Hallo :)
Meine Quintessenz seit ein paar Jahren ist: Keiner weiß es genau...
Das gute bei der Hundefütterung ist, dass Hunde große Schwankungen in ihrer Nahrungszusammensetzung vertragen. Also finde ich das gar nicht so wichtig, an welche Barfschule man glaubt, solange der Hund gesund ist.
Ich mache das, was mir logisch einleuchtet, und beobachte dann meine Tiere genau und passe das Futter dann individuell an.
Mir leuchtet zum Beispiel ein, viel Fleisch zu füttern, aber eben nicht nur hochproteinige Putenbrust und Hühnchen, sondern möglichst viel Abwechslung und alles, was ich an außergewöhnlichen Fleischteilen kriegen.
Mir leuchtet ein, dass durch das Ausbluten Salz fehlt und Eisen, deshalb gibts Salz und Eisen (Blutpulver) ins Futter.
Ab und zu gibts auch mal ein Vitaminpräparat... Das Fliesch ist ja nicht nur ausgeblutet sondern auch gelagert, das tut manchen Vitaminen nicht so gut.
Da ich keine Schilddrüse füttere, kriegen die Tiere einen Hauch (!) Seealgenmehl ab und zu.
Und so weiter...
Alles andere ist Luxus, wie Bierhefe und Kokosflocken wegen Zecken... Lachsöl für Haut und Fellunterstützung und so was.
Allerdings bekommt meine "spezielle" Hündin eine ganz andere Ernährung. Sie bekommt bis zu 50% Gemüse, Obst und Pseudogetreide/Kartoffeln, denn ich ergänze ihr Futter mit Tryptophan, dessen Aufnahmechancen steigen, wenn andere Aminosäuren nicht zu sehr konkurrieren... Aber das ist ein Sonderfall.
Meine kleine Frieda verträgt und liebt viel Fleisch. Sie bekommt kaum mal Gemüse/Obst.
Meine zwei Kater sind sich sehr ähnlich, aber der eine bekommt nur 2/3 der Futtermenge und ist dabei moppelig, während der andere schön schlank ist. Das nur als Beispiel für die Individualität der Fütterung, jenseits aller Barfer-Glaubensrichtungen.
Ich habe auch oft gehört (von Zootierpflegern unter anderem), dass z.B. afrikanische Wildhunde gerne Äpfel fressen und die im Zoo auch bekommen. Wölfe sollen bei Beutemangel auch Wurzeln und Beeren aufnehmen... aber ich steh ja nicht daneben. Mir leuchtet es nur ein... Die Mageninhaltgeschichte fand ich schon immer seltsam...weil Mageninhalt (und Darminhalt) ja erstens wenig sind, nicht immer rappelvoll sind und auch nicht immer mitgefressen werden. Andererseits hat ein Wolf einen ganz anderen Stoffwechselumsatz als ein Haushund, wenn auch die Verdauungsphysiologie gleich ist. Ob also der Wolf immer son perfektes Beispiel ist?
Ich hab meine Suche nach "richtig und perfekt" aufgegeben und füttere, was die Tiere vertragen und was mir logisch erscheint. Es wäre ein ungeheurer Zufall, sollte sich eines Tages herausstellen, das ausgerechnet meine Fütterung "perfekt" ist. Ist mir auch egal... Ich finde, es ist hilfreich, sich vom Perfektionsgedanken zu lösen und mehr auf Spaß beim Fressen zu achten. Der ist nämlich auch wichtig!
Lieben Gruß
Kirsten