Ablehnung!).


    Clickern ist doch Handlung-Click!(das war richtig)-Belohnung. Also nur eine direktere, für den Hund leichter assoziierbare Form der Kommunikation. Keine komplett neue "Dressur" oder Religion, die sich nicht mit dem bisher Bewerten verträgt. Ich weiß nicht, ob die Clickerer ein Hundeleben lang jede richtige Handlung ihres Tieres beclickern, ich würde es nicht tun, sondern einige Sachen irgendwann als "selbstverständlich" nehmen - zum Beispiel nicht an der Leine ziehen.


    Daher würde ich auch nicht die Dinge, die schon voll und ganz zu Deiner Zufriedenheit funktionieren, nochmal neu aufrollen. Klar kannst Du generell auch da mit dem Clicker arbeiten, wahrscheinlich wird sich Dein Hund dann von einer noch besseren Seite zeigen, aber völlig neu macht der Mai? Neeeee.... Ich habe so den Verdacht, dass Du das auch ohne Trainerin hinkriegen würdest, schließlich hast Du das mit dem Entspannt-an-der-Leine-laufen ja auch hingekriegt!


    Außerdem wird Dein Hund es wahrscheinlich eh merken, wenn Du mit Zweifeln in die nächste Übungsstunde gehst....

    Klar ratzen die Hundis einen guten Teil des Tages durch. Paule schläft hier im Büro ja auch (und schnarcht hinter mir gerade steinerweichend...).


    Aaaaaaaber: Egal ob zu Hause oder im Büro, er schläft nicht durch, sondern kommt regelmäßig vorbei, wedelt, checkt die Lage und fällt dann seufzend auf seine Decke zurück. Und er wird immer wieder zwischendurch geknuddelt. Und kommt zwischendurch raus zum Ballspielen. Er ist ein Rudeltier und braucht zwischendurch die deutliche Anwesenheit seines Rudels - und wenn es nur ein Blick, ein Wedeln und dann Weiterpennen ist. Daher finde ich die Argumentation "Warum soll Hund nicht allein zu Hause bleiben, er schläft doch eh den Großteil des Tages" problematisch.

    @ workingdog


    Mit dem Bouvi hatte ich ausschließlich auf dem Hundeplatz und bei den sonntäglichen "Irre treffen sich mitten in der Nacht um ihre Hunde zu bespaßen" Morgenrunden im Wald zu tun. Das Alltagsleben kenne ich also nur aus zweiter Hand.


    Ich selbst habe mir ihr die ersten zwei Wochen auf dem Platz nur gespielt, als Kennenlernphase. Der war umzäunt und daher sicher. Die Zeit war wirklich spannend, weil ich komplett umdenken musste und mich ganz oft dabei ertappt habe, dass ich die Reaktion auf die Stimme erwartete... Und dass ich meine Körpersprache umstellen musste, denn Quietschstimme in höchsten Tonlagen funktionierte ja nicht mehr zum Loben und Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
    Es zeigte sich, dass sie sich als Orientierungspunkt bei Unsicherheiten nie andere Hunde oder das Weite, sondern immer ihren Menschen suchte. Soll heißen: Wenn irgendwas seltsam war, saß sie einem sofort auf den Füßen. Daher habe ich sie später auch ruhigen Gewissens im Gelände ohne Leine laufen lassen können (schon lustig, ein Bouvier, der immer auf 12 Uhr läuft...). Ich könnte mir gut vorstellen, dass ein tauber Hund, der andere Hundis im Haus hat, sich denen anschließt.
    Wäre in Deinem Fall ja ganz gut, sonst sieht es mit den Reitbegleitungen mau aus... der Bouvi-Dame wärst Du da auf jeden Fall zu weit weg gewesen. Du findest da aber bestimmt noch Leute, die Dir bessere Infos aus erster Hand zu geben können.


    An der Straße wurde sie bei mir grundsätzlich nur mit Leine geführt, mir was das einfach zu unsicher, man weiß ja nie, welchen Spinnern man dort begegnet.


    Ihre Besitzer haben sie immer und überall ohne Leine laufen lassen, dafür aber mit Maulkorb - aber die waren auch ein bisschen seltsam.... :wink:


    Ich wünsche Euch beiden viel Glück, stell doch mal ein Foto online, wenn es soweit ist!


    Grüße,
    Caramamba

    :flower: Na los! Du hast Dich doch schon entschieden :flower:
    Wenn Dein direktes Umfeld keine Zweifel hat und Du auch nur pro forma - denn sonst hättest Du ja nicht einen so überzeugenden Beitrag schreiben können - dann nimm einen Lütten bei Dir auf. Und Aussie-kompatibel scheint Dein Leben ja durchaus zu sein. Taub oder nicht macht meiner Meinung nach nicht wirklich einen Unterschied. Natürlich muss man sich darauf einstellen, dass der Hund teilweise anders reagiert, weil er zum Beispiel das laute Scheppern, auf das der Rest der Meute aufgeregt reagiert, nicht wahrnimmt, und deshalb irritiert ist. Selbstsicherheit ist ein Thema. Ich habe zwei Jahre lang einen tauben Bouvier geführt - Neulinge auf dem Platz beim Vierkampf konnte immer kaum glauben, dass er taub ist. Bei Prüfungen gab es teilweise mit Richtern Stress wegen "Hilfsmittel" (Summerhalsband), aber dann hat man halt keinen Zettel, der einen bestätigt, dass man einen tollen Hund hat.
    In der Ausbildung muss man sich umstellen, das ist aber nicht schwer. Halsband mit Summer zum Kontaktaufnehmen. Und es hilft, habe ich gemerkt, wenn man die Befehle trotzdem laut vor sich hinsagt - wenn man bereits Hundeerfahrung hat, macht man dann automatisch die richtigen Gesten. Beobachte Dich mal, wahrscheinlich unterstützt Du die Kommandos an Deinen hörenden Hund bereits jetzt schon mit typischen Handbewegungen oder Körperhaltungen. Gerade ein Hütehund wird Dich scharf im Blick haben und schnell Deine Signale lesen lernen.


    Grüße,
    Caramamba


    PS: Es handelt sich nicht zufällig um Max on Countrydog, oder? :wink:

    Hallo!


    Natürlich kann Dir ist es im Endeffekt Deine Entscheidung, ob Du einem Hund das zumuten möchtest, aber da Du nach unseren Meinungen gefragt hast....


    :saddev: NEIN NEIN NEIN :saddev:


    Das Maximum, was Paule allein bleibt, ist 7 Stunden. In absoluten Ausnahmefällen, sehr selten. Und dann zähneknirschen wir auch schon vor schlechtem Gewissen.


    Dein Hund ist ein Tagtier. Seine aktive Zeit ist, wenn es draußen hell ist. Das wäre dann aber wohl genau die Zeit, in der Du bei der Arbeit wärst, oder? Und dann: Kannst Du garantieren, dass Du die nächsten 8-14 Jahren JEDEN Feierabend ganz dem Hundi widmest? Er muss ja schließlich raus und braucht Bewegung für die Pfoten und den Kopf.


    Was machst Du, wenn Du einen Hund bekommst, der sich NICHT damit zufrieden gibt, den ganzen Tag in der Wohnung zu verbringen? Der nicht so lange die Hinterbeine zusammenkneifen kann und vielleicht auch anfängt, Deine Wohnung zu zerlegen?


    Gaaaaaaaaaaaaaanz spannend wäre dann auch die Frage, wie schnell Dein Hund anfängt, Dir in der Zeit, die ihr zusammen habt, Probleme zu machen... weil er unausgelastet und nicht glücklich ist.
    Und was passiert dann? Gibst Du ihn wieder weg, weil er sich nicht an Deinen Zeitplan anpassen kann?


    Auch hast Du, wenn Du jetzt schon arbeitest, keine Zeit, den Hund an das Alleinsein zu gewöhnen - wahrscheinlich müsstest Du ihn vor vollendete Tatsachen stellen, gelle?


    Dein Hund braucht Natur. Wenn man auch im Winter die normalen Arbeitszeiten hinter sich bringen muss, und erst nach Feierabend eine längere Gassitour machen kann, muss man bereit sein, auch mal dort durchs Dunkle zu stapfen, wo es keine netten Straßenlaternen gibt....


    Deine Katzen sind kein Rudelersatz - genau, wie ein zweiter Hund es nicht wäre. Außer, Deine Katzen wäre bereit, mit Hundi nachmittags zwei Stunden auf die Hundewiese zu fahren.... eher nicht, oder?


    Ich weiß ehrlichgesagt nicht, was sich der Tiertrainer bei seiner/ihrer Aussage gedacht hat. Und ich frage mich, warum es unbedingt ein eigener Hund sein muss, denn die Zeit für ihn hast Du anscheinend nicht wirklich...


    Ich kenne den Wunsch, einen eigenen Hund zu haben, soooooo gut, glaub mir! Ich selbst habe mich wegen Job entschlossen, KEINEN eigenen Hund zu haben, sondern mache Dog-Sharing. Vielleicht ist das für Dich ja auch erstmal eine Idee? Zumindest könntest Du ausprobieren, wie es sich anfühlt, jeden Abend in der Woche nach dem Büro bei jedem Wetter noch mal in den Wald zu stapfen und Einladungen zum Absacker und zum Kino auszuschlagen.


    Ich habe seit 20 Jahren "halbe Hunde", bei denen sich Besitzer und Tier über die regelmäßigen Spaziergänge, Grundausbildung und Agility&Co. gefreut haben. Häng einen Zettel an eine Laterne - die erste Reaktion auf Dein Angebot hast Du wahrscheinlich schon auf dem AB, bevor Du wieder zu Hause bist. :freude:


    Versteh mich bitte nicht falsch, ich will nicht herablassend oder bevormundend klingen, aber "9 Stunden allein zu Hause" regt mich einfach richtig auf. Für mich ist das ein hundeunwürdiges Dasein.



    Lieben Gruß,
    Caramamba

    Hallo!


    Uuuuhhhhuhhhhh, das kommt mir alles bekannt vor. Ich hatte vor Jahren für ein paar Jahre den Samojeden meines Nachbarn als Adoptivkind*.
    Kann den Antworten in diesem Thread nur zustimmen: Wenn Du Schlittenhunden Druck machen willst, kannst Du bei genauem Hinhören so ein leichtes Pfeiffgeräusch hören - dann haben sie auf Durchzug geschaltet...
    Laufen ist für diese Hunde das einzig wahre - Geschirr-Fahrrad-Tretenvergessen. Aslak ist ein ganz anderer Hund geworden, nachdem er sich täglich zwei Stunden am Rad die Seele aus dem Leib rennen durfte und einmal die Woche am Trainingsbuggy mit eingespannt wurde. Verlässlich frei laufen lassen konnte man ihn trotzdem nie - und die Leute vom Berliner Schlittenhundverein hatten mir damals auch gesagt, dass es bei den meistens Schlittis nie klappt. Und wenn, dann nur, wenn sie absolut ausgelastet sind, also täglich richtig rennen.


    WENN Du das Thema mit dem Hund Deiner Nachbarin angehen willst, hast Du also ein Heidenprojekt vor Dir. Ich weiß nicht, ob ich das an Deiner Stelle angehen würde - denn anscheinend müsstet Du nicht nur den Hund, sondern auch Deine Nachbarin trainieren.... Wenn nur einer von Euch beiden konsequent mit dem Hund arbeitet, wird das nix.
    Eigentlich sehe ich das auch eher als Aufgabe der Besitzerin.....


    Liebe Grüße aus HH,
    Caramama




    *sollte mir jemals jemand erklären können, wie ein Mensch mit Gicht auf die Idee kommt, sich den größten Samojeden aller Zeiten anzuschaffen, würde die-/derjenige damit das größte Rätsel lösen, dass mir bisher untergekommen ist... :intrigant:

    Zitat

    Aber die Aussage der Rednerin war, das immer zu machen, denn der Alpha wird nie "belästigt", sondern ruft her und verteilt dann seine Gunst. Okay, das mag ja bei den Wölfen so sein...


    hmmmm, komme gerade ins Grübeln, vorallem, wenn es um die Begrüßung des Alphas geht...
    MUSS man nicht als anständiger Wolf, wenn der Alpha zum Rudel zurück kommt, die große Hundefreude an den Tag legen, Unterwürfigkeit zeigen und nach Möglichkeit noch die Leftzen lecken (die des Alphas)?
    Kann aber sein, dass ich da was durch den Tüdel kriege.


    Wir haben uns mal über die diversen Dominanzgesten, die man zur perfekten Wolfkommunikation einsetzen sollte, Gedanken gemacht und sind zu dem Schluss gekommen, dass man sich bei einem Problemhund wahrscheinlich daran halten sollte, um wieder auf einen grünen Zweig zu kommen. Solange aber das Zusammenleben mit der Flohkiste reibungslos klappt - warum dann anfangen, extrem in die Richtung zu Arbeiten.


    Quintessenz bei uns: Der Hund darf nicht drängeln beim Laufen. Ankuscheln bei jeder Möglichkeit zu Hause ist ok, solange es kein Überfall ist. Begrüßungsorgien sind auch ok, werden aber nicht mehr mit einer ebenso überschwänglichen Gegenbegrüßung erwidert, sondern aufrecht und ohne Hundanquietschen durchgezogen. Schmuserei kommt erst, wenn man richtig zu Hause angekommen ist. Um die Beine rempeln in der Küche ist tabu. Fressen nur nach Aufforderung. Hund auf der Couch gibt es auch nicht, aber dafür mehrmals am Tag gemeinsames auf dem Teppich lümmeln.