Beiträge von Trillian

    Ich kenne jagdlich ambitionierte Hunde, die äußerst unangenehme Erfahrungen mit ihrer Beute gemacht haben und dennoch wieder auf das selbe Tier Jagd gemacht haben. Ich würde mal annehmen, eine solche "Härte" gebört bei manchen Rassen zum Zuchtziel, weil sie anderweitig ihren Job nicht machen könnten. Das weiß ich aber nicht sicher, weil mir die Zucht von Jagdhunden ziemlich wurscht ist ;o)


    Und zu "entspannt ist mein Hund nur zuhause": Natürlich bringt ein konditioniertes Entspannungssignal einen ernsthaft jagdlich motivierten Hund nicht dazu, mitten im Wald ein Nickerchen zu machen. Aber es kann helfen, die Erregung auf ein Niveau herabzusenken, dass es dem Hund erlaubt, wieder zu reagieren. ;o)

    @ Sara: Das normale Zusammenleben ist voll von Verstärkung und Strafe, ob wir wollen oder nicht. Aber wenn wir die Lerngesetzte kennen, dann können wir sie bewußt anwenden oder uns zumindest erklären, warum es gut oder schlecht läuft.

    Zitat


    Bei Dingen, die dem Hund jetzt nicht allzu wichtig sind, reicht das tatsächlich. Aber es gibt auch Situationen, in denen der Hund das Verbotene für wichtiger hält - wir müssen ja einiges verbieten, was der Hund für absolut widersinnig hält. Und da schluckt er halt die Wurst schnell runter....


    Um ehrlich zu sein, denke ich, das hängt von Rasse und Vorerfahrung ab. Es gibt sicherlich Hunde, bei denen das in jeder Situation funktioniert. Der Rüde meines Vaters war soeiner. Sobald ich ein wenig die Stimme gehoben habe, hat er mit allem aufgehört, was er grad getan hat. Und ein strenger Blick meines Vaters reichte um ihn von Karnickel und Co abzuhalten.
    Bei einem Podenco mit Erfahrung im Selbstversorgen wird das schwieriger

    Zitat


    Ich schätze es auch nicht zu versuchen den Abbruch in emotional sehr aufgeladenen Situationen zu etablieren, WEIL dann ein Maß an Einwirkungen auf den Hund nötig wird, dass für mich inakzeptabel ist.


    Dem stimme ich im Prinzip völlig zu, aber weil ich ein Weichei bin und außerdem manchmal schlampig mit dem Aufbau, bleibe ich lieber bei der Verstärkung. Weniger Stolperfallen für mich Trottelchen :D :D

    Ich frag mich grad, ob da ein getroffener Hund bellt ;o)


    Staffy, ich habe es Dir schon in anderen Threads erklärt, aber ich tue es gerne nochmal, weil ja vielleicht Wiederholungen helfen:


    Man kann Grenzen immer von 2 Seiten definieren. Ich kann immer sagen: "Wenn du das falsche machst, dann wird es unangenehm." oder "Wenn Du das richtige tust, dann wird es angenehm."


    Ich erwarte garnicht von Dir, Deine Art mit Deinen Mitwesen umzugehen zu ändern. Auch wenn ich mich hier im Forum über mehr Höflichkeit und Freundlichkeit von Dir freuen würde.


    Aber zu unterstellen, dass es nicht möglich ist, Grenzen allein über Verstärkung zu definieren ist nicht soooo klug, weil falsch ;o)


    Kein Rückruf, aber Aufbau einer Grenze:


    http://www.youtube.com/watch?v=OuTh47i3hOY


    http://www.youtube.com/watch?v…1&list=SP756D0A827EF9134C


    EDIT: Meiner Meinung nach erwächst Respekt vor Mitmenschen aus dem Respekt, den man selbst erfahren hat. Aus Strafe hingegen wird Angst, Aggression oder Unterwürfigkeit

    Mir erschließt sich dieser ständige Vergleich mit der Kindererziehung nicht. Und das nicht, weil man Hunde und Kinder nicht vergleichen kann, ich finde Hunde und (kleine) Kinder kann man sehr gut vergleichen.


    Und ja, es gibt Mütter, die ihre Kinder lediglich mit einem "Nein!" abspeisen. Aber das ist ja weder klug noch pädagogisch sinnvoll. Ich bin gelernte Erzieherin und habe in ganz unterschiedlichen Bereichen gearbeitet. Und ich habe folgendes in meiner Ausbildung gelernt und später erfolgreich angewand:


    Sehr kleine Kinder brauchen nach dem Nein eine Alternative (und wenn ich mir eh ne Alternative ausdenken muss, dann kann ich mir das "Nein" auch sparen)


    Je älter die Kinder werden, desto weniger brauchen sie von mir angeregte Alternativen und desto mehr brauchen sie Erklärungen. Und wenn ich (verständlich!!!) erkläre, warum ein Verhalten ungünstig ist, dann kann ich mir das "Nein!" ebenfalls sparen.


    Mein Problem am "Nein!" ist, dass es eine unangenehme Konsequenz erfordert, falls es nicht befolgt wird. Bei Kindern bin ich gelegentlich bereit negative Strafe anzuwenden, positive Strafe würde ich bei Kindern noch viel weniger verwenden als bei Tieren.


    EDIT: Ratzratz, wenn Du auf den "Bomper" anspielst, der soll, soweit ich weiß, so konditioniert werden, dass der Hund nicht merkt, dass das Wurfgeschoss vom Menschen kam. Allerdings will ich auch nicht, dass meine Hunde in einer noch unberechenbareren Umwelt leben als es eh schon der Fall ist, daher habe ich es nie trainiert

    Ich denke, grade wenn man selbst aus einer autoritären Kinderstube kommt, ist es schwer umzudenken und sich vorzustellen, dass es eben auch ohne Drohen geht.


    Es gehört viel Mut dazu, sich darauf einzulassen. Nicht jeder ist dazu bereit und in der Lage

    Dragon, Das ist, weil nicht sauber verglichen wird.


    Es heißt auch immer wieder: Die Belohnung müsste dann ja toller sein als das Jagderlebnis. Aber wenn das stimmen würde, dann müsste ja (in der logischen Folge) die Strafe auch schlimmer sein als der Spass am Jagen. Und wenn ich mir ansehe, wie viel Hunde im Jagdmodus ertragen, dann müssten die Strafen unmenschlich schlimm sein.


    Bevor ich sowas meinem Hund antäte, würde ich die Hundehaltung aufgeben


    EDIT: Bei Kindern wie bei Hunden ist eine ausreichende Bedürfnisbefriedigung notwendig für die FÄHIGKEIT sich an die Regeln zu halten, egal wie es aufgebaut wurde