Beiträge von Savoyarde

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    Savoyarde, nette Geschichte. Was hat das nun mit dem toten Karnickel zu tun? :???:


    Moral, meine Gute Moral.
    Hätte ein 24 Stunden Maulkorb was gebracht? Hat der Spitz das verdient oder ist er selber schuld? Ist ein Spitz eine Maus nur weil man ihn nicht mag? Warum tötet ein Hund einen anderen Hund ohne Warnung trägt aber in seiner Freizeit Mehrschweinchen umeinander? Muß man einen Hund töten wenn er einen Menschen gebissen hat, weil er den Menschen von nun an als potentielles Opfer sieht? Gibt es eine 100% Kontrolle? Wurde durch das Öffnen des Gartentors die Aufsichtspflicht verletzt? Welches Gartentor? Hatte man noch Zeit "Stop" zu rufen, oder mußte man mit dieser Situation nicht rechnen? Warum ist kein Kanninchen neben dem Fahrrad hergehoppelt?


    Meine Geschichte sollte ein wenig meine eigene moralische Zerrissenheit darstellen. Ich habs dem Spitz in den Arsch gegönnt und war gleichzeitig schockiert. Mein Hund hat es für mich gemacht und doch selbständig entschieden. Aber das schimmste war, daß ich zwar wußte daß er einen kompleten Satz Zähne im Maul hat, ich es nicht direkt in Verbindung mit den Zähnen des Spitz brachte. Meiner macht sowas nicht...meiner spielt mit Meerschweinchen :???:

    Für alle, die bereits ihre Popcorntüte in der Hand halten und hier mitlesen eine kleine Geschichte:


    Auch ich war mal 7. Ok, die Zeiten waren etwas anders, wir Jungs rannten 7-8 Monate im Jahr mit kurzen Lederhosen rum, die Milch gab es noch nicht in Flaschen sondern mußte noch mit der Kanne im Krämerladen geholt werden, aber es gab damals bereits Hunde und wir hatten den größten und tollsten im Dorf, eine Dogge. Damals hatten die Erwachsenen nicht viel Zeit übrig, um ihne Hunde zu erziehen, die Scheppleine war noch nicht erfunden und wenn jemand am Stammtisch etwas von positiver Verstärkung und verhaltenspsychologischem Hintergrund erzählt hätte, dann wäre er vermutlich dauerhaft aus der Dorfgemeinschaft ausgegrenzt worden. Ich kann mich beim besten Willen nicht mehr daran erinnern, wie meine Eltern unser Riesenmonster erzogen haben, aber sie haben es wirklich gut gemacht. Seit ich mich erinnern konnte war er da, riesig, stark absolut souverän. Egal an was ich zog und zerrte und wenns sein Schniedel war, er war die Ruhe selbst. Er begleitete mich wie mein Schatten auf Schritt und Tritt, zog stoisch den Leiterwagen, brachte mir meine Meerschweinchen zurück wenn sie mal wieder auf Wanderschaft gingen und verhinderte allein durch seine imposante Erscheinung, daß der Rolf von der Poststraße mich verdachteln konnte, obwohl er gut zwei Kopf größer war und ich es mehr wie verdient hatte.
    Er hielt sich an seine Regeln und die Hauptregel war unser Gartenzaun. Nun ja es war eher ein Zäunchen, nur einen halben Meter hoch und für unseren Aaron nicht wirklich ein Hindernis. er mußte schon aufpassen, daß er beim dranpinkeln nicht drübergefallen ist, aber er hielt sich strikt an die Regel die da lautete: nicht über den Zaun!


    Nun, wahrscheinlch wäre meine Kindheit für die damalige Zeit als harmonisch zu bezeichen gewesen, wäre da nicht dieser Spitzmischling von der Oma aus der Nachbarschaft gewesen. Er mochte mich nicht. Vielleicht war es, weil ich ihm nicht den richtigen Respekt als Hund entgegenbrachte, aber wie sollte ich auch, Hunde hatten für mich einfach eine bestimme Größe, alles andere ordnete ich mehr der Gattung Katzen zu. Daß er mich nicht mochte zeige er mir jedoch auf eine recht unmissverständliche Art. Immer wenn ich beim Milchholen am Haus der Oma vorbeiging schoß er wie ein Blitz unter der Gartenbank hervor und tobte zähnefletschend den Gartenzaun auf und ab. Das Schauspiel wiederholte sich jeder Woche und wäre eigentlich nicht erwähnenswert, wenn, ja wenn da nicht ab und zu die Gartenzauntüre offen gewesen wäre. Die Gelegenheit nutzend stürmte der Spitz geradewegs auf mich zu und versenkte seine Zähne in meiner nackten Wade. Er zerrte ein wenig daran herum und verschwand gerade rechtzeitig wieder hinter seinem Gartenzaun, ehe ich ihm mit der Milchkanne eine verbraten konnte.
    Klar wußte ich daß Indianer keinen Schmerz kennen, aber in diesem Moment war mir auch klar, daß ich kein Indianer war.
    Schreiend humpelte ich nach Hause und als ich die Gartentür öffnete stand er schon da, schnüffelte an meinem verletzten Bein, schleckte es fürsorglich ab und nahm mich an seinem starken Hals mit ins Haus. Dort wurde ich medizinisch mit Kamillenlspülung und Pflaster versorgt wie es damals halt so üblich war.
    Nun was soll ich sagen, wie jeder richtige Tierbiss heilte die Wunde schlecht und war über Wochen vereitert. Besonders unangenehm und schmerzhaft wurde es, wenn der Spitz dann in diese, noch nicht verheilten Wunden biß. Ach, ich vergaß wohl zu erwähnen, daß sich dieser Vorgang insgesamt siebenmal so ereignet hat, eben immer, wenn die offene Gartentür mit meinem Milchholen kollidierte und jedesmal nahm mich mein bester Freund in Empfang, schnüffelte und lecke und tröstete mich mit einem Blick aus seinen traurigen Augen.


    Nun, die Dinge verändern sich und das ist gut so, sonst würden wir mit der Zeit auch das Murmeltier totschlagen.


    Ich erinnere mich noch genau. Es war ein schönner Sommermorgen, einer mit diesem Duft nach frischem Heu und kindlichem Abenteuer. Gerade war der Gasmann vorgefahren und stemmte die leeren Gasflaschen aufseinen Kleintransporte, Mutter stand an der offenen Gatentür, die Geldbörse in der Hand und da fuhr sie langsam vorbei auf ihrem schwarzen Damenfahrrad und an ihrer Seite trabte, mit stolz erhobenem Kopf ihr Spitz.
    Mein großer schwarzer Schatten löste sich von mir, huschte leichtfüßig an meiner Mama vorbei, sprintet los und.... ein Biß, ein Quitschen ein Schütteln. Das Blut spritzte... der Kopf kullerte in eine ausgetrocknete Wasserpfütze und Fellflocken schwebten durch die Luft. Ruhig kam er zurück durchs Gartentor und holte sich seine Strafe ab. er schaute mich an und ich wußte daß er es nur für mich gemacht hat...damit sich endlich was ändert.
    Seither habe ich ihn mit anderen Augen gesehen, und ihn nie wieder zu unseren kleinlichen und kindlichen Bandenkämpfen mitgenommen. Ich wollte nicht, daß er nochmal was ändert.

    Zitat

    Ich finds schlimm wenn ein Hund ein Kleintier reißt. Wenn man diesbezüglich seinen Hund nicht unter Kontrolle weiß, sollte man entsprechende Vorkehrungen treffen.


    Jörg du bist hier in bester Gesellschaft, alle finden das schlimm!
    Nur im Bezug auf Kontrolle und Vorkehrungen gibt es unterschiedliche Ansichten. Die Spannbreite reicht von: ein guter (mein) Hund macht sowas nicht, über: mit der richtigen Erziehung bekommt man sowas in den Griff, bis zu: richtig vermeiden läßt es sich nur wenn man sich keinen Hund hält.


    Bitte nenn uns deine Maßnahmen mit denen du 100% absicherst, daß dein Wuffi sowas nimmernicht machen wird. Ich persönlich bin sehr begierig in dieser Sache etwas lzu ernen.

    Damit es nicht sofort knallt mit Hund und Katz hier ein paar Grundregeln wenn Hund neu und Katzen schon da:


    - Der Hund sollte sich am Anfang nur in einem Raum aufhalten. Das macht dem Hund nix (er kennt ja nix anderes) und bietet den Katzen Rückzugsmöglichkeiten.
    - Beim ersten Kontakt die Katzen auf einen hohen "Aussichtspunkt" setzten. Dann können sie den wilden "Deppen" erst mal in aller Ruhe beobachten und studieren.
    - Wenn sie sich dann das erste Male nahekommen auf die Katzen achten. Wenn eine Miezi nach vorn zum Angriff übergeht sofort eingreifen. Wenn sie amihrem Platz bleibt dann kommen nur wilde Drohungen und Fauchen. Das wird den Hund zumindest die ersten Tage stark beeindrucken.. :D

    Ganz klar: du hast ein Problem!
    Dein Hund ist groß und wirkt bedrohlich auf die Anderen. Wenn ich als Jogger vorbeikäme, dann würde ich anhalten und den Hund gut fixieren, da er auch für mich als nicht unbedarften Hundehalter nicht einzuschätzen ist.
    Mein Tip: du solltest vom: Lillys Haus, Lillys Rudel, Lillys Auto ,Lillys Garten alles Lillys.....


    ganz schnell zum: Mein Haus, Mein Rudel, Mein Auto ,Mein Garten alles Meins..... kommen


    um dann irgendwann zum: Unser Haus, Mein Rudel, Mein Auto ,Unser Garten..... zu wechseln.


    Meine Vermutung: dein Hund ist unsicher weil das Rudel keine konsequente Führung hat und behebt diesen Mangel notgedrungen. Hab keine Angst, sie wartet nur darauf, daß du das Heft fest in die Hand nimmst :^^:

    Pueppy
    Da ist nix anders, wi kommstn da drauf? Ich bin nur auf die Katzen eingegangen weil im Verlauf des Threads einige gemeint haben daß wildernde Katzen was anderes seien als wildernde Hunde. Du hast leider nicht ganz mitbekommen, daß mein "Tierfreund" etwas zynisch gemeint war in der Art, daß ein WAHRER Tierfreund ALLE Tiere mögen muß, nicht nur Hund und Katze, vielleicht noch ein paar Singvögel und den Marienkäfer, aber auf keinen Fall ein Zuchtschwein, Krähe oder Zecke. Da drin steckt unser menschliches Drama, wir entscheiden je nach gusto was gut und schlecht ist. Verblüffenderweise wird aber alles was uns persönlich nützt als gut bewertet. Ob wir uns da nicht selber bescheißen? :shocked:
    Die Lösung liegt darin, daß man die Dinge sieht wie sie sind und nicht wie man sie haben möchte. Somit ist ein Hund ein oberflächlich kultiviertes Raubtier und ist jederzeit in der Lage zu töten. Das er das nicht alle 5 Minuten macht ist eine ganz andere Sache. Aber ich bin mir dann wenigstens bewußt was ich da an der Leine habe und bekomme keine Gewissendbisse wenn es doch mal passiert. Wenn ich mich hingegen in der Illusion bade, daß mein Schnuckel Hundi gar nix, aber auch gar nix mit dieser bösen bösen Welt zu zun hat und nur lieb und schnusig ist, dann werde ich vielleicht irgendwann aus meinem Traum erwachen, wenn Hundi weil er sich ja so sehr erschreckt hat den 2jährigen Sohnemann von gegenüber gebissen hat. Aber auch dann gibt es noch Möglichkeiten an der Wahrheit vorbeizusehen....der war ja so frech zu meinem Hundi... er ist einfach auf ihn zugegangen...hätte doch die Mutter besser aufgepasst....die lassen ihren ungezogenen Rotzbub immer unbeobachtet rumlaufen....wenn der nochmal auf unser Grundstück kommt dann... die sind ja sowieso asozial :irre: :shocked:


    Morrigan
    Mein Geschreibsel müsste eigentlich auch deine Fragen klären. Übrigens bin ich keine sie, habe sowohl Hund und Katz und bin nicht der Meinung, daß der Mensch schlechter ist als andere Tiere. Er ist aber auch nicht besser :lachtot:

    Liebste Iris,
    auch wenn es sich krass anhört, so ist es doch wahr. Niemand braucht die Millionen von Katzen, weder die Natur noch die Bundesrepublik. Sie dienen nur der Belustigung de Halters und fressen jedes Jahr zehntausende Schlachttiere, die alle nie geboren und gestorben wären, wenn es unsere Katzen nicht gäbe. Das ist die traurige Wahrheit. Wer das wirklich in seinem tiefsten Herzen nicht will, der ist so konsequent und hält sich keine Katze (Hund). Alles andere ist Wischiwaschi nach dem Prinzip: all die Andern sind böse, aber wenn ich das gleiche mache ist das was anderes :/


    Auch wir haben eine Katze. Aber ich bin auch nicht derjenige der andere verurteilt nur weil deren Hund sich zufällig einen Hasen geschappt hat :roll:

    Ich denke einer der Gründe warum das Thema derart hochkocht ist die innere Gespaltenheit in dieser Frage denn man weiß, jeder Hund ist ein potentieller Hasenkiller und jeder Hund weniger würde die Situation entspannen. Wenn wir also konsequente Tierschützer wären, dann käme letztlich ein Hund nicht ins Haus, da er eine Gefahr für Wildtiere sein könnte und auch ohne eine Nutzleistung für den Halter Fleisch frißt, das wiederrum nicht auf dem Feld wächst. Um es auf die Spitze zu treiben: Hunde sind Hobby und dadurch sterben viele andere Tiere.


    Wer bezweifelt, daß ein (sein) Hund nichts mit einem gefährlichen Raubtier zu tun hat, dem empfehle ich dringend sich mit diesem Thema tiefer zu befassen. Ich von meiner Seite bin mir bewußt, daß ich eine allzeit bereite und geladene Waffe an meiner Seite habe und das schärft mein Verantwortungsbewußtsein auf das notwendige Maß. Ich will es mal von einer etwas anderen Seite beleuchten: egal ob er in deinem Bett schläft oder geBARFT ist, wenn ER denkt daß du in Gefahr bist, dann wird er sein Leben für dich geben und wenn du das einmal erlebt hast, wirst du nie wieder ein harmloses Spielzeug in deinem Hund sehen.


    Noch eine Kleinigkeit für die Katzenfans: beobachtet doch mal wie führsorglich und aufwendig die Vogeleltern derzeit ihre putzige Brut hochpäppeln. Aber verpasst bitte nicht den entscheidenden Moment wenn sie alle zusammen flügge werden und noch ungelenk auf dem Boden rumhüpfen, während die Vogeleltern ihr Leben opfern damit die versammelte Katzenmeute ihr Schachtfest unterbrechen. Das hat auch nix mit Natur zu tun, denn eine derart dichte Katzenpopulation würde es ohne uns Menschen, Kastration und Kitekat nicht geben. Und auch hier gilt: ein wahrer Tierfreund hält sich keine Katze!

    Gib einfach eine zeitlang zu den beherrschten Kommandos ein Handzeichen dazu z.B. bei Platz mit der Hand waagrecht 2-3 mal nach unten. Dein Hund wird es immer wieder sehen und automatisch mit dem Kommando verknüpfen. nach 1-2 Monaten wird er nur mit dem Handzeichen Platz nehmen - sofern er dich sieht. Eine Alternative ist ein WalkyTalky am Halsband. Dann funktioniert es bis zu 5Km auch ohne Sichtkontakt :D

    Sooooo gehts nicht!
    Erstens hatten wir keine Züchterin sondern einen Züchter und zweitens haben wir hier in den französischen Alpen Strassen, die gebaut wurden wie damals die erste Kuh gelaufen ist. Somit plädiere ich für ein entschiedenes 1:1.


    In der Sache Folgetrieb geb ich dir einfach mal recht, nicht nur weil ich nix darüber weiß, sondern auch damit du ein Erfolgserlebnis hast :D


    @VierAugenModusEin
    Wenn ich ganz ehrlich bin dann geht mir dieser ganze theoretische Summs hier manchmal auf den Sa :zensur: . Ich kann mir schon gar nicht mehr vorstellen wie der Hund zum besten Freund des Menschen geworden ist ohne dieses ganze psychologische Hinterfragen und Allesverstehen. Seit meinem 4. Lebensjahr gibt es in meinem Leben große Hunde und alle, wirklich alle waren meine besten Freunde. Dabei habe ich für meine Erziehung eine ganz einfache Regel: entweder der Hund hält sich an die vorgegebenen Sachverhalte und Regeln und hat dann ein Super Leben mit maximalem Freiraum ohne Leine oder die Leine wird zu seinem besten Freund. Es ist noch nicht einmal danebengegangen. Unser Einjähriger läuft 24 Stunden ohne Leine und bleibt auf unserem Grundstück, obwohl es hier keine nachbaschaftlichen Zäune gibt. Und wenn er mal vom Bioabfall des Nachbarn kommt, dann schleicht er flach wie ein Flunder zu mir, weil er weiß, daß er Scheiß gebaut hat und nun für 4 Stunden an die 7m Leine muß. Ich schimpf dann auch immer Ultralaut mit wilden Gesten und kann mir das Grinsen dabei nicht verkneifen. Aber so geht das Spiel. Er erlaubt sich von Zeit zu Zeit Aufmüpfigkeiten in Bereichen die unkritisch sind weil er ein Hund ist und ich mach dann ein furchtbares TamTam weil ich der Chef bin. Und dann ists wieder für ne1-2 Wochen gut und wir sind ein Herz und eine Seele.
    @VierAugenModusAus


    Möge dein Hund dir immer folgen wohin du auch gehst... :lachtot: