Beiträge von kelpie4ewe

Hi ihr ,

ich finde es gut , das sich so viele von euch Gedanken über
Herkunft und Haltung der Tiere machen .Auch mir dreht sich bei
diesen Transportberichten der Magen um und wenn es abends läuft
ist es auch mit dem Schlaf dahin .
Ich weiß das es viele Leute schockt sowas zu sehen , aber man muß
auch berücksichtigen , das diese Bilder nicht bei uns um die Ecke passieren . Deutschland hat eine sehr strenge Viehtransportkontrolle ,
wenn z.B. Schlachttiere ins Ausland gehen , oder Händler Tiere durch
Deutschland fahren . Eine derartige Misshandlung wie im Film würde
niemand hier akzeptieren und verstößt gegen unser Tierschutzgesetz .
Was die Zustände in den deutschen Schlachthöfen betrifft , da hat sich
in den letzten Jahren einiges positiv geändert - jedenfalls bei uns im Kreis .
Lämmer zum Schlachthof fahren ist nicht unsere liebste Tat , aber es
belastet einen weniger , wenn man sieht wie die Leute dort mit den
Tieren umgehen . Es gibt eine Führziege , die der ankommenden Tiere
in eine große eingestreute Box führt . Dort gibt es Heu und Wasser und
erst am nächsten Tag wird geschlachtet .
Die Schweine werden mit warmen Wasser beduscht , das wirkt beruhigend . Rinder werden auch einen Tag auf Stroh gestellt .
Dieser Schlachthof ist in Holland , keine zwei Stunden Fahrt .
Ich hoffe das es bald auch bei uns so etwas gibt .

Wir haben jahrelang direkt vermarktet , aber mußten wegen der enormen
Kosten wieder aufhören .Wir haben eine gewerbliche Schlachtstätte mit
allem was dazu gehört , aber die Nebenkosten für Fleischbeschau , Abfallentsorgung , Kontrollen und der gleichen plus die Kosten der Verarbeitung ( in Tüten packen , zerlegen usw ) haben den Erlös
regelrecht aufgehoben . Wir hatten eine großen Kundenstamm der auch
arg entäuscht war als wir die Direktvermarktung eingestellt hatten .

Jetzt gehören wir einer Erzeugergemeinschaft an und liefern denen die
Lämmer . Der Schlachthof ist eine halbe Stunde weg von uns und das
Fleisch bleibt auch in unserer Umgebung oder es geht teilweise in
die Bioläden im Kreis .

Ich denke , wenn man als Verbraucher sich entscheidet Fleisch zu kaufen
hat man eine große Auswahl an artgerecht gehaltenen Tieren aus
Deutschland - man muß sich nur informieren .

Antje

Ach hab ich vergessen - Tierwirt Schäfer ist ein Lehrberuf mit
3 Jahre Lehrzeit , also man fängt da nicht einfach an und " IST "
Schäfer .
Berufsschule , Ferien , freie Wochenenden ....

Aber Tierarzt ist auch toll - also ran ans Abi .

Antje

Nein , einen Chef gibt es hier zum Glück nicht -
falls wir mal meinen Meister - Gatten ausschließen ...

Hat jeder so ein Aufgabenfeld , ich die angenehmen er die
unangenehmen ( hehe ) , aber das Grobe wird zusammen
erledigt .

Antje

Häh ? Wieso kein Beruf mit Zukunft ?
Also ich habe mindestens genauso viel ( und zwar den ganzen Tag ) mit
Hunden wie mit Schafen zu tun .Ohne Hunde wäre ich ziemlich
aufgeschmissen ...
Nebenbei kann man dann sich noch weiterbilden für spezielle Rassen
und Hunde in Ausbildung nehmen , Seminare geben , Leistungswettbewerbe mitmachen etc .
Für mich ist das zum Beispiel eine ideale Kombination von Beruf und
Hobby .

Antje

Hi Du ,

wie wäre es mit Schäfer ????
Das heißt dann Tierwirt Schwerpunkt Schafhaltung .
Hat auf jeden Fall was mit Hunden zu tun ....

Antje

Sorry Corinna ,
kann sein das ich mich perönlich angegriffen gefühlt habe
und etwas emotional aus dem Häuschen war -
also Leute vergesst es einfach .

Ich würde aber doch bitten nicht diese Verallgemeinerungen
so extrem negativ rüberzubringen , da es auch genug normale
und nette Jäger / Jagdpächter gibt die nicht schreien wenn
man ihnen begegnet .

Antje

Also , ich entferne mich jetzt aus dem Thema ...
nur noch ganz kurz in eigenem Interesse als Wald
und Wiesenbesitzer - nicht im Namen der Jäger , Jagdpächter
Bauern oder sonst wem - nur aus meine Situation .
Was ist erlaubt ? Welche Rechte ?

Wer gibt einem Hundebesitzer das Recht seinen Hund durch
Heuschwaden flitzen zu lassen , durch Futterklee von 40cm
zu schicken , die Haufen liegen zu lassen , durch Neueinsaat
zu trampeln , Tracks zu stampfen ( und dann auch noch die
Fähnchen vergessen ) ?
Alles kein Thema im Winter ... klar , aber sowas erleben wir
täglich in der Vegetationsperiode .
Hundesteuer zahlt man an die Stadt und nicht an den der mit
seinem Trecker durch die gebuddelten Löcher humpelt .
Zum Wald :
ist der Hund im Einflußbereich des Besitzers , darf er sich ohne
Leine bewegen .Da kann euch keiner was verbieten und wenn euch
einer droht , dürft ihr gerne bei der unteren Jagdbehörde genauer
nachfragen und euch auch beschweren .
Aber toben im Sinne von durchs Unterholz stöbern , durch Felder
jagen - also alles , was das dort wohnende Wild stören könnte sollte
nicht geschehen . Das hat nichts mit " Freiheitsentzug " der Hunde
zu tun sondern mit Respekt den Mitbewohnern und Mitbenutzern
des Geländes - vor allem der Tiere gegenüber.

Tschüß ,
Antje

Hallo Kai ,

sicher sind Blackface wunderschön ! Ich mag sie auch , aber sie
sind für unseren Betrieb nicht wirtschaftlich ... a ) Wolle will keiner
b) Lämmer kauft dir keiner ab , c) die Biester haben Hörner und
das klappt nicht mit den Rundraufen .
Wir haben mal mit Schnucken angefangen , aber die sind dann
irgendwann aus den obengenannten Gründen bei uns ausgestorben .
Blackface würde ich allerdings gerne haben zum hüten von Naturschutz-
flächen mit meinen Ziegen zusammen .

Klar , wenn man nur wenige Schafe hat ist es egal wie lange das Lamm
wachsen muß , oder ob es eventuell durch die Klassifizierung am Haken
fällt - man kann es selber essen .

Aber selbst in England macht man entweder Herdbuch oder Crossbred
mit terminal sire wie Charollais , Suffolk , Texel ....wegen der Lämmer .

Pommern mag ich wegen ihrer tollen Wolle - die Farbe ist super schön .
Ich spinne ( jaja ) ein wenig wenn Zeit ist und da ist Pommernwolle mein
Favorit !

Antje

Hi Destiny

klar gewöhnen sich die Schafe an " ihren " Hund und ich
finde es sehr wichtig das die Schafe keine Angst haben ,
sondern Respekt genug um relaxt zu laufen .
Da baut sich dann so was wie ein Vertrauensverhältniss auf ,
aber die Schafe sollten schon wissen das der Hund auch sich
durchsetzt wenn es von Nöten ist .
Schafe mit Lämmer ist eine andere Sache . Lämmer müssen lernen ,
das der Hund gefährlich ist ,sonst hat man Probleme .
Die Mutterschafe greifen natürlich den Hund an , wenn der ihnen
zu nahe kommt und dann sollte man schon den Hund energisch
werden lassen - so lernen dann auch die Lämmer was ein Hund ist .
Aber Schafe mit Lämmern sind nichts für junge Hunde oder Änfanger !

Antje

Ihr solltet euch etwas mehr Wissen über Jagd
aneignen , wenn ihr hier mit " Fakten " rumschmeißt .
Es ist auf keinen Fall so , das es eine reine Trophäenjagd
ist . Was würdet ihr mit schwachen Kitzen , altersschwachen
Ricken , verletzten Tieren , oder mutterlosen umherirrenden
Frischlingen machen ?
Stellt ihr Salzsteine auf ? Achtet ihr darauf , das es im Wald
nicht drunter und drüber geht durch diverse Freizeitgestaltungen ,
so das sich das Wild eventuell doch ab und zu ungestört verhalten kann ?
Wollt ihr die überfahrenen Tiere einsammeln , wenn sie in panischer
Flucht über die nächste Straße gelaufen sind - oder sogar
noch leben und sie erlösen .
Stellt ihr euch tagelang mit einer Schaufel hin und macht Wildschwein-
schäden in Gärten und auf Weiden zu ?

Ich weiß nicht , vielleicht solltet ihr doch mal hinter die Kulissen schauen bevor ihr über andere urteilt .
Ich schere auch nicht alle Stadthundebesitzer über einen Kamm auch wenn ich echt wütend bin , das trotz Aufklärung und Bitten die Hunde
ganz selbstverständlich in unser gemähtes Gras kacken , riesen
Löcher auf den Wiesen buddeln , meterlange Stöcke die Maschienen
kaputt machen und wenn man dann freundlich was sagt wird man angebrüllt und beschimpft . Wenn man dann jeden Tag immer wieder
auf solche Leute trifft , die einfach nicht akzeptieren wollen , das es
Regeln für ein nettes Miteinander gibt - egal in welchen Bereichen -
so wird das mit dem Verständniss füreinander nichts .
Über den Tellerrand zu schauen täte ab und zu ganz gut .

Antje