Beiträge von jennja

    Heute Morgen hab ich was zu der Petition in meinem Podcast, den ich fast täglich höre, gehört und ich hab mich schon wieder so sehr aufregen müssen. Der Tenor ist irgendwie, nur weil es in Berlin und ein paar anderen Metropolen ausartet, müssten dann ALLE anderen drunter leiden und würden mitbestraft. Auf dem Land und in Vorstädten gäbe es ja keine Probleme. Dieses "Argument" geht mir so dermaßen gegen den Strich, ich kann es kaum in Worte fassen. Wir alle wissen, dass das glatt gelogen ist. Natürlich gibt es überall Probleme, im ganzen Land. Unfassbarer Lärm, Umweltsauerei, verendete Tiere, das nicht-an-die-erlaubten-Böllerzeiten-halten - ist das alles kein Problem und MUSS hingenommen werden? Ähm, nein, muss es nicht!

    Eins würde ich doch gerne mal wissen, wenn es in anderen Ländern längst Standard ist, dass es Privatmenschen untersagt ist, mit Sprengstoff zu hantieren, was sind denn DORT die Argumente für ein solches Verbot und wer kommt auf das schmale Brett, dass all diese Argumente im Snowflakeland D nicht gelten sollten? Ist D mal wieder sooo besonders, dass ein Böllerverbot gegen irgendein verbrieftes Grundrecht verstoßen würde?

    Sehr sehr schade, dass das Innenministerium (das hier die Entscheidungsgewalt hätte) leider in dasselbe Horn bläst wie Kanzler und Ex-Justizminister. Nancy, ich bin enttäuscht!


    Ach und was der CDU einfällt beim Thema (illegaler) Sprengstoff an Silvester ist mal wieder so lustig, da weiß man bald nicht mehr, ob man lachen oder heulen soll: Die Antwort auf einfach alles, nämlich, na, wer weiß es? Richtig: Grenzen dicht! DAS löst ja ohnehin alle Probleme, so sicher auch dieses!

    Ich hab grad beide Petitionen unterschrieben. Danke für die Links!

    Für mich ist Silvester Jahr für Jahr stressiger. Dieses Mal war's (und ist noch immer) wieder einfach nur ein ätzendes Gefühl, zumal von den drei hier momentan lebenden Hunden einer krank ist und zudem seit einigen Jahren Angst vor dem Krach hat. Sie ist mir vor Jahren mal einige Tage nach Silvester beim Gassi in Panik beinah davongerannt, weil irgendwelche Deppen ihre Restbestände in 50 m Entfernung von uns abgefackelt haben. Ich musste sie mit meinem ganzen Gewicht auf den Boden drücken und festhalten, sonst wär sie mir rückwärts aus dem Geschirr und weg... Seitdem ist der Ofen bei ihr aus.

    Als Kind hab ich leider erlebt, wie eine Freundin einen Böller an den Kopf gekriegt hat, als wir Feuerwerkgucken waren. Nur eine Platzwunde zum Glück, aber den Jahreswechsel verbrachte sie im KH und ich war so schockiert davon, dass ich die dadurch entstandene Aversion gegen Böller nie wieder abgelegt hab.

    Bei uns hier in der Straße ist es abartig laut, das hat nichts mit Stadt/Land zu tun, wir wohnen in der Vorstadt, aber aufgrund baulicher Gegebenheiten hallt der Scheiß hier so dermaßen, es ist unerträglich und ging dieses Jahr wieder bis 2 Uhr morgens. Flughafenhotel o.ä. kam nicht in Frage, ich will aktuell nicht so weit weg sein von meiner Tierklinik. Aber generell wär's ne Überlegung.


    Ich bin erleichtert, dass wir die schlimmsten Tage geschafft haben, aber es ist ja leider noch nicht vorbei. Heute Morgen um 6:50 (!) hörte ich schon wieder nen Böller irgendwo...

    Mein Lesejahr war sehr gut, ich hab 80 Titel gelesen, sehr viel von Autor:innen, die ich noch nicht kannte, ich hab mich ganz viel inspirieren lassen und dabei tolle Entdeckungen für mich gemacht. Es war das erste Jahr, das ich lesetechnisch komplett getrackt hab, aber gleichzeitig weiß ich auch, dass ich noch nie so viel in einem Jahr gelesen habe.

    Danke hier mal an Saltimbanco fürs Draufschubsen und Motivieren. :hugging_face:


    Eigentlich gab's jeden Monat Highlights:

    Januar: David Grann - Das Verbrechen - Killers of the Flower Moon

    Februar: Thomas Bernhard - Holzfällen

    März: Franzobel - Rechtswalzer

    April: Salman Rushdie - Knife; Barbara Kingsolver - Demon Copperhead

    Mai: Percival Everett - Die Bäume

    Juni: Hernan Diaz - Treue

    Juli: Ingrid Robeyns - Limitarismus - warum Reichtum begrenzt werden muss

    August: Daniel Kehlmann - Lichtspiel; Percival Everett - James

    September: Ilko-Sascha Kowalczuk - Freiheitsschock - eine andere Geschichte Ostdeutschlands von 1989 bis heute

    Oktober: Han Kang - die Vegetarierin

    November: Dirk von Lowtzow - Ich tauche auf

    Dezember: Richard Powers - Das große Spiel


    Und aktuell habe ich noch den 3. Band der Morgenstern-Reihe von Knausgard angefangen, alle drei Bände zusammengenommen tatsächlich auch ein Highlight dieses Jahr.

    Bei mir ist eine Sache völlig aus dem Ruder gelaufen und daher muss ich da mal einen Cut machen.. Es geht um Bücher. Dieses Jahr bin ich da komplett eskaliert und - egal ob gebraucht oder neu - es sind einfach zu viele hier angekommen, mein SuB wächst und wächst und trotzdem konnte ich mich nicht zurückhalten. Jetzt sind gerade noch mal 3 Titel auf dem Weg zu mir und dann werde ich versuchen, ein Jahr lang keine Bücher zu bestellen. Stattdessen lese ich mal nur aus dem (gefühlt) schier unermesslichen Schatz, der hier noch lagert.

    So ist der Plan. Das wäre dann auch der Neujahrsvorsatz, der einzige, der mir wirklich schwer fallen wird und genau deshalb formuliere ich den jetzt einfach mal.

    Wenn es Titel gibt, die ich unbedingt haben will, kommen sie auf eine Liste und dann gucke ich in einem Jahr mal, was davon ich mir tatsächlich besorge. Schenken lassen zum Geburtstag und Weihnachten ist ok, aber selber kaufen will ich mir mal wirklich verbieten. Es geht dabei weniger um's Geldausgeben als darum, dass das Bücherkaufen sich in den letzten 1-2 Jahren als eine Art impulsgesteuerte Ersatzhandlung gestaltet hat, die mir selber gar nicht mehr behagt...

    ich klink mich hier auch mal wieder ein... zwar ist der Junghund schon fast 2 Jahre alt, aber wir haben grad so eine Phase.... Bisher hatte das Tier ja sehr viele Freiheiten, weil sie super brav war, immer ansprechbar, Abrufbarkeit top, schön auch zu mir hin orientiert. Da hatte ich kaum was zu meckern. Nur dieser ewig weite Radius, mit dem alleine ich aber unter den og. Bedingungen gut leben könnte, ist mir natürlich nicht entgangen. Jetzt ist aber seit neuestem der Jagdtrieb angeknipst, und der zusammen mit diesem Monsterradius ist nicht so die günstigste Kombination.

    Wir reihen uns daher mal ein in die Leinenfraktion (ich bin inzwischen ja Flexifan geworden) und arbeiten wieder mal an den Basics, sprich Radius, Ansprechbarkeit, Orientierung sowie Orientierung und was noch - ach ja, Orientierung...

    Es kommt halt grad ein bisschen was zusammen, was ineinander spielt, schätze ich. Wir gehen viel im Dunkel/Dämmerung, es gibt bei uns elendig viele Katzen (die und Rehe sind grad das heiße Thema), als BC/Aussie-Mix ist sie ohnehin super sensibel für optische und akustische Reize, reagiert auf praktisch alles, auch in weiterer Ferne. Ich schätze, es steht wohl demnächst auch irgendwann mal wieder eine Läufigkeit an, in dem Zusammenhang kenne ich auch das mit der höheren Reizlage. Na ja... Muss man jetzt so nehmen wie es ist und dran arbeiten. Gechillt ist das grad nicht so sehr, aber hilft ja nix.

    Dass es jetzt so früh dunkel wird, ist nicht so toll für das Ganze, weil ich selber deshalb auch unentspannter bin.. tja, müssen wir jetzt durch und ist ja nicht für immer. Ich google mal Durchhalteparolen..

    Kastratenfell, ja... kennen wir.

    Ich hab meiner Liesl ja einen recht radikalen Sommerschnitt verpasst und damit ist sie insgesamt viel pflegeleichter geworden, was das ganze Fell angeht, das bei ihr ca. 1,5 Jahre nach der Kastra kam. Und das mache ich nun regelmäßig. Konkret sieht das so aus, dass ich an den Beinen die Fahnen runterschere, den Bauch quasi frei schere, bisschen die unteren Seiten (also zum Bauch hin) korrigiere, die Hosen im Grunde ganz wegschere und auch an der Rute noch nachhelfe, das aber mehr, damit es ein einheitliches Bild ergibt. Sie fühlt sich im Sommer damit wohl, und bis zum Herbst ist das soweit nachgewachsen, dass wieder genug Fell da ist, dass sie nicht friert. Aber wir haben nicht mehr mit dieser Fellmasse zu kämpfen.

    Sieht halt immer erstmal gewöhnungsbedürftig aus, aber wir sind weit weg von einer Komplettschur (hab ich mal bei Bela gemacht in seinem letzten Sommer, war gut!).

    Auch Liesl hat dieses Jahr wegen Ultraschall eine Bauchrasur bekommen, aber das hat optisch gar nicht so einen großen Unterschied gemacht, zusammen mit der Sommerfrisur.

    Mia war über 9 Jahre alt, als Kalle eingezogen ist und Ares wird etwas über 8 1/2 Jahre alt sein, wenn, vlt, wieder ein dritter Hund einzieht.


    Chica war 11 Jahre als Emil einzog. Ich hatte große Bedenken, weil sie nie viel für andere Hunde übrig hatte. Aber den Emil hat sie sofort ins Herz geschlossen und ist richtig aufgeblüht. Für einen alten und kann das auch ein echter Jungbrunnen sein.

    Bisschen so war das bei uns auch. Liesl hätte ihr Leben im "Seniorenstift" genossen, aber der Welpe hat sie dann schon ordentlich mitgerissen und das Energielevel hochgezogen. Sie würde draußen nicht mehr so agil sein, sich auch mal auf ein Spielchen und eine kurze Flitzerei einlassen ohne das Kleinteil. Ich glaube wirklich, dass "Welpi" ihr Leben bereichert, wenn nicht sogar verlängert hat. Sie ist jetzt mit 12,5 Jahren (und Krebsdiagnose) so fit wie manch deutlich jüngerer Hund nicht mehr. Die stiften sich hier auch gerne gegenseitig zu Schabernack an, das hält jung und gesund :)

    Meine Liesl war ja nie Einzelhund - bis auf 3 Tage. Da war sie schon 10,5 Jahre alt und wenn's nach ihr gegangen wäre, dann wäre sie absolut zufrieden damit gewesen, wenn es so geblieben wäre. Sie hat sich immer bestens mit Bela vertragen, aber sie ist einfach ein recht eigenständiger Hund, der wunderbar alleine klargekommen wäre. Hundegesellschaft für sie ok, aber kein Muss. Und genau aus dem Grund war es wohl das beste, dass sie sich gar nicht erst ans Einzelhundedasein gewöhnen konnte und gleich wieder mit was Neuem konfrontiert wurde. Für mich kam der Welpe emotional gesehen viel zu früh, und "gebraucht" hätte Liesl den schon gleich gar nicht, aber im Nachhinein betrachtet ist völlig klar, dass es das beste war, was passieren konnte und alle profitiert haben.

    Wenn es nun irgendwann in den nächsten Jahren so kommt, dass meine Nova Einzelhund sein wird, dann wird sie das erstmal bleiben. Ob für immer, weiß ich nicht, aber sie wird erstmal eine Zeitlang alleine klarkommen müssen. Sie ist schon eher der gesellige Typ, sie würde bestimmt gerne schnell wieder einen Hundepartner an ihrer Seite haben, aber meine Wohngegend entwickelt sich gerade so extrem negativ, was (Mehr-)Hundehaltung angeht, dass ich erstmal gucken muss, ob und wann wieder was Neues einzieht. Und das heißt für Nova, sie wird sich umgewöhnen müssen. Aber da ich überwiegend im Homeoffice arbeite und sie auch mit ins Büro nehmen kann, wenn es sein muss, wird sie nie lange alleine zu Hause sein und das wird wohl dazu führen, dass unsere Bindung noch enger wird und ob sie dann irgendwann überhaupt wieder einen Hundefreund zu Hause braucht - wer weiß... Gassibekanntschaften haben wir und können wir jederzeit aktivieren, wenn ich das will (ich hab aber meistens gerne meine Ruhe, also...).


    Edit: alleine bleiben, also ganz alleine, ohne den Zweithund, konnte ich dieses Jahr häufig üben, wenn ich mit Liesl in der Tierklinik war und die Kleine solange zu Hause warten musste. Da lege ich ohnehin auch großen Wert drauf.

    Klima.

    Tiere.

    Ressourcenverbrauch.

    Globaler Flächenverbrauch für Tierfutter.

    Überfischung der Meere.

    Hmmm, was noch? Falls es gesundheitliche Vorteile bringt, wenn man sich nicht hauptsächlich von Hochverarbeitetem ernährt, und falls es auch noch finanziell gesehen günstiger ist, kommen noch individuelle positive Nebeneffekte hinzu.

    Kennst du Franzobel? Der könnte vielleicht was für dich sein. Ich lese gerade seinen letzten Roman „Einsteins Hirn“, der liest sich im Vergleich zu früheren Sachen etwas zäh. Mehr Biss hatte „Das Floß der Medusa“, „Rechtswalzer“ und „das Fest der Steine“. Grotesk, schmutzig, sehr schwarzhumorig bis grenzwertig böse. Also ziemlich gut 😅


    Neulich hatte ich „Lichtspiel“ von Daniel Kehlmann, den fand ich auch sehr gut.


    Ernster im Stil, und unbedingt lesenswert außerdem: „das Lied des Propheten“ von Paul Lynch.


    Und von Hernan Díaz gefiel mir „in der Ferne“, das war sein Erstling vor „Treue“ (kennst du bestimmt schon?).


    Absurd-komisch und zuweilen politisch: Kurt Vonnegut, „Zeitbeben“. Einfach fantastisch die Übersetzung von Harry Rowohlt.


    Und was für Zwischendurch: Timon Karl Kaleyta, „Heilung“. Fand ich ganz interessant.