Also bei mir war's schon immer so, dass ich mich einfach gut quälen und pushen kann, wenn ich was wirklich will. Ich lauf jetzt seit ca. 20 Jahren, am Anfang war's schlicht die billigste Methode, um bissl abzunehmen und dann hat mich irgendwann (das war so 2006) der Ehrgeiz gepackt und ich wollte auf HM trainieren. Ohne Plan, einfach nur so oft und so viel laufen wie möglich, fast jeden Tag nach der Arbeit und nach 10 Wochen Training war ich dann soweit, dass ich beim Stadtlauf den HM in knapp unter 2 h gelaufen bin. Aber fragt nicht, wie es mir danach ging. Und wie oft ich nach dem Lauftraining zu Hause kreislauftechnisch zusammengeklappt bin. Bekloppt? Ja. Dämlich? Unbedingt. Aber ich hatte auch niemanden, der mir gesagt hat, wie man sinnvoll trainiert. Und natürlich hab ich mich dann auch verletzt, ist ja klar...
Dann hatte ich ein paar Jahre Pause gemacht und bin wieder eingestiegen und hab mich eher auf Strecken von max. 10 km beschränkt, da war ich aber recht schnell angekommen. Damals mit dem ersten Hund war die Motivation wieder sehr hoch. Mit Hund 2 hatte ich dann die fixe Idee, wieso nicht mal wieder ein HM? Und daraus wurde irgendwann der Marathon, aber den dann nach Plan. Danach wieder Verletztungen (Streakrunning, wer macht sowas??) und immer wieder musste ich nach Monaten Pause von vorne anfangen. Das Ding ist aber, dass es ja sowas wie ein muskuläres Gedächtnis gibt und man deshalb zwar erstmal wieder die Kondition hochziehen muss, aber relativ schnell wieder an die alte Form (also wir reden ja hier von Laien-Zeiten, gell) rankommt. Bei mir dauert das immer nur wenige Wochen. Aber: ich kenne inzwischen meine Grenzen.
Letztes Jahr kriegte ich ja die Diagnose Rheumatische Arthritis und bin lange Zeit nicht gelaufen, hab außer ein bisschen Schwimmen gar keinen Sport gemacht wegen permanenter Schmerzen. Nachdem ich jetzt aber medikamentös gut eingestellt bin, kann ich wieder fast so trainieren als wäre nichts und hab mir schon wieder Ziele gesetzt. Und ja, da kann ich einfach draufloslaufen und bin relativ schnell soweit, dass ich mind. 30 Minuten durchlaufen kann. Gehpausen brauchte ich nur die ersten 2-3 Läufe. Aktuell ist es so, dass ich die ersten 2-3 km noch dahinschleiche, aber dann in den Flow komme und dann geht's auch schneller. Am Schluss mach ich gerne noch einen flotten km, um noch mal einen extra Reiz zu setzen.
Und was bei mir noch ein riesengroßer Vorteil ist und das Laufen für mich enorm erleichtert: Ich hab praktisch keine Höhenmeter hier
Krafttraining mache ich im Grunde gar nicht. Weil ich es so sehr hasse, dass ich mich nicht überwinden kann.