Erzählungen von Alice Munro
welcher Band? Ich hab mal "Liebes Leben" geschenkt bekommen und fand das ganz toll. Hatte dann auch noch "Die Liebe einer Frau" gelesen und auch das hat mir gut gefallen.
Zuletzt gelesen...
- Pynchon, V. Hatte ich ja schon erwähnt. Irgendwann werde ich es vielleicht noch mal lesen, vielleicht erschließt es sich mir dann mehr. Das gibt es ja manchmal, dass man erst im zweiten (oder dritten??) Anlauf einen Zugang findet und sich alles zusammenpuzzelt. Wer weiß...
- George Orwell, Farm der Tiere. Ein Klassiker, den ich auch endlich mal gelesen haben wollte. Werden viele hier wohl kennen...
- Anthony Burgess, Clockwork Orange. Ich habe den Film bisher nicht gesehen, nur davon gehört. Dauert einen Moment, bis man in dieser eigenartigen Jugendsprache, in der es geschrieben ist, drin ist, aber es gibt in meiner Ausgabe ein Glossar. Ziemlich brutal, starker Tobak und am Ende sehr ernüchternd.
- zwischendurch ein Sachbuch: Bernd Ulrich, Alles wird anders - das Zeitalter der Ökologie. Klimakrise, Artensterben, Ernährung - die Faktenlage ist erdrückend, aber wir sind so träge, dass es eigentlich nicht auszuhalten ist, wenn man nicht alle Energie, die nötig wäre, die Probleme anzugehen, ins Leugen, Verdrängen und Herumlavieren stecken würde. Warum ist das so? Warum macht vor allem die Regierung ihre Arbeit nicht? Ulrich analysiert und zeigt auf, wie die Großereignisse des 20. Jahrunderts eine Politik erzeugt haben, die verhindert, dass mit Mut und Entschlossenheit den Problemen des 21. Jahrhunderts begegnet wird (so wie es notwendig wäre). Wie sie geradezu Realitätsverweigerung betreibt (obwohl sie sich zum Pariser Klimaabkommen und 1,5 Grad-Ziel bekannt hat) und die Verantwortung allein der Bevölkerung überträgt, die sich im gegenseitigen Moralisieren verliert und im Privaten außerdem völlig hilf- und machtlos ist, weil sie keine bestärkende Politik im Rücken hat, eher im Gegenteil...
Das Buch kam 2019 heraus, seitdem hat sich zwar ein bisschen was getan, zumindest gibt es einzelne Stimmen in der Regierung, die Probleme auch mal deutlich benennen (zu selten allerdings), wir sind aber immer noch gefangen in den gleichen Strukturen und in der Erzählung, dass man nur die Geräte austauschen müsste, und dann gelänge die Transformation ganz alleine, ohne dass die Bevölkerung etwas davon bemerkt. Das wird nicht funktionieren, es müsste eine völlig andere Politik, eine andere kollektive Erzählung, eine andere Kultur erzeugt werden, die diese gigantische Lücke zwischen der Realität und der Radikalität des Normalen schließt und die Menschen aus diesem Alptraum befreit. Das ist natürlich ziemlich groß gedacht. Aber, und darum geht es ihm, die Probleme, die die Klimakrise erzeugt, sind so groß, dass die herkömmlichen, bekannten Rezepte nicht ausreichen, um sie zu lösen. Eine einzelne Partei kann das nicht. Ein/e einzelne/r Bürger*in kann das nicht. Angst vor dem, was kommen mag, wenn man die Dinge so angeht, wie es die Realität erfordert, ist zwar vielleicht berechtigt, rechtfertigt aber kein Nichtstun. Denn Nichtstun ist das, was erstrecht zum Extremen und zu radikalen Maßnahmen führen wird, wenn die Zeit, um mit demokratischen Mitteln zu handeln, abgelaufen ist. Und diese Zeit läuft.
Wichtiges Buch, in Teilen mit ein klein wenig Sarkasmus, aber auch mit vielen interessanten Gedanken, die mich einiges besser verstehen lassen. Ein Aufrüttler außerdem. Die Gesellschaft sollte aufhören, sich zu verstecken und endlich erwachsen werden. Erwachsensein heißt, Verantwortung für sein eigenes Handeln zu übernehmen. Das ist seine Forderung.
- und dann hab ich einen zweiten Anlauf unternommen mit Juli Zeh, Unterleuten. Die ersten 50 Seiten gefallen mir heute besser als beim ersten Anlauf vor ein paar Jahren, als ich das Buch geschenkt bekam...