....du meine Güte , darf ich fragen was ihr mit diesem Mords - Hammer
macht ???
Also ich schmeiße schon mal aus Verzweiflung meinen
Hütestock , aber ein Hammer .... :shock:
Was trinkt ihr noch gleich ???
Antje
( es regnet nicht mehr )
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Neues Benutzerkonto erstellen....du meine Güte , darf ich fragen was ihr mit diesem Mords - Hammer
macht ???
Also ich schmeiße schon mal aus Verzweiflung meinen
Hütestock , aber ein Hammer .... :shock:
Was trinkt ihr noch gleich ???
Antje
( es regnet nicht mehr )
....jau , wird hoffentlich jemand fototechnisch festhalten ,
wie Kai mit Schnorchel und Schwimmflossen seinen Dienst tut .
Boah .. ich krieg die Kriese ...stell doch mal einer den Regen ab !!
Bis Samstag ,
Antje
Hallo Petra
Ich weiß nicht wie weit du über mich bescheid weißt ,
darum nur zur Info - wir haben eine Koppelschäferei
mit 400 Mutterschafen und die Zahl übers Jahr liegt um
die 800 - 900 Schafe .
Wir arbeiten mit Working Kelpies und BCs und mein Mann und ich sind
beide den ganzen Tag mit der Schäferei beschäftigt .
Wir haben jeder ein Team , bestehend aus jeweils 6 Hunden - die
Rentner miteingerechnet .
Pro Tag arbeiten ca. 4 Hunde über den Tag verteilt . Da wir mehrere
Herden haben , übernimmt mein Mann einen Teil und ich die anderen .
Manchmal sind verschiedene Arbeiten am Tag zu machen z.B. Lämmer
wiegen , Herde umstecken , andere Herde kontrollieren etc . Es sind
alles Arbeiten , die selten unter einer Stunde zu bewältigen sind .
Alles Dinge , die notwendig sind und wo die Hunde unersetzbar sind .
Bei manchen Sachen , z.B. ziehen oder hüten ( also RICHTIG hüten -
mehrere Stunden Schafe ohne Zaun drumrum weiden lassen ) , dafür
kommen grundsätzlich 2 Hunde mit die sich dann abwechseln .
Je nach Ausbildungsstand und Talent für die jeweilige Arbeit kann man sagen , das jeder Hund alle 2 Tage 1 - 2 Stunden arbeitet .
Wenn ich dann abends noch Zeit habe , dann schnapp ich mir einen
der jüngeren Hunde und wir trainieren für Trials , was dann ca. eine halbe
Stunde dauert - je nachdem was ich übe .
Ansonsten werden die Hunde zusätzlich noch einmal am Tag im Rudel
laufengelassen auf einer eingezäunten Wiese oder ich gehe auch nur
mal so spazieren mit meinen Hunden um MICH zu entspannen .
Wir machen weder Hundesport noch sonstige Sonderprogramme
und wenn mal etwas ruhigere Zeiten sind schlafen sie oder hocken
mit uns auf der Couch .
Antje
@ Heike ,
Aber sicher verstehe ich was du meinst - ich finde
deinen Fuchs schon echt beeindruckend und bin schon
ganz gespannt !
Das mit dem Zuchtziel ist nun mal aber so eine Sache ....
Der altdeutsche Hütehund ist ein HGH und ich hoffe , das er
die Qualität auch noch länge hält , denn wenn er nicht mehr
länger als Herdenhund gebraucht wird , sondern " umselektiert "
auf die Fähigkeiten eines KGH , dann heißt das in einem
Atemzug das die Hüteschäferei auch weniger wird und damit
auch das Ende der Wanderschafhaltung und das Ende der großen
Herden bevor steht .
Finger hat den Wandel in der Landwirtschaft schon recht gut erkannt
und im Interesse des altdeutschen Hütehundes hat er mit seiner
Empfehlung , diese Rassen durch Selektion zu KGH zu machen gar nicht
so Unrecht .
Es macht mich aber auch nachdenklich ....
Antje
off topic
( Ich schicke nächste Woche noch eine Info mail )
....gaaanz lieb sein , bitte !!!
Also ich denke auch , das man schon auf die natürliche
Begabung , sprich : Zuchtziel der einzelnen Arbeitshunde
achten sollte und nicht etwas von ihnen verlangen , was
ihnen von Natur aus nicht gegeben ist .
Ein BC ist nicht wirklich das , was ein Herdenschäfer braucht -
jedenfalls nicht die Sorte BC die sich kriechend über der Grasnarbe
befindet . Ein Hund in dieser anschleich - Arbeitshaltung versetzt
selbst Schäferhundgewöhnte Herden in Panik . Das hat etwas mit
dem Effekt der Arbeit mit dem Auge zu tun .Dieses Anpirschen ist
die Vorstufe zum Angriff - so empfindet es das Schaf .
Ein Hund ohne " Auge " kann durch seine aufrechte Körperhaltung
sehr viel näher an den Schafen arbeiten , weil er kein Schaf
mit dem Beuteblick fixiert und die Schafe haben nicht das Gefühl
das sie gleich gefressen werden .
Ein BC mit wenig Auge und einer aufrechten Arbeitshaltung kann
durchaus sehr brauchbar an einer Herde sein . Wir hatten so ein
Exemplar , wo alle " Schleich - Border - Leute " oh graus gerufen
haben , aber diese Hündin war der zuverlässigste Hund wenn es
darum ging mit der Herde an Äckern oder auf der Straße zu ziehen .
Die ging nämlich zwischen Autos und Schafen entlang und das war
ihr nur möglich weil sie einen Arbeitsstil mit wenig Auge hatte .
Anders herum ist es mit " wenig oder kein - Auge -Hunden ".
Denen wiederum fällt es deutlich schwerer wenige Schafe ruhig zu
arbeiten , weil alles das , was sie von Natur aus mitbringen - das
arbeiten aus der Bewegung und die Arbeit dicht an der Herde , ist
ein Gegensatz zu dem , was die Situation verlangt .
Man KANN solche Hunde trainiern , das sie über das Kommando sich
so verhalten das es für wenige Schafe angemessen ist , aber es ist
schwierig - aber nicht so schwierig einem BC beizubringen NICHT mit Auge zu arbeiten .
Darum haben wir Kelpies , die können beides ....
Antje
Hi ,
Für junge Rüden ist es immer gut , wenn sie möglichst
viel Kontakt zu Hündinnen haben . Du mußt deinem
Hund ermöglichen den Umgang mit Hündinnen zu üben .
Ich kenne viel Rüden , die es leider durch Einzelhaltung
nicht gelernt haben ein natürliches Gespür und Feingefühl
für die Mädels zu entwickeln .
Sie wollen natürlich auch Erfahrungen sammeln , aber wenn
sie wenig weibliche Bekanntschaft haben , fehlt ihnen quasi
die Übung .
Ich habe meine jungen Rüden grundsätzlich immer mit älteren
Hündinnen zusammen , damit sie gute Manieren lernen und sich
nicht über alles hermachen was weiblich ist .
Das klappt so gut , das unsere Rüden auch erst auf den
letzten Drücker mit ihren Flirt Spielchen anfangen und auf den
Punkt genau decken .
Antje
Hi ihr
Ja , das kenne ich nur zu gut . Ich wollte im Dezember
eine meiner Hündinnen von meinem eigenen Rüden
decken . Sie kennen sich gut und wohnen auch des öfteren
zusammen , aber sie himmelt ihn nun mal nicht an .
Er hat sich wirklich sehr um sie bemüht , aber selbst als sie
100% den besten Tag hatte , hat sie ihn abblitzen lassen .
Ihr Favorit saß draußen und heulte ...
Ich habe dann entnervt aufgegeben und als die Hitze vorbei war ,
durfte sie wieder zu ihrem " Auserwählten " . Leider ist es nicht
der passende Rüde . Den liebt sie aber heiß und innig !
Antje
Hi Karo ,
wenn es diejenige ist , von der ich denke das sie es ist ,
dann passt der Aussie bei ihr auch ins Gesamtkonzept ...
Antje
P.S. Liebe Grüße an deine Trainerin !
....und weiter geht's .
Als dritten Typ Hütehund würde dann die Art kommen ,
die sich treibend auf der Seite der Hüter aufhalten .
Sie können zwar auch die Tiere zum Schäfer / Hüter
bringen , aber haben in der Regel eine andere Arbeitstechnik
wie ein " eye -dog " .Zu dieser Gruppe zählen z.B. Australian
Shepherd , Cattle Dog , English Shepherd .
Diese Hunde haben in ihrem Ursprungsland Amerika die Aufgabe
Rinderherden auf den riesigen Weideflächen zu treiben .
Meist werden sie von berittenen Cowboys begleitet , die sich hinter
oder neben der Herde befinden .Halbzahme Rinder kann man
nicht hinter sich herlocken , aber man kann durch seitlichen Druck
die Marschrichtung verändern . Rinder sind sehr schwierig zu
arbeiten und die Hunde müssen sich auch durch Gebell und gezielte
Bisse durchsetzen .
Sicher können auch BCs und Kelpies an Rindern arbeiten - genau
wie Shepherds an Schafen nett aussehen können , aber es kommt
auf die Veranlagung des einzelnen Hundes an und welches eigene
Zuchtziel der Farmer hat .
GB hat z.B. auch viel beinahe " vergessene " Hütehunde , die auch in
den Ackerbauregionen ihren Einsatz finden . Auch diese Hunde sind
fähig genügend Druck einer Schafsherde zu machen , sie dürfen
bellen und sie werden in Viehhöfen eingesetzt in engen Sortieranlagen .
Der Welsh Sheepdog hat z.B. auch etwas Auge , arbeitet aber an
vielen Schafen aus der Bewegung heraus ,
So gibt es auch durchaus Mischtypen innerhalb der Hütehundeschläge .
Ich hoffe , das ich dir ein paar Fragen beanworten konnte .
Antje
Hi Björn
Puh - das wird aber eine sehr lange Info ....
Also , das Vieh-hüten an sich ist unheimlich vielfältig
und von Land zu Land sehr unterschiedlich .
Hier in Deutschland , aber auch z.B. in Frankreich wird
traditionell das Weidevieh wirklich noch gehütet , sprich
es läuft ein Schäfer / Hirte vor weg und die Schafe laufen
hinterher .Die Herden wandern also weite Strecken um
ihre Futterflächen zu erreichen . Oft beweiden die Herden
Acker - und Grünlandflächen , die nicht dem Schäfer
gehören , sondern er darf das Futter von Landwirten nutzen ,
die etwas über haben und dafür erhält er eine sauber gepflegte
Wiese plus Dünger und " walzung " .
Jetzt ist es aber so , das nicht jede Fläche beweidet werden soll
und wenn der Nachbar seinen Weizen noch ernten soll , dann
muß der Schäfer dafür sorgen , das kein Schaf das Feld betritt .
Aus diesem Grund braucht er Hunde , die sich zwischen Herde
und Feld aufhalten und durch auf und ab patroullieren und zu einem
unsichtbaren Zaun werden . Ein traditioneller Schäferhund
begrenzt quasi das Weidegebiet . Beim ziehen mit der Herde darf
der Schäferhund nie hinter der Herde laufen sondern nur
auf den Seiten wehren . Er darf auch nie zwischen Herde und Schäfer
kommen damit die Leitschafe nicht den Kontakt zum Schäfer verliehren.
Nicht der Hund treibt die Schafe dem Schäfer nach , sondern die Schafe
müssen ihren Schäfer als Führer anerkennen und ihm vertrauensvoll
folgen .
Diese Hunde nennt man Herdengebrauchshund und zu ihnen zählen
alle altdeutschen und deutschen Schäferhunde , viel französische Hütehunde und ähnlich arbeitende Hütehunde anderer Länder .
Die angelsächsischen Hütehunde haben traditionell eine andere
Arbeitsumgebung . Die meisten Farmen besitzen sehr große Weidegebiete
die um die Außengrenzen umzäunt sind . Eine Art Wanderschafhaltung
ist dort nicht praktiziert worden .Die Herden laufen auf riesigen Weiden
und werden zu Pflegemaßnahmen oder Sortierarbeiten von den Flächen
heruntergesammelt . Da sich die Schafe dort auch nicht in einer wirklichen
Herde - so wie bei uns - aufhalten , sondern in kleinen Familienverbänden
umherspazieren , müssen die dort arbeitenden Hunde eine besondere
Fähigkeit haben mit Schafen umzugehen , die sich 90% ihres Lebens
halb wild sich selbst überlassen sind . Dazu gehört eine besonders
behutsame Technik , wie es z.B. der Border Collie und der Kelpie hat.
Diese Hunde arbeiten mit dem Auge - d.h. sie beeinflussen die Schafe
mit ihrem Blick . Dabei halten sie eine angemessene Distanz zu den
Schafen um diese nicht in die Flucht zu schlagen .
Bei diesen Sammelaktionen kommt noch eine wichtige Eigenschaft diese
Hunde hin zu . Sie sind darauf gezüchtet den Wunsch zu haben das
Vieh immer zu ihrem Boss zu bringen , egal wie weit dieser weg steht .
Sie sind also kein " beweglicher Zaun " wie der Schäferhund , sondern
sie treiben direkt das Vieh zu ihrem Schäfer .
Durch die Fähigkeit mit wenigen Schafen sehr vorsichtig umzugehen ,
eigenen sich diese Rassen besonders für Schafhalter mit kleinen Herden.
Für Schäfereien die Koppelschafhaltung betreiben sind sie optimal -
daher Koppelgebrauchshund .
So ich mach jetzt ne Pause sonst fällt mein Finger ab .
Antje