ich hab ja auch so einen pipi-schlecker und dabei alles-andere-vergesser rüden.
dazu muss ich sagen, wir wohnen in der stadt und ausser auf hundewiesen muss der herr an die leine. bis jetzt war er immer an der flexi, aber nachdem das problem mit dem "ich mach mein eigenes ding und was du machst ist mir wurscht" immer schlimmer geworden ist, haben wir was anderes versucht:
spaziergänge gibt es (erstmal) nur noch mit geschirr an der kurzen leine. er darf die ganzen zwei meter ausnutzen, aber nicht ziehen - weder nach vorne noch nach hinten (an einer stelle festschnüfffeln). wenn er es dennoch tut, wird er einfach kommentarlos mitgezogen. wenn er nach vorne zieht dreh ich kommentarlos um und gehe in die andere richtung. ich geb ihm dabei keine befehle wie "langsam" oder "weiter", er muss schon selber drauf achten wohin ich gehe und sich fügen. das mach ich jetzt seit genau einer woche konsequent. und siehe da, heute morgen hat er bei 45 minuten spazieren gehen genau 2x kurz gezogen, ansonsten hing die leine immer locker. mehr will ich gar nicht, er muss nicht fuss gehen, er kann im laufen schnüffeln und sein ding machen. aber die leine muss durchhängen. ich bleib auch nicht stehen wenn der herr markieren will. entweder er ist schnell genug oder er wird mitgezogen. kommentarlos.
an gewissen stellen bekommt er von mir ein "frei", dass heisst für ihn ich bleib stehen und er darf schnüffeln und schlecken und pinkeln und was der rüde von welt sonst noch so machen muss. aber wenn ich sage "weiter" dann gehts ohne ausnahme weiter.
auf der hundewiese (da ist meiner ohne leine) machen wirs so:
wenn ich ihn rufe und er kommt nicht, wird er eingesammelt und wir gehen sofort und kommentarlos. wenn er aber kommt, kriegt er ein "fein" oder ein leckerli und darf sofort wieder laufen.
unser problem war vor allem das aufreiten auf andere hunde - rüden wie hündinnen (hab dazu einen anderen thread, bei dem ich auch über kastra nachgedacht habe). wenn er aufreiten will, gibts ein strenges "nein". lässt ers, dann ist alles gut. macht ers trotzdem, wird er runtergepflückt, angeleint und wir gehen sofort. ohne wenn und aber. meiner hat das sehr sehr schnell verstanden. achtet er auf mich und benimmt sich, darf er spielen, schnüffeln, was auch immer. ignoriert er mich, ist der spass blitzschnell vorbei.
noch ein kurzer nachsatz zur kastra - über die ich ja auch nachgedacht hatte. mein tierarzt hat mich dabei nach einem ausgiebigem gespräch beraten. er meinte, es ist meist erziehungssache, wenn der hund bei angelegenheiten, die im spass machen (oder hormongesteuert sind), selber entscheidet ob er auf den hundeführer achtet oder nicht. und daran kann man in den allermeisten fällen arbeiten. die glocken schneidet er nur weg, wenn es gesundheitlich sein muss.
ist jetzt ein bisserl lang geworden, aber vielleicht hilfts ja. bei uns hat es in sieben tagen schon sehr viel bewirkt. mein nasenbär achtet jetzt überhaupt viel mehr auf mich als vorher. ich bin konsequenter geworden und wir haben einige routinen, die für den hund selbstverständlich waren, geändert.