Beiträge von eljott

    Ende Mai habe ich Cap, eine 6 Jährige American Bulldogdame, aus dem Tierheim geholt. Bis dahin hatten wir Fips, eine 5 jährige Labradorhündin, die eine Angsthündin ist, sich aber in Begleitung anderer Hunde sehr viel freier fühlt.


    Da Cap vom Vorbesitzer als in der Wohnung mit anderen Hunden unverträglich abgegeben wurde, bin ich erst mal 14 Tage mit Fips und Cap im Tierheim spazieren gegangen um zu sehen wie die beiden sich verstehen. Da alles recht gut aussah hab ich Cap dann mitgenommen und die beiden haben sich auch sehr gut verstanden.


    Ihrem Gesäuge nach zu urteilen, war Cap mal eine Zuchthündin und hatte mindestens einen Kaiserschnitt. Da sie also auf keinen Fall mehr Junge haben sollte, habe ich mich vor 4 Wochen für eine Kastration entschlossen. Schon einen Tag nach der Op gingen die Probleme los. Cap fiel über Fips her, anfangs nur wenn sie gestresst war. War so als würde sie einfach Dampf ablassen. Wenn es krachte, passierte es immer direkt vor meinen Füssen. Ich hab mir dann einfach Cap am Halsband gepackt und sie hat sich ganz schnell wieder beruhigt.
    Die Angriffe laufen immer nach folgenden Schema ab: Cap guckt Fips an. Fips schmeisst sich auf den Bauch und guckt zur Seite. Cap geht auf Fips los, hackt auf ihrem Kopf rum. Dabei trägt Fips dann oberflächliche Wunden davon. Die Spannungen bekomme ich meist erst mit wenn Fips sich auf den Boden wirft und für ein Splitten ist es dann meist zu spät. Wenn ich vorher mitgekriegt hab, dass Cap auf Krawall gebürstet ist, bin ich mit beiden spazieren gegangen und dann haben die beiden draußen gemeinsam getobt und alles war wieder in Ordnung. Das ganze passierte in den ersten 2 Wochen nach der Kastration 3-4 mal.
    Dann sind wir in Urlaub gefahren, nur mit Cap. Fips blieb bei meiner Schwester, wie immer wenn wir mit dem Kanu unterwegs sind.
    Heute sind wir aus dem Urlaub wieder gekommen und die Situation eskalierte. Cap hat sich nach dem Trennen nicht wieder beruhigt sondern ist gleich wieder auf Fips los. Auch spazieren gehen brachte diesmal keinen Erfolg. Fips ist mittlerweile total verängstigt.
    Jetzt ist mein Mann mit Fips weggefahren und ich bin mit Cap zu Hause.


    Ich will jetzt nicht die Flinte ins Korn werfen und Cap wieder ins Tierheim bringen und ich weiß dass ich einen guten Träiner brauche, wenn überhaupt noch eine Chance besteht.
    Die Hundeschule die ich mir vor meinem Urlaub angesehen habe, halte ich nicht für so gut geeignet für mein Problem. Kennt jemand einen guten Hundetrainer hier im Westerwald?


    Gruss Liane

    Hallo Clarisia,


    mach dich nicht verrückt. Hunde sind da flexibel und auch nicht ganz doof. Die unterscheiden ganz schnell wer was von ihnen erwartet.
    Dein Hund kann sich also durchaus bei dir super benehmen und bei deinem Vater nicht, ohne dadurch verwirrt zu werden.


    Achte vorerst nur darauf, dass du und dein Vater keine widersprüchlichen Kommandos gebt. Halt dich dann einfach zurück und bring den Hund nicht in die Zwickmühle sich entscheiden zu müssen.
    Wenn du mit dem Hund mehr arbeitest, löst das Problem sich mit der Zeit von alleine. Irgendwann gilt das was du sagst, selbst wenn dein Vater mit Kotletts behängt, was anderes sagt.


    Gruss Liane

    Meine Cap (auch 40 kg) zieht fürchterlich an der Leine wenn sie am Halsband geführt wird. Mit Geschirr, ohne Druck am Hals, läuft sie gleich viel besser.
    Letztens hab ich mir so eine Joggerleine zugelegt um, wenn ich mit beiden Hunden unterwegs bin, zumindest eine Hand frei zu haben. Ist so ein Gürtel mit dehnbarer Leine. Wenn Cap mal anzieht und der Gummi sich spannt, lässt sie von sebst wieder locker. Seit ich dieses Teil habe, war sie von einem Tag auf den anderen super leinenführig.
    Auf deinen Hund muss das natürlich nicht zutreffen, aber einen nicht leinenführigen Hund würde ich als erste Maßnahme allemal am Geschirr führen.


    Gruss Liane

    Gottseidank sind die Leute hier noch nicht so bekloppt.


    Mal brauch ich etwas länger um meine an der Leine zu haben (es geht aber immer schneller), mal zeigen die anderen Hunde ihren Haltern den Stinkefinger. Aber allgemein wird das immer mit einem grosszügigen Lächeln beantwortet, nach dem Motto nobody is perfekt.


    Aber Ungehorsam allein ist noch nicht strafbar. Übel wird´s nur wenn sich da jemand einen Angriff aus den Fingern saugt.


    Gruss Liane

    Zitat

    Ich habe neulich festgestellt, dass Yuki von instrumentaler Musik entspannt und ruhig wird.
    Wäre es eine Möglichkeit sie während meiner Abwesenheit zu beruhigen, indem ich einfach ruhige, instrumentale Musik laufen lasse?


    Einen Versuch ist es allemal wert und schaden kann es auf keinen Fall.


    Gruss Liane

    Zitat

    Ich frage mich nun, ob ein Druckluft-Halsband Yuki das Bellen abgewöhnen kann.
    Habt ihr bereits Erfahrungen damit gemacht? Funktioniert es?
    Ist sowas dem Tier gegenüber noch gerecht, oder empfindet ein Hund so einen Luftdruck als sehr unangehm o.ä.?


    Vielen Dank schonmal!


    Natürlich ist das dem Hund sehr unangenehm, das ist ja der Sinn der Sache.
    Ich halte von diesen Methoden nichts. Bestenfalls hört der Hund wirklich auf zu bellen, vielleicht stumpft er aber auch nur gegen das Teil ab und du erreichst gar nichts.
    Schlimmstenfalls verknüpft er aber ganz alltägliche Dinge mit dem Halsband und dann kann es sein, dass du noch ein zusätzliches Problem bekommst.
    Ich gehe z.B. jede Wette ein, dass meiner Cap, bei ihrem vorherigen Besitzer, Rütteldosen oder ähnliches zuhauf um die Ohren geflogen sind. Aus Hundesicht fallen diese Dinger einfach vom Himmel oder der Decke.
    Mal abgesehen davon, dass Cap fast nen Herzinfarkt bekommt, wenn irgendwo was scheppert, ist alles was an der Decke hängt extrem bedrohlich. Dazu gehören Lampen, Mobiles und Blumenampeln. Je mehr an der Decke hängt desto öfter geht ihr ängstlicher Blick dahin. Die Deckenventliatoren die wir in Wohnzimmer und Küche hatten, mussten wir abhängen, weil sie so bedrohlich waren, dass der Hund unter permanentem Stress stand.
    Was ich damit sagen will ist, wenn du mit Strafe arbeitest weisst du nie was dein Hund sonst noch verknüpft. Arbeitest du aber mit Lob und possitiver Verstärkung, kann es dir zwar passieren dass du im falschen Moment lobst und du so eine Unart verstärkst. Aber du machst damit aus deinem Hund keinen Angsthasen.


    Ich würde dass Alleinsein nochmal ganz von vorn üben. Du gehst wieder ins Zimmer bevor der Hund bellt und dann gibts richtig dickes Lob mit Superleckerchen, also nix normales, sondern für den Hund aussergewöhnlich. Bellt der Hund bevor du im Zimmer bist, gehst du halt rein und sagst schade, kein Leckerchen.


    Gruss Liane

    Wenn ich bei uns in den Wald gehe, brauche ich kein Spielzeug, da liegt genug rum. Grosse Baumstämme zum draufspringen und drüberbalancieren. Kleine Stöcke zum werfen und apportieren.


    Ein- bis zweimal die Woche fahre ich zu einer Bekannten auf einem Aussiedlerhof. Kilometerweit ums Haus nur Felder und Wiesen. Da nehme ich dann auch Frisbee und Bälle mit.


    Gruss Liane

    Hör auf deinen Bauch und streichel deinen Hund wann immer dir danach ist. Wenn dein Hund angerobbt kommt ohne dein Kommando, dann tut er das um dir zu gefallen, freu dich darüber. Vielleicht will er aber auch nur die Belohnung, dann lächle über seine Gerissenheit.


    Ob unsere Hunde aufs Sofa durften oder nicht hing immer vom Material und der Empfindlichkeit der selbigen ab. Die die aufs Sofa durften waren nicht dominanter als die die es nicht durften.


    Mit willkürlichen Unterwerfungsgesten schadet man einem Hund mehr, als wenn man ihm mal augenzwinkernd was durchgehen lässt.


    Gruss Liane