Hallo Suki!
Wir hatten vor unseren beiden Wuffs aus dem Tierschutz ein Neufimädchen vom Züchter. Sie kam als Welpe zu uns! Ein süßes Wuschelbärchen! Aber stur ohne Ende!
Wenn sie spätabends noch draußen auf der Terasse lag, war sie nicht hineinzubekommen! Aber draußen bleiben ging ja auch nicht! Tragen? Ging nur anfangs, die Neufis werden schnell groß und schwer! Bis mein Mann sie eines Tages sanft aber bestimmt mit dem Fuß am Po anstupfte!!! Das hat gewirkt!!! Und nur das funktionierte bei ihr!
Ich bin oft verzweifelt bei ihr und es gab eine Zeit, da hätte ich sie gerne umgetauscht...ich gebe es zu! Ich saß weinend bei meiner Freundin im Auto, die ihren Hund, einen Berner Sennenhund, mit den Augen regieren konnte, und war fix und fertig. Als ich mit meiner TÄ darüber sprach, meinte sie nur mit einem Grinsen im Gesicht: "Es gibt Weicheier (Bernersennenhund von Freundin) und Persönlichkeiten! Sie haben eine Persönlichkeit!"
Tja, wir haben es überlebt und geschafft! Aber es war keine leichte Zeit damals!
Es kann also auch mit Hunden, die man von klein auf hat, schwierig werden!
Meine beiden Schätzchen jetzt sind ganz anders! Ich habe mich im Vorfeld ausgiebig informiert, und viel mit meiner Vermittlerin besprochen (die Ärmste!).
Diese Hunde kamen aus einem TH, in dem es nur wenig und selten ausreichend Futter gab. Feli kam völlig ausgemergelt und unterernährt, ohne Muskeln bei uns an!
Ich habe von Anfang an darauf geachtet, dass sie regelmäßig Futter bekommen! Sie haben genug Hunger gelitten, dass müssen sie bei mir nicht mehr!
Über das Futter, was ich anfangs nur aus der Hand gab, haben wir mit unserem Beziehungsaufbau angefangen! Und Beide lieben zwar den Rest der Familie auch sehr, sind aber auf mich geprägt, (wie gewünscht)! Ich denke, das mit dem Futter spielt da eine große Rolle!
Zitat
richtig ich weiß nicht was sie erlebt hat. aber ich bin ehrlich, da habe ich mir damals nicht so richtig gedanken zu gemacht
ich dachte wenn sie hier ist lernt sie schnell, dass es hier anders ist und das das dann schon klappen würde.
das mit dem ängstlich kann ich nur bestätigen. am anfang hat sie sich nicht mal gefreut.
wielange hat die phase mit dem durchzug gehalten?
es geht nicht nur um das anschreien, sobald ich sie auch nur anschubse oder die hand hebe (seis wegen was anderem) die einkaufstüte gegen sie schlägt, aus versehen, oder irgendetwas passiert wo sie denkt dass sie "eins auf den deckel bekommen hat", dann jault sie, wirft sich auf den boden oder piselt im extremfall sogar auf den boden.
Alles anzeigen
Dieses Verhalten hat mein Feli anfangs auch sehr stark gezeigt! Er hat als Straßenhund gelebt vorher, und kannte wohl nur die Hand, den Fuß, den Besen, der sich gegen ihn erhebt! Ich habe mich da schwer zurücknehmen müssen und sehr auf meine Bewegungen geachtet, nachdem ich das Verhalten bei ihm bemerkte. Natürlich passiert das auch heute schon mal, aber dann gehe ich zu ihm, oder rufe ihn sofort wieder heran und knuddele ausgiebig mit ihm. Er versteht, dass ich ihm nichts Böses will.
Für mich zeigt das Verhalten Deines Hundes nur, dass sie misshandelt wurde! Und das Du viel Geduld und Arbeit vor Dir hast, um sie soweit zu bekommen, dass sie Dir Vertrauen entgegenbringt! Aber es ist nicht unmöglich, das zu schaffen. Wenn Du es willst....
Sie kann das so schnell, wie Du dachtest, leider nicht lernen, ihre Erfahrungen und ihr Verhaltensmuster sitzen tief! Manche Dinge verliert sie vielleicht nie, weil es einfach ein unbewußter Ablauf ist, z.B. das Wegducken! Aber das bedeutet nicht, dass sie zu Dir kein Vertrauen aufbauen könnte!
Hunde sind Überlebenskünstler! Ihr könntet noch mal neu durchstarten, und sie würde mitmachen, bestimmt!
Es ist halt so, dass Du wirklich alle Erwartungen beiseite schieben müsstest! Wenn Du nichts erwartest, sondern alles so nimmst, wie es kommt, dann geht es Dir wie mir und Du fängst an, Dich über jeden auch noch so kleinen Fortschritt wie eine Irre zu freuen...
Mein kleines Mädel schmeißt sich zitternd und bibbernd ins Gebüsch, wenn uns Männer in dunklen Anzügen entgegenkommen. Aber sie springt aufs Bett um den großen schwarzen Mann (Bartträger, dunkles Haar) mit der tiefen Stimme zu wecken und ist ein von der Schnauze bis zur Schwanzspitze wedelndes Bündel Freude dann....und ich hätte niemals geglaubt, dass es einmal soweit kommen würde...ich bin unglaublich stolz auf meine Kleine!
Und glaube mir, sie merkt das! Sie merkt, wenn Du Dich über ihre Erfolge freust und das spornt sie nochmals an!
Ihr habt eine Chance, wenn Du es willst! Es ist anstrengend, und Arbeit, aber nicht unmöglich! Eigentlich sollte Dir aber auch Deine Vermittlungsstelle zur Seite stehen mit Rat und Tat!
Achja, und ihre "Ohren auf Durchzug-Phase" hat ca. drei-vier Monate gedauert. Nun gehorcht sie immer besser, wenn ich sie heran rufe, lässt sich sogar aus anderen Dingen abrufen!
Bei uns war es so, dass Feli und ich von der ersten Minute an ein Team waren! Er ist mein Hund! Der Hund, den man wohl nur einmal im Leben hat!
Reka hatte es da etwas schwerer am Anfang. Und ich war sehr unsicher, trotz allen Überlegungen im Vorfeld, ob ich es schaffen würde, beiden gerecht zu werden!
Aber unsere Hunde haben uns gelehrt, dass es geht. Reka hat sich in unsere Herzen geschlichen, und sitzt nun fest und auf alle Zeit darin! Es ist anders als mit Feli, aber genauso schön mit ihr!
Ich wünsche Dir und Deiner Maus, dass sich alles zum Guten wendet, so oder so herum!
LG, Steffi