In dem Büro, in dem ich arbeite (6 Mitarbeiter + Chef) muss jeder der "führenden" Mitarbeiter seine Arbeit selbst organisieren.
Bei plötzlichem Ausfall oder Spontanurlaub sieht man halt zu, die wichtigsten Telefonate zu erledigen, Termine umzulegen und die Mitarbeiter zu instruieren. Oder man kommt morgens und erledigt das wichtigste. Die Arbeit muss halt laufen. Alles andere interessiert meinen Chef nicht sonderlich, denn es würde für ihn nur zusätzliche Belastung bedeuten, auch noch die Arbeit seiner Ingenieure zu koordinieren.
Wenn ich glaube, mein Hund hat einen Pups quer sitzen, dann kümmere ich mich nach eigenem Ermessen darum. Dafür erwartet mein Chef, dass ich immer im Sinne der Firma und meiner Arbeit handele und das tue ich auch. Wir haben auch schon mal über Wochen Tag und Nacht gearbeitet.
So haben wir uns ein sehr vertrauensvolles Arbeitsklima erarbeitet, im dem fast alles möglich ist. Ein Beispiel:
Ich nehme meinen Hund täglich mit ins Büro. Jetzt hat eine Kundin angemerkt, es würde doch etwas nach Hund riechen. Da hat mein Chef einen Haufen Geld in die Hand genommen, und mir und meinem Hund den Dachboden ausgebaut, mit riesigem Fenster, Klimaanlage und Zusatzlüftung ;-) Ich hatte ein solch schlechtes Gewissen, aber er weiss halt, wie wichtig mir mein Schnuffel ist, auch wenn es nun wirklich nicht sein Problem gewesen wäre.
In der letzten Woche habe ich in der Pause zum Spass angemerkt, dass das schöne Wetter bestens geeignet wäre, um im neuen Garten zu arbeiten, anstatt im Büro zu sitzen. Da sagte mein Chef: dann geh doch, im Büro sitzen kannst du besser, wenn es regnet. (Ich würde selber nie auf die Idee kommen, für die Gartenarbeit eher zu gehen)
Hach, manchmal könnte ich ihn knutschen... und das habe ich ihm auch schon gesagt!
Liebe Grüße, Andrea