Beiträge von Veela

    Hallo,
    die Assoziation soll im besten Fall so laufen, daß Frauchen mit ihrem 'Nein' Tierchen gewarnt hat, daß gleich was passiert. In einer neutralen Situation soll es verknüpft werden, da Tierchen dann am ehesten lernbereit ist. Wenn es z.B. gerade mit Wonne im toten Fisch herumwälzt, dann ist sie für neue Befehle nicht sonderlich aufnahmebereit - und verbindet schlimmstenfalls das 'Nein' mit 'im Fisch wälzen'.
    Wenn der Hund bei der ersten Verknüpfung auf das 'Nein'+Schreck gleich zu mir kommt und von mir begeistert empfangen wird, dann muß 'Nein' nicht negativ assoziiert sein, sondern eher als 'Frauchen weiß, daß gleich was kommt, also lauf ich mal fix zu ihr' - und voilá: Dafür gibt es Lob.
    Stimmt schon, keine positive Bestärkung. Und Angst vor dem 'Nein' hat Bora auch nicht. Sie läßt dann einfach, was sie gerade tut (Mist fressen, Tempos zerkauen...), kommt zu mir und holt sich (dann für's kommen) ihr Lob ab.

    Nun, Hundebücher empfehlen bei fortlaufenden Welpen fortlaufend fortzulaufen und sie dann zu locken: "Der Welpe wird verunsichert sein und Sie suchen. Loben Sie ihn, wenn er zu Ihnen kommt."
    Schade, daß nicht alle Welpen diese Bücher gelesen haben...


    Zum 'Nein'-Kommando was Hartes: Positive Bestärkung funktioniert nur, wenn der Hund sich durch seine Aktion - z.B. weglaufen und woanders was fresen, schnüffeln, entdecken - selbstbelohnt. Das scheint mir aber in diesem Fall fortlaufend der Fall zu sein. Also muß 'Nein' auf die harte Tour konditioniert werden. Und zwar so (bei uns hat es geklappt!):


    Welpling spielt, liegt, steht, tut nix. Befehl 'nein' und danach fliegt das verknotete Handtuch auf das Hundehinterteil oder die Kette neben den Hund. Ich gehe zum Hund und tröste, beschmuse, befüttere ihn. Innerhalb von 15 Minuten 5 Mal wiederholen. Wohlgemerkt: Das Tier tut nix, macht nix falsch. Es geht einfach nur um den 'Nein'-Befehl. Wenn er danach auf 'Nein' nicht zusammenzuckt, Übung abbrechen. Später wiederholen.
    'Nein' ist eine negative Unterbrechung: 'Wenn Du weitermachst, dann passiert etwas schlimmes. Wenn Du nach dem Befehl nicht weitermachst, dann gibt es Lob."
    Hart, aber wirksam. Und nach zwei Tagen muß auch nix mehr fliegen, erst wieder dann, wenn Welpi wissen will, ob die Erde sich immer noch dreht...

    Nun, dann bin ich mal krasser und sage: Gar nicht krass. Bei uns gegenüber ist ein Altersheim - und den Leuten geht es gut. Sie haben ihre eigenen vier Wände und freuen sich, daß sie ihren Kindern - so sie welche haben - nicht auf der Tasche liegen, jedenfalls die, die sich noch am Rollwägelchen draußen bewegen können. Aber das hat nichts mit dem Thema zu tun.
    In allem anderen gebe ich Dir absolut Recht - außer, daß 'nicht so der Hundemensch' zu 'Ich mag eigentlich keine Hunde und habe auch ein bißchen Respekt vor ihnen, aber Deiner ist völlig klasse' überzeugt werden können.
    Menschen können ihre Meinungen ändern, man muß ihnen nur die Chance dazu geben. Und in bezug auf Hunde gebe ich sie ihnen gerne. Wenn gerade kein Reh oder Hase in der Nähe ist, dann ist Sayed das beste Tierchen.
    Ich ufere ein bißchen aus: Meine Ma fand die Hundeidee recht schräg bis völlig bescheuert, mußte dann aber akzeptieren, daß ich ohne Hund halt gar nicht mehr nach Hause komme. Einmal mußte ich Sayed für vier Stunden in ihrer Obhut lassen. Ich kam wieder und durfte mir Beschwerden anhören: 'Euer Hund ist total bescheuert, der ist ja sowas von blöd' usw., usw.
    Ich war ehrlich entsetzt und wollte wissen, was er zerstört hat - dafür hat man ja eine Hundeversicherung - und durfte mir als Anwort anhören: 'Ich wollte mit ihm spielen, aber er hatte keine Lust. Der liegt ja immer bloß rum. Sayed ist langweilig!'
    Kein weiterer Kommentar...

    Hallöchen Jade,
    also, ich glaube nicht, daß Du Deinen Lieblingsdesigner gleich in den Wind schicken solltest, jeder Alpha ist zu erziehen - auch menschliche...
    Meine Bora ist gerad ganz jung und hat in der letzten Zeit viele Schaffelle bepieselt. Ich habe nach dem Küchenrolleneinsatz immer gleich mit Sagrotan (man gönnt sich ja sonst nichts) und Febrez (diesem 'Und der Raum ist von Gerüchen befreit-Spray) nachgesprayt. Nun ist das so, daß sie nach der Sprayaktion zwar nicht mehr auf die entsprechenden Plätze gepullert hat, sich aber trotzdem noch dorthin gelegt hat. Effekt: Der Hund richt nach Febrez. Ich will nicht dafür argumentieren, das Tier mit Raumduft oder Duftkiller einzusprühen. Aber viele Gerüche gehen von der Lieblingsdecke aus - und wenn Du die einsprühst und das Galgotier anschließend draufliegt, dann richt Galgo wie der Weiße Riese Bär. Und zwar nur zufällig, weil Du Dich um sein Deckchen kümmerst...


    Mein Windi ist ein Baladi, ein ägyptischer Wüstenhund. Das es ein Windtier ist haben wir hauptsächlich an seiner Jagdausrichtung gemerkt: Er ist definitiv ein Augentier und jedes Reh, daß er von seinem Lieblingshügel in 500 bis 1000 Meter meint zu erspähen ist seins. Außerdem ist er schnell und schlank - und gegen letzteres kann man nicht anfüttern. Eigener Kopf mit der 'Was springt für mich dabei raus'-Pause nach jedem Befehl sind dabei.


    Ward ihr mit eurem Galgo mal auf der Rennbahn, bzw. noch viel viel besser beim Cursing? Das gefällt ihm/ihr (?) bestimmt!!!

    Und es begab sich zu der Zeit, als mein 9 Wochen alter Welpe Duchfallsuppe schiss und ich mit ihm im Park meiner Wege ging.
    Es wandelten zwei Oberaufseher durch den Park, als klein-Sayed mit seiner Suppe die Grünflächen düngte. "Bürgerin! Bleiben Sie stehen! Der Hund entledigte sich seiner Weiß-Der-Fuchs-Was in Park der angesehenen Bürger! Sie wurden dabei beobachet, daß Sie nicht dabei beobachtet wurden, wie Sie das offensichtlich zu Beobachtende entfernten!" Und ich begab mich zu den Hütern der Ordnung, ein Wort mit ihnen zu reden: "Oh, nun! Sehen Sie, der Hund kackt Suppe. Was sehen Sie? Ich übergebe Ihnen die Tüte, die ich heiligst immer mit mir führe, um zu beseitigen die Schande, die mein Hund über den von Ihnen zu beordnenden Park bringen mag." Die Hüter standen still. Sie schauten. Sie staunten. Sie sagten: "Bürgerin, wir sehen wohl, daß des Hundes Dünnpfiff schon nun in den Boden versickerte, den Würmern zum Gefallen. Gleichwohl werden Sie zahlen müssen!"


    Und ich habe doch tatsächlich für 200 ml Hundesuppe aus dem hintern Loch - schon versickert wohlgemerkt! 10 Euro zahlen müssen?


    Wie geht es euch - gibt es barmherzige Hüter der städtischen Ordnung?

    Bitte kein Spritzband! Ich denke, daß sie dann noch mehr zerkaut, wenn Du nicht da bist. Mein Trick ist 1. böse schimpfen, wenn sie sich über falsche Sachen hermacht, direkt danach ihr etwas anbieten, was sie zerkauen kann - LOBEN, damit spielen, LOBEN.
    2. Kohleofen anschaffen, mit Holz heizen und dieses hundeerreichbar herumliegen lassen.
    Außerdem gibt es im Fachhandel Antikauspray (das hatten wir früher gegen Fingernägelkauen - ist supereklig) oder Essig: Die unerwünschten Dinge einsprühen - und schon läßt das Tier da kauen. Nachteil bei dieser Methode: Wenn Dein Hund die Gebrauchsanweisung nicht gelesen hat, dann findet sie den Geschmack evtl. super - dann hilft nur noch retten - oder ein Spritzband...

    Zwei Tipps:
    1. (nicht ganz ernst gemeint): Ausgekämmtes Fell sammeln, Mutti zu Weihnachten zusammen mit einer Spindel überreichen und sich eine Mütze wünschen...
    2. (absolut ernst gemeint): Es gibt wiederverwendbare Staubsaugerbeutel mit dichtem Reißverschluß!!! Habe beim 'Globus' einen für 7 Euro erstanden und schon mindestens das fünffache gespart!

    Sowohl für den Großen als auch für den Kleinen, vor allem, wenn sie verfressen sind, bzw. gerade Bock auf Dropse haben: Führe sie langsam an die gruselige Situation heran, beschütze sie nicht, wenn sie Angst zeigen, sondern rück jedesmal einen Drops heraus, wenn sie der Grusel packt. Theorie: Sie lernen, daß die gruselige Situation zwar komisch ist, aber außerdem noch komischerweise Futter hervorruft.
    Meine Bora hat auf diese Art heute startende Heißluftballons lieben gelernt - und die waren ganz schön gruselig, als sie sie mit ihren gerade mal vier Monaten heute zum ersten mal gesehen hat. Ein paar Dropse, ich habe so getan, als wäre alles fein, habe ein paar Übungen eingestreit (der Große mußte mitturnen), und alles war super!
    Zwing das Kleintier zu nichts, aber unterstütze es in allem. Nicht beschützen, sonst lernt es, daß die Situation Beschützung erfordert. Loben fürs mutigsein ist angesagt!