Ok, dann fange ich mal an..
1. Ich habe eher langsam umgestellt. Für die meisten klappt es mit dem Veganismus wohl so besser - anders als mit Vegetarier werden, das wurde ich von heute auf morgen. Es gibt natürlich auch Leute, die von heute auf morgen Veganer werden, aber es kann schnell zu Frustration kommen, wenn es doch öfter passiert, dass man einen Rückschlag hat oder etwas kauft, was sich doch als unvegan herausstellt.
Bei mir war es so, dass ich erstmal Kuhmilch durch Sojamilch ersetzt habe. Am Anfang dachte ich, auf Käse nur schwer verzichten zu können. Und auf Eis noch shwieriger, ich liebe Eis. Aber nach und nach fand ich immer mehr Alternativen und jetzt vermisse ich nichts mehr und empfinde es gar nicht mehr als Verzicht.
Es gibt Sojaeis zu kaufen z.B. bei Tegut, Edeka, Globus und noch ein paar anderen Supermärkten (muss man schauen, ist oft regional unterschiedlich, obwohl die selbe Kette). Das Swedish Glace Sojaeis ist super gut, genauso Valsoia. Und in der Eisdiele sind manchmal Fruchteissorten vegan, da muss man aber nachfragen.
Es fiel mir am Anfang auch erstmal schwer, unterwegs kaum etwas Gutes zu essen zu bekommen. So habe ich es erstmal so gehalten, dass ich zu Hause vegan esse und unterwegs eher vegetarisch. Aber irgendwann habe ich überlegt, dass sich so nie etwas ändern wird. Ich möchte, dass es irgendwann auch in Restaurants genauso normal wird, etwas Veganes zu bestellen wie es jetzt ist, etwas Vegetarisches zu bestellen. Und wenn aber nie jemand nach veganem Essen nachfragt, wird sich da nichts ändern. Manchmal hat man Glück und bekommt sogar richtig leckeres Essen zubereitet, manchmal ist es eher langweillig und einfach nur Gemüse - kommt halt auf den jeweiligen Koch an. Und auf die Stadt - Berlin ist eine Traumstadt für Veganer -als mein Mann und ich dort letztes Jahr 6 Tage verbracht haben, war noch nicht mal genug Zeit da, um alle Restaurants und Imbisse mit veganem Angebot auszuprobieren. Und die, die wir ausprobiert haben, waren super! Auch veganes Eis gab es in 2 Eisdielen.
Wenn wir hier in unserer Gegend lecker vegan essen wollen, dann gibt es z.B. in Darmstadt ein vegetarisch/veganes Cafe mit tollen "Dönern" (mit Falafel oder Sojagyros oder Auberginenscheiben) und jeden Tag ein anderes Tagesgericht.
Pizza schmeckt mir sehr gut auch ohne Käse (unterwegs), zu Hause kann man sie aber auch mit veganem Käse oder selbstgemachter Soße, die etwas käsig schmeckt und aussieht machen (Hefeschmelz).
Also mach dich am Anfang nicht verrückt - und wenn du doch etwas unveganes isst, ist es kein Weltuntergang. Das kommt nach und nach und wird dir immer leichter fallen, wenn du beim Einkaufen schon weisst, was du kaufst und unterwegs ein paar Mal gefragt hast, ob sie dir etwas ganz ohne tierische Produkte zubereiten können. Und wenn du genau weisst, du bekommst da wo du hingehst nichts Veganes, kann man auch vorher etwas essen oder aber etwas mitnehmen, damit man nicht hungern muss.
Ausserdem ist es anders als bei Vegetarismus, bei Veganismus hat jeder seine persönliche Grenze, wie weit er geht.
Es geht nicht darum, wer "am vegansten" ist, sondern darum, das Vermeidbare zu vermeiden, immer dann, wenn es eine Alternative gibt.
2. Ich habe bis jetzt keinen pfanzlichen Fetaersatz probiert, da ich Feta nicht vermisse. Aber ich kenne diesen hier, vielleicht wäre er etwas für dich:
http://www.vegan-wonderland.de…os-white-feta-p-1401.html
3. Ja, ich bestelle ab und zu veganen Käse, aber mehr in den Wintermonaten. Letzen Sommer, so ab Frühling bis späten Herbst haben wir gar nichts aus dem Internet bestellt, sondern so viel frisches Gemüse usw. gegessen, dass es gar nicht dazu kam.
Hmm, etwas teurer schon... Wenn man es zum günstigen Discounterkäse vergleicht. Aber Biokäse ist wohl auch nicht gerade billig.. Dafür sind viele andere vegane Lebensmittel billiger als Fleisch oder Milchprodukte, z.B. Bohnen, Reis, Nudeln, saisonales Gemüse und Obst, aber auch z.B. Sojagranulat (wie Hackfleisch zu verwenden) ist nicht teuer.
4. Manchmal komme ich damit schlecht klar, manchmal gut. Aber eines weiss ich: ich möchte vegan leben und ich möchte, dass sich etwas verändert. Und wie sagt man so schön: sei die Veränderung, die du in der Welt sehen willst. Ich setze mich für Rechte der Tiere ein, und das ist ziemlich unglaubwürdig, wenn man tierische Produkte konsumiert.
Ausserdem sehe ich da auch für mich Vorteile - gesundheitliche, aber auch das Essen, was wir essen, schmeckt mir einfach super und ich habe dabei kein schlechtes Gewissen - das tut gut.
5. Fleisch und Eier fehlen mir gar nicht. Käse mittlerweile auch nicht. Also jetzt kann ich sagen, dass mir tierische Produkte gar nicht fehlen. Ich habe viele neue Sachen und Gerichte entdeckt, die ich früher gar nicht kannte. Wenn es mal schnell gehen muss, greife ich zu veganen Fertigprodukten, und wenn ich Zeit habe, probiere ich gerne neue Sachen aus.
Ich kann es sehr gut verstehen, dass es am Anfang so aussieht, auf so viel verzichten zu müssen. Mir ging es nicht anders! Deswegen sage ich, ist es nicht schlimm, wenn man langsam umstellt und nicht bald frustriert aufgibt, weil es zu schnell ging.
Hier kannst du viele nützliche Informationen und Rezepte finden:
http://www.rezeptefuchs.de/
http://tinyurl.com/ydtt486
http://www.veganwelt.de/inhalt/kochen/k-frameset.html
Für viele leckere Käsealternativen ohne bedenkliche Zutaten zum selbermachen kann ich das Buch "Käse veganese" von Heike Kügler Anger empfehlen. Ausserdem hat sich noch mehr tolle Rezeptebücher, wie z.B. das neueste: "Vegan unterwegs":
http://www.angkue.de/heikes_ko…cke.htm#Vegan%20Unterwegs
Und für eher einfachere und günstigere, aber sehr leckere Gerichte kann ich die Kochbücher von Attila Hildmann empfehlen:
http://www.attilahildmann.com/…buch_cholesterinfrei.html
Viel Spaß beim stöbern und ausprobieren!