Beiträge von Trillian

    Disc-Scheiben sind umstritten, weil Erschrecken ein ebenso schlimmes (oder sogar schlimmeres) Empfinden sein kann wie Schmerz. Das darf man nicht unterschätzen. Womit ich aber nicht sagen will, dass es grundsätzlich falsch ist, mit solchen Hilfsmitteln zu arbeiten.


    Ich tue es halt nicht und möchte gern davor warnen, das zu verharmlosen.

    Zitat

    Ich kenne die DVD und ich habe bei Max ähnlich gearbeitet (bei Big nun wieder ganz anders), wobei die DVD natürlich nicht das so wiedergibt, wie es in Realität ist. Aus diesem Grund bin ich auch nicht so begeistert von der DVD aber das ist ein anderes Thema.


    Der Hund ist natürlich nicht entspannt aber er wird entspannt. Erst läßt er den Alarm, das Getöse, etc. pp. (übrigens war mein Hund auch ein Hund der sich umdrehte und sich dann gegen den wendete der ihn am Rabatz machen hinderte .. in Form von schnappen und beißen), dann sieht er, dass ja gar nix los ist und dadurch, dass man dann ganz normal mit ihn in Hundebegegnungen gehen kann sieht er, dass das alles gar nicht so dramatisch ist und entspannt sich.


    Ich meinte nicht, dass der Hund noch eine Weile braucht, um zu lernen, dass der andere Hund ihm nix tun wird und deswegen nicht sofort entspannt.


    Sondern für mich sah es so aus, als wäre der ursprüngliche Stressfaktor: Hund ersetzt worden durch den neuen und sehr viel größeren Stressfaktor: eigener Mensch bei Hundebegegnungen. Zumindest dem Bordermix waren die anderen Hunde später ziemlich egal, der hatte vorallem damit zu tun, seinen Menschen zu beschwichtigen.


    Ich wüsste jetzt gern, ob das mit der Zeit wirklich in richtig entspanntes Verhalten übergeht. Denn bei den vielen Hunden in der Anfangseinstellung, hab ich nicht einen gesehen, der an der kurzen Leine entspannt lief, die haben alle die Hundeführerin (die in dem Fall nicht die Trainerin war) gemieden.

    Das mit dem Wegschicken hab ich auchnicht wirklich verstanden....


    aber die 8 Hunde die als Paradebeispiel am Anfang gezeigt wurden, haben sich definitiv von der Hundeführerin weggeduckt... und der Retriver hatte mächtig Schiss vor der Trainerin...


    Ich hatte vor Lotte einen Hund, der ebenso wie der Retriver reagiert hat. Unterbrechen funktionierte für einen kurzen Zeitraum, dann war damit wieder vorbei.


    Was am Ende wirklich geholfen hat, war ein Maulkorb, weil der Herr sich bei extremen Stress einfach umgedreht hat und versucht hat, mir ins Bein zu tackern und die geduldige Arbeit mit dem Clicker.


    Aber es ging mir auch nicht darum, ob die Arbeit der Trainerin nun der richtige oder falsche Weg ist, sondern darum, ob "eine klare Ansage" einen entspannten Hund bewirken kann. Das habe ich in der DVD nämlich nicht gesehen....

    Ich meine mich zu erinnern, dass James O'Heare in einem seiner Bücher beschreibt, wie Aggression und (körperliche) Auseinandersetzungen durchaus "berauschend" wirken und somit selbstbelohnend sein können. Wenn ich daheim bin, schau ich mal nach.


    Aber ich hab da mal eine Frage...


    Ich hab eine DVD von einer Hundetrainerin gesehen, die (aus meiner Sicht) mit viel Strafe Meideverhalten beim Hund erzeugt, um so das Leinenpöbeln zu unterbinden.


    Außerdem hat sie viel Wert auf die Leinenführigkeit gelegt. Dazu hat sie zwei unterschiedliche Leinenlängen benutzt, an langer Leine durfte der Hund "Machen was er wollte" an kurzer Leine sollte er sich an dem Menschen orientieren.


    Unter anderem Ruckt sie dazu ("angemessen") an der Leine und "griff dem Hund ins Fell" (wie fest ließ sich für mich schwer zu beurteilen, aber einer der Hunde hat dabei mehrfach laut aufgejault, der andere war ein Retriver....)


    Das Ergebnis waren Hunde, die auf einen Laien möglicherweise entspannt wirkten.... ich würde die Hundehaltung aufgeben, wenn einer meiner Hunde mich jemals so ansehen würde, wie die Hunde auf der DVD ihre Besitzerin...


    Worauf will ich hinaus? Gibt es hier jemanden, der mit Abbruchsignal oder "klarer Ansage" arbeitet und mal ein Video einstellen mag, wie das Ergebnis bei ihm aussieht?


    Ich hab das ja mit Clicker trainiert und kann nun sagen, einen Hund zu haben, der aufmerksam aber locker mit mir an anderen Hunden vorbei geht. Ich wüste gern, wie das bei anderen Methoden aussieht.

    ja, acidsmile, dass ist einer der großen Vorteile, wenn man nen großen "gefährlichen" Hund hat.


    Mit Lottes Vorgänger hab ich das auch immer so gemacht... aber dem fehlte auch eindeutig Lottes Niedlichkeitsfaktor. Die nimmt halt niemand ernst, mit ihren 6,5 kg

    Also, bei uns war es am leichtesten, wenn Hunde unseren Weg gekreuzt haben oder relativ weit weg ihrer Wege gegangen sind (im Park auf einem anderen Weg zum Beispiel)


    Am schwersten waren Hunde, die auf uns zukamen, wenn wir irgendwo rumstanden (oder noch schlimmer, wenn ich saß oder lag) ganz besonders, wenn die Hunde so kamen, dass ich sie nicht sehen konnte.


    Das mit den freilaufenden Hunden war für uns auch ein Riesenproblem. Besonders, weil ich mich dann immer total über die rücksichtslosen Hundehalter aufgeregt habe und das hat Lotte noch mehr motiviert.... Daher musste ich zunächst lernen mich zu entspannen.


    Inzwischen kann ich ganz gut einschätzen, wie Lotte auf welchen Hund reagiert, daher lasse ich oft einfach die Leine fallen, wenn der andere Hund zu nahe kommt. Bei wirklich "problematischen Kandidaten" wehre ich die Hunde ab, manchmal nehme ich Lotte auch hoch, grade bei so Minihunden und Welpen, die kann Lotte nämlich garnicht leiden und bei denen könnte sie auch durchaus Schaden anrichten.


    Zur Zeit üben wir grad, dass Lotte auf "Warte!" stehen bleibt und ich mich vor sie stellen kann. Das war anfangs irre schwierig, inzwischen klappt es erstaunlich gut, wenn auch noch nicht perfekt.

    Zitat

    Ich finde ja auch nicht den Zusammenhang krass. Eher, daß ich da selbst noch nie dran gedacht habe, zumindest nicht so richtig bewußt an die Migräne und Hunde-Nerv.... :lol:


    um ehrlich zu sein, mir ist es ja auch erst gestern aufgefallen ;o)


    Was ich vorher schon bemerkt hatte, war, dass Lotte extremer auf Hunde reagiert hat, von denen (oder deren Halter) ich genervt war

    Ich wollte Euch mal an einer lustigen Beobachtung teilhaben lassen:


    Gestern Morgen war plötzlich wieder alles gaaaanz schlimm. Lotte hat vom ersten Moment an die Gegend nach Hunden abgescannt und im Grunde alles angekläfft, was sich bewegte, so richtig mit in-die-Leine-springen (das hat sie ewig nicht mehr gemacht)


    Tja, etwa 2 Stunden später lag ich dann mit Migräne flach. Im nachhinein sind dann auch mir die Anzeichen aufgefallen, die mich hätten hellhörig werden lassen sollen, aber ich beobachte mich leider nicht halb so genau wie meinen Hund :headbash:


    Heute morgen ging es mir wieder gut und Lotte war wieder so entspannt wie die ganzen letzten Monate :D

    Ich würde gern nochmal eine etwas andere "Sichtweise" reinbringen....


    Lotte ist ja völlig panne, wenn es um Quietschespielzeuge geht. Als ich sie bekam war es so schlimm, dass sie sich son Ding gekrallt hat und es nicht mehr losgelassen hat, hat man versucht danach zu greifen, hat sie gedroht und hätte sicherlich auch geschnappt.


    In meiner naivität dachte ich dann, ich könnte die Dinger prima beim Training als Belohnung benutzen. Aber Lotte war sofort so aufgedreht, dass sie nix mehr mitbekommen hat, schon garnicht, was ich wollte... Sie hat einfach nur noch irre geguckt und ist zwischendurch immer mit aller Kraft gegen mich/an mir hoch gesprungen, um das blöde Ding zu kriegen.


    Also hab ich da aufgegeben, bis mir einige andere Hundehalter Mut machten, es für ganz spezielle Übungen doch zu benutzen. Jetzt trainier ich den Superschlachtruf und ein zuverlässiges Stopp mit Quietschie und es funktioniert großartig. Dennoch hat sich an Lottes "Wahn" in dem Bezug nicht viel geändert.


    Worauf will ich hinaus?


    Ich könnte nun mit Lotte und zwei Quietschies auf ner Wiese "spielen" bis sie umfällt und mir so die Spaziergänge sparen. Das wäre sicher kontraproduktiv und würde Probleme nur verschlimmern und Lotte vermutlich auch unnötiges Leid zufügen.


    Aber um es zu verwenden um lebenswichtige Signale zuverlässig zu trainieren (oder um ausreichenden Einsatz bei wirklich wichtigen Aufgaben zu gewährleisten) finde ich es völlig okay.


    Was die Blondies und ihren Charakter angeht, sehe ich das ähnlich. Einen Hund mit einer solchen Haltung zu sich selbst und seiner Umwelt als Familien- und Freizeithunde zu züchten, wäre unsinnig und auch "falsch" aber für manche Jobs ist es eben notwendig, einen besonderen Charakter oder eine besondere Motivation zu erhalten.

    Puh... ich denke, es ist zu einem großen Teil abhängig davon, welche Veranlagung der Hund mitbringt, und ab wann man mit ihm trainiert.


    Bei einem Schäfi oder Hütehund kann ich mir gut vorstellen, dass man mit entsprechend gutem Training (besonders von Welpenbeinen an) den Freilauf gut und schnell hinbekommt.


    Bei einer erwachsenen Bracke, die schon umfassende Jagderfahrung in ihrem Vorleben gesammelt hat und dann erst mit 1,5 Jahren mit dem Training begonnen wird... da mag es schon um ein vielfaches schwerer sein.....



    Aber wenn Du schreibst, Dein Hund lernt "nix" denke ich, Du solltest mal jemanden mit viel Erfahrung drüberschauen lassen. Denn abgesehen von der Freilauffrage ist es ja auch sonst nervig für Dich und möglicherweise auch für den Hund. Es könnte entweder ein Trainingsfehler vorliegen (falsches Timing, falscher Übungsaufbau) oder der Hund kann aus irgendeinem Grund tatsächlich nicht lernen (Hormonelle Probleme, Scherhörigkeit, ...)


    liebe Grüße